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19. Dezember 2020

Von der Entfaltung des Menschen

Jeder Mensch kann als die Summe seiner Anlagen, der Ausbildung seiner Anlagen und der Widmung der Ausbildung seiner Anlagen verstanden werden, wobei sich die Anlagen zu ihrer Ausbildung und deren Widmung entfalten.

Die seelischen Anlagen eines Menschen sind seine
  • Gerechtigkeit,
  • Einfühlsamkeit und
  • Tapferkeit,
welche seinen (subjektiven) Glauben bestimmen. Ihre Entfaltung habe ich Orientierung genannt, also die Summe aus
  • (objektivem) Glauben,
  • Begrifflichkeit und
  • Haltung,
welche gerade die seelische Ausbildung darstellen (gegebenenfalls zuzüglich der Gewöhnung), und ihre Widmung ergibt sich aus dem (objektiven) Glauben, oder auch der (bewußten) Erwartung, da wir uns genau mit dem beschäftigen, was wir (eigentlich oder uneigentlich) erwarten, und sei es nur Erholung.

Dabei
  • lieben wir einen Menschen für seine Anlagen,
  • schätzen ihn für deren Ausbildung wert und
  • finden ihn sympathisch, wenn er sich dem selben widmet wie wir und also auch am selben anteilnimmt.
Die Widmung eines Menschen läßt sich wie gehabt unterteilen, in
  • Anpassung an die Natur,
  • kulturellen Fortschritt und
  • Verfolgung des Heils,
und dies ist wiederum eine Reihe aufsteigender Entfaltungsgrade, welche indes von den gesellschaftlichen Gegebenheiten abhängen.

Was letztere betrifft, so wird die Entfaltung des Einzelnen
  1. dadurch ermöglicht, daß ihm die Gesellschaft einen Raum läßt, in welchem nur sein Urteil zählt, und
  2. dadurch gefördert, daß die Hilfestellungen der Geister Gottes für einander freigebig erfolgen, also daß über den engeren Kreis hinaus für andere beurteilt, vermittelt und gewonnen wird.
Eine Gesellschaft, welche dies beherzigt, entfaltet ihre Mitglieder, und doch ist auch sie dem funktionalen (oder organisationalen) und dem Glaubenszykel unterworfen und kann nicht ohne Neuanfänge immer weiterwachsen. Nicht alle, welche wir lieben, werden durch ihre Erfahrungen zu denselben Gewißheiten geführt wie wir selbst, und doch kann ein Mensch nur seinen Gewißheiten folgen. Ich frage mich aber schon, wievielen ich wohl sympathisch bin und sie mir.

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