Bereitschaftsbeitrag

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17. Dezember 2024

Notwendige Stutzungen zur kulturellen Herrschaft

Vollentwickelte Menschen lassen sich nicht durch kulturelle Hebel beherrschen, je nach Ansatzpunkt müssen sie vielmehr auf eine bestimmte Weise gestutzt werden, um die nämliche kulturelle Herrschaft anzunehmen.

Damit Menschen bereit sind, sich ihre
  • Erfahrung vorschreiben zu lassen, muß ihre Positionierung in Form ihres Zugangs gestutzt werden, denn nur die Aussicht auf einen werteren Zugang bewegt sie dazu,
  • Haltung vorschreiben zu lassen, muß ihre Überzeugung in Form ihrer praktischen Erfahrung gestutzt werden, denn nur ihre Unerfahrenheit bewegt sie dazu, und
  • Vorhaben vorschreiben zu lassen, muß ihre Wappnung in Form ihrer Verbündung gestutzt werden, denn nur ihre Bedrohtheit bewegt sie dazu,
und also wehren sich die kulturellen Herrschaften gegen souveräne Stadtstaaten, wie sie mir vorschweben,
  • Erlebniskulturen, weil sie wissenschaftlich auf der Höhe der Zeit seienden und mit Zugang zu den vorhandenen Bodenschätzen ausgestatteten Stadtstaaten nichts anzubieten hätten,
  • Repräsentationskulturen, weil sich politisch erfahrene Bürger nicht von ihnen ihre politische Ausrichtung diktieren ließen, und
  • Willenskulturen, weil ihre Beziehungen selbst regelnde Kommunen vom zentralen Diktat in dem Maße abfielen, in welchem es seinen lokalen Nutzen verlöre und eine entsprechend geprägte Solidarität überflüssig wird.
Freilich, gänzlich löst sich das Interesse an Solidarität nicht auf, aber die sich ergebenden Bünde verteilen Verpflichtungen weniger selbstverständlich als es Willenskulturen tun. Dennoch, die Gefahr, welche Willenskulturen angesichts vollentwickelter Menschen droht, nämlich zu verfallen, ist wahrscheinlich deutlich weniger bedrohlich für sie als die Gefahr für die inneren Zirkel von Erlebniskulturen, irrelevant zu werden, oder für die Autoritäten von Repräsentationskulturen, ihre Anerkennung zu verlieren.

In gewisser Weise ist das sehr zuversichtspendend, da es das Fortbestehen der kulturellen Herrschaften als sehr unwahrscheinlich erscheinen läßt, aber andererseits kündigt es auch große Gewaltbereitschaft an.

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