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6. April 2024

Die Gehießenheiten als seelenteilbefriedigende Maßstäbe der Rückschauen

Ich sprach im Beitrag Seelennöte davon, daß die Sorge reflektiert, die Achtung navigiert und die Lust sich anstrengt. Nachdem ich heute nochmals darüber gebrütet habe, möchte ich es so ausdrücken, daß
  • die Lust Verantwortlichkeiten zeitigt,
  • die Achtung auf Abhängigkeiten zu navigiert und
  • die Sorge Gültigkeiten einbezieht,
wobei
  • dem Gewissen Verantwortlichkeiten zusagen, welche die Lust befriedigen,
  • der Vorliebe Abhängigkeiten, welche die Achtung befriedigen, und
  • dem (subjektiven) Glauben Gültigkeiten, welche die Sorge befriedigen,
und diese befriedigenden Rückschauen aus einer Art Anamnese geschöpft werden, derart wir, auch wenn wir die Befriedigung zum ersten Mal verspüren, doch das Gefühl haben, daß uns die entsprechende Rückschau auch schon vorher zusagte, daß sie uns, genauer gesagt, schon immer zusagte, derart wir meinen, zu uns selber zu finden.

Allerdings mag uns die ewige Einbeziehung von Gültigkeiten zu (linear) zeitlichen Abhängigkeiten führen und die ewige Navigation auf Abhängigkeiten zu zu (punktförmig) zeitlichen Verantwortlichkeiten.

So kompliziert ist das nicht, daß ich es im Detail beschreiben müßte. Einzig zur Einbeziehung möchte ich mich genauer äußern.

Zwar gibt es etliche explizite Begleiterscheinungen, welche unserem (subjektiven) Glauben entsprechen, etwa den elastischen Stoß, aber oftmals abstrahiert unser (subjektiver) Glaube von der konkreten Gesetzmäßigkeit und glaubt etwa nur an eine Symmetrie oder an die Notwendigkeit einer körperlichen Verursachung. Eine andere, und bei weitem die wichtigste Abstraktion, ist der Glaube daran, daß etwas einen Zweck erfüllt, was konkret bedeutet, daß etwas von einer Intelligenz eingesetzt wird, so daß wir also diesen Einsatz als Begleiterscheinung erwarten, aber erst noch herausfinden müssen, wie der Einsatz genau aussieht.

Der Glaube an Gott läßt sich dabei so fassen, daß, was unser Bewußtsein erfäßt, einen Zweck für dasjenige erfüllt, was unser Bewußtsein hervorbringt, eine nicht ganz hinreichende Charakterisierung des Glaubens an Gott, aber doch fruchtbar, denn wenn unser Seelenheil zum Einsatz kommt, ist es nur ein kleiner Schritt darüberhinaus anzunehmen, beziehungsweise zu glauben, daß dieser Einsatz ihm gilt, derart wir also nach Zeichen Ausschau halten, welche sich auf unser Seelenheil auswirken, nachdem wir es zuvor reflektierten, und genau das bedeutet es, die Existenz Gottes einzubeziehen. Ich habe immer geglaubt, daß es sich so verhält, und weiß es auch schon seit einiger Zeit. Ohne die Möglichkeit einer solchen Einbeziehung würde sich meine Sorge notwendig verplant oder verhindert fühlen, von dort her kommt das Leben, enthüllt sich uns der Weg in die Zukunft. Nicht jeder wird indes von seiner Sorge bestimmt. Viele navigieren nur. Aber Hans Pfitzners Musik schien mir immer über Verhinderung zu klagen und Gordon Lightfoot's tröstet über Verplantheit hinweg, während Supertramp und Andrei Tarkowski wenigstens für eine Weile einbeziehbare Zeichen fanden.

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