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26. Februar 2024

Imperiale und verfassungsbündische Verfassung nach koranischem Schema

Euer Wächter kann nur Gott sein, und Sein Prophet und jene, welche glauben, welche Seine Verehrung etablieren und Almosen geben und sich im Gebet verneigen.
- Sure 5:55
Gottes Verehrung zu etablieren betrifft die Verfassung von Regeln, sich im Gebet zu verneigen ihre Anwendung und Almosen zu geben, ihre Befolgung zu ermöglichen, und wir können diese drei Bereiche auch als Legislative, Regelausübung und soziale Sicherheitsnetze bezeichnen, wobei das Augenmerk bei der Ausübung nicht auf der planmäßigen Umsetzung, sondern auf der sozialen Anerkennung liegt, also darauf, daß den Regeln durch den eigenen Einsatz Gewicht verliehen wird.

Betrachten wir, was das konkret für die imperiale und die verfassungsbündische Verfassung bedeutet:
  • die Legislative ist in beiden Fällen die Legislative,
  • die Regelausübung findet unter
    • der imperialen Verfassung im meritokratischen Wettbewerb statt, in welchem die für das Imperium notwendige soziale Anerkennung seiner Funktionseliten verankert wird,
    • der verfassungsbündischen Verfassung bei der Respektierung der verfassungsbasierten Versammlung statt, welche die für die verfassungsbündische Verfassung notwendige Freiwilligkeit der Zugehörigkeit zu einer Verfassung verankert,
  • soziale Sicherheitsnetze sind in beiden Fällen soziale Sicherheitsnetze.
Alle modernen Staaten sind imperial verfaßt. Unter Freiheit verstehen sie die legislative Mitbestimmung, unter Gleichheit die Zulassung zum meritokratischen Wettbewerb und unter Brüderlichkeit soziale Sicherheitsnetze.

Das Ziel des Imperiums ist die Maximierung seiner Leistungsfähigkeit, das Ziel des Verfassungsbundes die Selbstbestimmtheit seiner Bürger, zu welcher rege Anteilnahme an ihrer Verfassung gehört: entweder der Staatsapparat steht im Mittelpunkt oder der Mensch, wobei sich der Elefant des Staatsapparats um so mehr vor den Menschen fürchtet, je mehr er sie zu Mücken degradiert, wie das Imperium den Menschen ja auch erst gefährlich macht, gleichsam in schizoider Selbstverkennung.

Der koranische Rat ist zeitlos, aber die Zeit ist eigenwillig und läßt sich nicht mit ewiger Weisheit zähmen. Dennoch müssen ihr immer wieder Zügel angelegt werden, auch heute.

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