Das grundsätzliche Dilemma der Beherrschung von Myriaden Myriaden
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, ist es doch schwierig, bei mehr als 2800 Beiträgen den Überblick zu behalten, möchte ich doch angesichts der recht esoterischen Natur des vorigen Beitrags dessen abschließende Überzeugung oberflächlicher darstellen.
Die alten Griechen waren weise, die Zahlen nach den geraden Potenzen von 10 zu unterteilen und nicht nach deren vielfachen von 3, also von 100 zu sprechen und dann von einer Myriade und nicht von 1000 und dann von einer Million, denn 10000 hat eine grundsätzliche anthropologische Bedeutung: Es ist die Anzahl von Menschen, welche ein Mensch maximal kennen kann (der Größenordnung nach, versteht sich.)
Eine Myriade Myriaden, das heißt 100 Millionen, ist also die maximale Anzahl von Menschen, welche sich so in Gruppen einteilen läßt, daß sich die jeweils eindeutig bestimmten Vertreter der einzelnen Gruppen noch alle gegenseitig kennen können, und wie also zu erwarten ist diese Größenordnung von entscheidender Bedeutung für die Beherrschung von Gesellschaften.
Es gibt zwei grundverschiedene Aufgaben der Herrschaft, nämlich
Die Wahrnehmung von Möglichkeiten erfordert hingegen die konkrete Kenntnis der Lage, und diese läßt sich für Myriaden Myriaden nicht mehr effektiv organisieren. Diese Art der Herrschaft heiße innovatorisch.
Wenn eine Gesellschaft also aus Myriaden Myriaden besteht, so bleiben der Herrschaft nur zwei Möglichkeiten, in welchen ihr grundsätzliches Dilemma besteht:
Der heutige Ansatz ist der erstere und Kompetenz im Umgang mit Spannungen wird unter Bekenntnisdruck geradlinig abgebaut. Wie gesagt, ich bin sicher, daß dieser Ansatz scheitert.
Die alten Griechen waren weise, die Zahlen nach den geraden Potenzen von 10 zu unterteilen und nicht nach deren vielfachen von 3, also von 100 zu sprechen und dann von einer Myriade und nicht von 1000 und dann von einer Million, denn 10000 hat eine grundsätzliche anthropologische Bedeutung: Es ist die Anzahl von Menschen, welche ein Mensch maximal kennen kann (der Größenordnung nach, versteht sich.)
Eine Myriade Myriaden, das heißt 100 Millionen, ist also die maximale Anzahl von Menschen, welche sich so in Gruppen einteilen läßt, daß sich die jeweils eindeutig bestimmten Vertreter der einzelnen Gruppen noch alle gegenseitig kennen können, und wie also zu erwarten ist diese Größenordnung von entscheidender Bedeutung für die Beherrschung von Gesellschaften.
Es gibt zwei grundverschiedene Aufgaben der Herrschaft, nämlich
- die Eröffnung von Möglichkeiten und
- die Wahrnehmung von Möglichkeiten.
Die Wahrnehmung von Möglichkeiten erfordert hingegen die konkrete Kenntnis der Lage, und diese läßt sich für Myriaden Myriaden nicht mehr effektiv organisieren. Diese Art der Herrschaft heiße innovatorisch.
Wenn eine Gesellschaft also aus Myriaden Myriaden besteht, so bleiben der Herrschaft nur zwei Möglichkeiten, in welchen ihr grundsätzliches Dilemma besteht:
- rein programmatisch zu herrschen,
- die Herrschaft weitestgehend an Unterherrschaften abzutreten.
Der heutige Ansatz ist der erstere und Kompetenz im Umgang mit Spannungen wird unter Bekenntnisdruck geradlinig abgebaut. Wie gesagt, ich bin sicher, daß dieser Ansatz scheitert.
Labels: 29, formalisierung, geschichte, gesellschaftsentwurf, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, sehhilfen, wahrnehmungen, zeitgeschichte, ἰδέα, φιλοσοφία