Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

26. April 2025

Zum gegenwärtigen Wandel des politischen Bewußtseins

Ich schrieb im vorigen Beitrag, daß die wahren Monstrositäten erst noch kommen. Dies liegt zum
  1. daran, daß das Ziel der Zähmung der allgemeinen Bevölkerung bisher noch nicht erreicht wurde, und zum
  2. daran, daß sich das politische Bewußtsein gewandelt hat.
Einer Selbstfestlegung kann eine andere vorgeschaltet sein,
  • dem Gelübde die Verpflichtung,
  • der Anerkennung das Gelübde und
  • der Verpflichtung die Anerkennung,
oder eingeschaltet,
  • dem Gelübde die Anerkennung,
  • der Anerkennung die Verpflichtung und
  • der Verpflichtung das Gelübde.
Die Einschaltung führt zu einer Variation der von ihr betroffenen Selbstfestlegung,
  • entweder um sie zu verrücken,
  • oder um sie wieder zurechtzurücken.
Ich habe im Beitrag Des Teufels Küche: Sich radikalisierende Verstiegenheit durch willkürlich sozial oktroyierte Selbstfestlegung den wiederkehrenden Fall betrachtet, daß einer freiwilligen öffentlichen Selbstfestlegung eine weniger freiwillige in ihrem Namen vorgeschaltet wird und dann wiederholt der weniger freiwilligen eine weitere weniger freiwillige in deren Namen eingeschaltet, um korrektive, das heißt die Freiwilligkeit wiederherstellende, Einschaltungen im Keim zu ersticken, aber es gibt natürlich auch den Fall, daß eine im demokratischen Sinne  freiwillige öffentliche Selbstfestlegung durch die Lobbyinteressen korrigierende Einschaltung einer weniger öffentlichen Selbstfestlegung torpediert wird, wie etwa im Namen des Umweltschutzes oder der Asylgewährung Industrieinteressen bedient werden.

Die Einschätzung, daß die Öffentlichkeit durch ihr Wahlverhalten und ihre in ihm ausgedrückte freiwillige Selbstfestlegung, die Legislative dazu veranlassen könnte, dieser entsprechende und ihr die beabsichtigte Gestalt gebende Gesetze zu erlassen, ist in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich zurückgegangen, womit zwei unheilvolle Tendenzen einhergehen,
  1. mehr auf sozial erzwungene Selbstfestlegungen als auf freiwillige zu setzen, um der Korrumpierung durch Lobbyinteressen Herr zu werden, und
  2. mehr auf die Voraussetzungen des Gelingens von Politik zu schauen als auf die Politik selbst.
Letzteres bietet theoretisch zwar die Chance für Verbesserungen des Systems, praktisch aber erleichtert es die Legitimierung von Verschlechterungen seiner, denn nur zu viele Maßnahmen lassen sich zu mehr als einem Zweck treffen, und wie sich sozialer Zwang gegenüber Freiwilligkeit ausnimmt, sehen wir jetzt ja schon seit fünf Jahren.

Gerade Mathematiker, welche sich mit abstrakten Gebilden befassen, lernen Modellvorstellungen zu Veranschaulichungszwecken zu schätzen, und was immer ich philosophisch betrachte, begegnet mir konkret an Beispielen, auf welche es sich bezieht. Sehr viele Menschen meinen hingegen, sie könnten nach Regeln schließend zu Ergebnissen gelangen, welche ihre Vorstellungskraft übersteigen, und diese Sorte auf die Bedingungen des Gelingens von Politik loszulassen ist, euphemistisch gesprochen, sehr abenteuerlich. Am innovativsten werden sich jene erweisen, welche einerseits allgemeinen Einsichten eine spezielle Form geben können und andererseits die Gestaltung ihres Lebensumfelds als gemeinschaftliches Projekt begreifen.

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