Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

24. Februar 2023

Zur Gültigkeitsabhängigkeit der Vorliebe und der Verantwortung für sie

Im Glaubenszykel folgt auf die dogmatische Phase die gemeinschaftliche und auf jene die persönliche, und das begegnet uns in den Kämpfen um Zusammenhalt in verändertem Gewand wieder:
  • Krieg schafft gemeinsamen (elektiven) Glauben oder auch gemeinsam anerkannte Gültigkeiten,
  • Verständigung gemeinsame Gelübde und
  • Zusammenballung gemeinsame Verpflichtungen,
und indem sich die anerkannten Gültigkeiten ändern, müssen sich auch die Gelübde ändern, und indem sich die Gelübde ändern, auch die Verpflichtungen.
  • Die anerkannten Gültigkeiten werden vom (subjektiven) Glauben revidiert,
  • die Gelübde von der Vorliebe und
  • die Verpflichtungen vom Gewissen,
und so kommt es zu dem Phänomen, daß selbst erfolgreiche Kriege auf höherer Ebene versanden können, nämlich wenn sich die Vorliebe gegen die veränderten Gelübde wehrt oder das Gewissen gegen die veränderten Verpflichtungen.

Um einen besseren Begriff von diesem Thema zu gewinnen, sei dasjenige, was
  • sich zu Ordnungen verhält, als Welt bezeichnet,
  • sich zu Verlegenheiten verhält, als Tugend und
  • sich zu Lagen verhält, als Geist.
Dann können wir davon sprechen, daß sich ein Feldherr gegen die Tugend auflehnt oder gegen den Geist, je nachdem, ob die von ihm gestifteten Gelübde gegen die Vorliebe verstoßen oder die von ihm gestifteten Verpflichtungen gegen das Gewissen, in welchem Falle Tugend oder Geist ihm nämlich entgegenwirken, aber nur, wenn er Tugend oder Geist nicht hinreichend gut versteht, um sie mit sich zu versöhnen.

Wie Sie vielleicht wissen, befindet sich Alex Jones schon seit langer Zeit auf Kriegsfuß im Informationskrieg, und was dahinter steht ist die Gültigkeitsabhängigkeit der Vorliebe: Ob sich die Tugend nämlich an Gelübde hält, hängt davon ab, wie's um die Welt bestellt ist, Sie wissen schon, drohende Überschwemmungen und Epidemien und Kriege und so, und das ist mittlerweile allgemein bekannt, und deshalb sondern die heutigen Feldherrn eben ständig Gesülz ab, welches ihre anvisierten Gelübde präferabel erscheinen läßt.

Ganz kontrollieren sie die Vorliebe aber nicht, denn es ist ihr schon bewußt, sich in einer Zwangslage zu befinden, und je mehr, desto mehr ruft sie auch den (subjektiven) Glauben an, doch bitte zu überprüfen, ob es sich wirklich so verhält.

Aber das ist nicht das Entscheidende. Was den informationsstreuenden Feldherrn wirklich auf die Füße fällt, ist die eigene Verantwortung dafür, die Welt so zu gestalten, daß die eigene Vorliebe sich nicht leichterdings in Zwangslagen bringen läßt, und darauf verstehen sie sich eben nicht, sondern nur jene, welche den Geist hinreichend gut verstehen, was eben die zurzeit entrückte Funktion ist.

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