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15. Oktober 2024

Die Dialektik der argumentativen Kursbestimmung

Die erste Unterscheidung, welche wir vornehmen, ist die Frage danach, ob die bei der argumentativen Kursbestimmung vorgebrachten Ziele ernst gemeint sind oder nicht, das heißt, ob der Weg dem Ziel angepaßt wird oder das Ziel dem Weg. Ist letzteres der Fall, so sprechen wir von Scharlatanen.

Und die zweite Unterscheidung, welche wir benötigen, ist die Frage danach, ob es sich einem Vertreter eines Ziels um einen komplementativen Opponenten handelt, welcher dafür Sorge trägt, daß der bestimmte Kurs neben jenem des andern auch seinem Ziel entspricht, oder um einen fundamentalen Opponenten, welcher das Ziel des andern grundsätzlich ablehnt.

Die Frage, welche sich also stellt, ist, woran sich ein Scharlatan erkennen läßt. Nun, das es ihm in Wahrheit um den Weg und nicht um das Ziel geht, werden sich seine Ziele immer wieder ändern, und sofern er es sich erlauben kann, wird er als fundamentaler Opponent auftreten, weil ihm das größere Kontrolle über den Weg verschafft. Im Gegensatz zu einem ernsthaften fundamentalen Opponenten schützt er aber sein Ziel nicht, und so kommt es meistens dazu, daß er Ziele, welche notwendige Voraussetzungen seines eigenen sind, angreift, um seinen Weg ungestörter gehen zu können, bis es unmöglich wird, sein Ziel zu erreichen.

Und es ist dieser Einfluß von Scharlatanen, welcher die etablierten politischen Parteien, sofern sie sich ihm öffnen, bis zu dem Punkt diskreditiert, an welchem all die Ziele, welche sie ursprünglich hatten, unerreichbar geworden sind.

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