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15. Februar 2023

Inbezugsetzung und gesellschaftliche Verantwortung

Es gibt drei Arten der Inbezugsetzung:
  • die Ermessung setzt ein Verhältnis zu Verhältnissen in Bezug, welche es betrifft,
  • die Einbringung setzt verschiedene Verhältnisse durch Gleichzeitigkeit in Bezug zu einander und
  • die Gründung setzt ein Verhältnis zu Verhältnissen in Bezug, aus welchen es sich ergibt
Die Ermessung von Umständen erlaubt die Aufnahme von Gelegenheiten, die Einbringung von Umständen die Garantie von Ordnungen und die Gründung auf Umstände die Planung von zu Verantwortendem.

Je nachdem, welche Inbezugsetzungsart seine vorrangige ist, lebt ein Mensch auf
Diese Lebensweisen kann ein Mensch nicht so ohne weiteres ändern, und sie bestimmen insbesondere auch, worüber sich Menschen mit einander unterhalten, nämlich
  • was sie ermessen haben und was sich aufnehmen ließe, beziehungsweise
  • was sie eingebracht haben und was sich garantieren läßt oder
  • was sie gegründet haben und was sich planen läßt.
Und abhängig davon, ob sie es wertschätzen, recht gewandelt zu sein und auch weiterhin recht wandeln zu können, wann aller Stolz lärmt und das größte Glück darin besteht, sich nicht vergangen zu haben, sondern dem Gehießenen treu geblieben zu sein, mögen sie sich daneben auch darüber unterhalten
  • auf welchen Voraussetzungen die aufnehmende Lebensweise beruht und wie sie gewährleistet werden kann, beziehungsweise
  • die garantierende oder
  • die planende,
was sich allerdings aufgrund der Tatsache, daß eine Gesellschaft sowohl für Ermessung, als auch Garantierung und Planung Verantwortung tragen muß, überschneidet.

Der technische Fortschritt hat unter anderem auch zur Verdrängung der ermessenden Lebensweise geführt, und sei's nur, weil Landwirte ermessen, was sie anbauen oder halten könnten, und alleine schon deshalb wird unsere Gesellschaftsform unter dem Gewicht der Ordnungsgarantierer und Produktplaner zunehmend unfähig, sich über das Aufzunehmende klar zu werden. Und was die Diskussion der Grundlagen betrifft: Ein Teil der im vorletzten Beitrag erwähnten Traumatisierung besteht darin, die Besessenen mit Häme, die Beklommenen mit Hohn und die Betretenen mit Spott zu übergießen, wodurch Freude, Stolz im engeren Sinne und Genugtuung zu den dort ebenfalls erwähnten Aushängeschildern der Sicherheit werden und einen kindischen Menschenschlag erzeugen, in dem der Stolz im weiteren Sinne brennt und die Wertschätzung der Gehießenheit verkümmert.

Wir haben also ein Personalproblem. Aber auch wenn sich die Lebensweise nicht so ohne weiteres ändern läßt, wird der zerbrochene Krug doch zu Gedanken darüber führen, wie sich weiterhin Wasser aus dem Brunnen schöpfen ließe.

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