Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

13. Januar 2023

Vom Einfluß der Verantwortung auf das menschliche Verhalten

Indem wir von der Verantwortung, welche wir tragen, aufgerufen werden, bindet die Verantwortung unser Handeln, ich erwähnte es vor bald acht Jahren, aber unsere Verantwortung richtet mehr als das an, sie sorgt dafür, daß wir abrupter, abgerissener handeln, und das macht uns weniger umgänglich, weshalb alle Kinder ungeachtet ihrer Bekanntschaft Umgang mit einander pflegen, Jugendliche immerhin noch daran glauben, über einer Aufgabe zusammenzufinden, aber Alte die Bekanntwerdung mit fremden Alten scheuen.

Ich behandelte vor kurzem zwei Arten der Propaganda, von welcher die eine einen Chauvinismus im Volk zu erzeugen sucht, welcher es von den Vorzügen seiner Volkszugehörigkeit überzeugte. Es ist für das Verständnis verschiedener Völker wichtig zu verstehen, daß dieser Chauvinismus notwendig altersspezifisch ist, Jugendliche können nur an ihre Haltung glauben und Alte nur an ihre Institutionen, so daß Staaten also entweder die Jugend an sich zu binden suchen oder das Alter, das heißt entweder eine Jugend- oder eine Alterskultur stiften.

Ein Staat, welcher eine Jugendkultur stiftet, ist notwendig totalitär, da die staatliche Weihe einer jugendlichen Haltung es mit sich bringt, sie nicht nur zu fordern und zu fördern, sondern sie auch zu befördern. Stiftet ein Staat hingegen eine Alterskultur, so mag sich die Jugend auf muslimische Weise gegen ihn erheben. Ein Blick auf Amerika zeigt, daß sich aber auch eine staatskonforme Jugendkultur in einem durch seine Alterskultur definierten Staat bilden kann, beziehungsweise konnte, nämlich so lange das Leben unreguliert genug war, um es der Jugend zu erlauben, seine Regeln ihrer natürlichen Haltung folgend zu erneuern.

In der Gelassenheit liegt also die Beständigkeit der Institutionen und die Blüte des durch sie bestimmten Staats. Wenn aber ein Staat eine totalitäre Vergangenheit hat, und die hat Deutschland alleine schon wegen seines Verständnisses des christlichen Glaubens, so mag das nicht zuletzt daran liegen, daß seine Umstände es ihm unmöglich machen, seine Regeln von der natürlichen Haltung der Jugend erneuern zu lassen, und wenn er dann beginnt, sich über seine Institutionen zu definieren, so mag dies zum Verlust einer staatskonformen Jugend führen, abhängig davon, wie nahe seine Institutionen der natürlichen Haltung seiner Jugend sind.

Aufgrund der zunehmenden Reife der deutschen Jugend, also ihrer altersunüblichen Verantwortlichkeit, ihrer immer früher einsetzenden Karriereplanung, letztlich aber ihres Anpassungsbedürfnisses, würde es aber wohl nicht zum Verlust ihrer Konformität kommen, wenn die bestehenden Institutionen sie denn sorglich behandelten. Daß dies nicht geschieht, entspringt den Resten des nationalsozialistischen Jugendchauvinismusses, also der Annahme, daß die deutsche Jugend unverwüstlich sei, flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl, und daß sie niemals zusammenbricht, was immernoch in einem Gefühl, die Besten zu sein, fortlebt.

Würde sich diese, zumeist von Albernheit begleitete, Annahme aber als falsch herausstellen, so käme es zur Überhöhung der natürlichen Haltung der deutschen Jugend und zur totalitären Umgestaltung unserer Institutionen, aber ich glaube nicht, daß sich dieses Melodrama bis zu diesem Punkt ungestört weiterentwickeln kann. And the cat flies and the crow walks and the ghost dies and the sow talks. Ungefähr so?
Physiognomisch manifestierte Ideen.

Labels: , , , , , , , , , ,