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17. Februar 2023

Die bändigungsbedingten Erkenntnisse der Fehlausrichtung der Inbezugsetzung

Wie ich im vorigen Beitrag bemerkte, ändert sich die Inbezugsetzungsweise nicht so ohne weiteres, und hier betrachte ich nun, in wiefern Zahm-, beziehungsweise Wildheit zu ihrer Änderung beiträgt.

Wenn man so will, stecken 2/3 des hier Besprochenen in diesem Lied,

nämlich Ermesseungs- und Gründungsvergeudung, denn indem Zahmheit bedeutet, anderen die Garantierung bestimmter Teile der Ordnung zu überlassen und diesbezügliches nicht zu ermessen, kann sie die Erkenntnis der Fehlausrichtung der Ermessung oder Einbringung nicht bedingen, und indem Wildheit den Verzicht auf eine eigene Aufgabe bedeutet, kann sie die Erkenntnis der Fehlausrichtung der Gründung nicht bedingen, mithin es also nur drei Fälle der bändigungsbedingten Erkenntnis gibt, nämlich
  • die wildheitsbedingte Erkenntnis der Ermessungsvergeudung,
  • die wildheitsbedingte Erkenntnis der Einbringungsvergeudung und
  • die zahmheitsbedingte Erkenntnis der Planungsvergeudung,
und wann immer wir das Gefühl haben, eine Inbezugsetzungsweise zu vergeuden, empfinden wir das Bedürfnis, sie fortan richtig aufzunehmen, was entweder eine innere Korrektur derselben darstellt oder einen Wechsel von einer zur anderen, denn auch wenn wir primär einer anderen anhängen, können wir doch das Gefühl haben, eine sekundäre oder tertiäre zu vergeuden, wobei eine etwaige daimonische Prägung dem aber Grenzen setzt.

Das Gefühl* der Ermessungsvergeudung stellt sich ein, wenn uns aufgeht, daß wir es versäumt haben, wesentliche Aspekte unseres Lebens, welche entscheidend zu unserer Zufriedenheit beitragen, zu ermessen und uns stattdessen närrischerweise auf einen abgesteckten Bereich beschränkt haben, Stichwort midlife crisis, wie die des Bühnensüchtigen im oben eingebetteten Lied.

Das Gefühl* der Einbringungsvergeudung stellt sich ein, wenn uns aufgeht, daß wir unsere Kraft zielführender einsetzen könnten.

Und das Gefühl* der Gründungsvergeudung stellt sich ein, wenn uns aufgeht, daß unsere Pläne erbärmlich sind und eine größere Aufgabe auf uns wartet, wie wenn wir planen, fortan ein abwechslungsreicheres Leben zu führen, wieder wie im oben eingebetteten Lied (fooled again), und wie auch ich es bisweilen kenne, wenn ich versuche, mein Geistesleben anzubahnen, anstatt einfach darauf zu vertrauen, daß Gott meinen Geist beizeiten schon erwecken wird, wobei eine gewisse Rücksicht auf die eigene Verwundbarkeit nicht verkehrt ist, aber Angst zu keiner Zeit das eigene Handeln bestimmen darf, denn die Angst bedeutet mangelnde Vorbereitung, und erst durch ihre Überwindung wird die Vorbereitung möglich, wenn es sich um Angst zu ermessen handelt.

Bleibt nur zu fragen, wann ein wildheitsbedingter Wechsel der Inbezugsetzung zu Ermessung und wann er zu Einbringung führt. Nun,
  • Restriktionen reizen die Wildheit zur Ermessung und
  • Chaos reizt sie zur Einbringung;
zunächst dürfte das Chaos weiter anschwellen, bis es unter der Last der Ordnungsgarantierer durch Restriktionen ersetzt wird, welche ihrerseits die Gelegenheitsaufnehmenden auf den Plan rufen, welche, indem sie sich über das Aufzunehmende klar sind, die politische Entscheidungsfähigkeit wiederherstellen, was in meinem Fall freilich illusionär scheint, da ich sie nicht verloren habe und auch daran gewöhnt bin, unter Menschen zu leben, welche sie nicht verloren haben, doch gibt es die andern da draußen und zum Teil auch unter meinen engeren Bekannten, und einstweilen haben sie ihren Willen bis ihre Verfehlung offenbar geworden sein wird.

* genauer gesagt Verdruß oder Schmach im weiteren Sinne

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