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10. Juli 2019

Wahrnehmungsstimulanz, Ich und Gesinnung

Den Kern dieses Beitrags bildet die Beobachtung, daß sich das Ich aus den Wahrnehmungshorizonten der drei Seelenteile ergibt:
  • der Wahrnehmungshorizont der Anschauung ist das Geschehen,
  • der Wahrnehmungshorizont des Verstandes ist die Tat und
  • der Wahrnehmungshorizont der Vernunft ist der Wille,
in sofern das Erkennen einer Tat die verstandesmäßige begriffliche Gliederung voraussetzt und das Erkennen eines Willens die vernunftmäßige Gesetzeserfassung.

Wenn wir das Geschehen nun mit der es enthaltenden Wahrnehmung identifizieren, so ergibt sich die Ich-Struktur, Wahrnehmung, Tat und Wille, aus den sich stufenweise erweiternden Wahrnehmungshorizonten der drei Seelenteile, Lust, Achtung und Sorge, beziehungsweise Anschauung, Verstand und Vernunft.

Die Gesinnung bezeichnet den Seelenteil, welchen wir unter den waltenden Umständen schwerpunktmäßig bemühen:
  • bei der materialistischen die Lust,
  • bei der engagierten die Achtung und
  • bei der reflektierten die Sorge,
wobei ich behaupte, daß materialistische Gesinnung und erregter (oder auch ringender) Geist untrennbar mit einander verknüpft sind.

Wenden wir nun die eingangs gemachte Beobachtung darauf an, so erhalten wir, daß
  • die materialistische Gesinnung Geschehen wahrnimmt,
  • die engagierte Gesinnung Taten und
  • die reflektierte Gesinnung Willen,
und umgekehrt führt die Stimulanz dieser verschiedenen Wahrnehmungen wenigstens tendentiell zu den entsprechenden Gesinnungen und mit diesen, wie wir nun sehen, zusammenhängend auch zu den entsprechenden Glaubenseindrücken und -ausdrücken:
  • die Wahrnehmung von Geschehen zu Auftragserfassung und Einfügung,
  • die Wahrnehmung von Taten zu Heilsverbundenheit und Opferung und
  • die Wahrnehmung von Willen zu Gottesfurcht und Unterordnung.
Bleibt also nur noch zu klären, welche Umgebung welche Wahrnehmung stimuliert. Ich sah gestern abend Our Man in Havana von 1959 und der Blick auf den Helm auf dem Sarg des Doktors mit dem karibischen Himmel im Hintergrund löste in mir ein Gefühl der Verlorenheit aus. Ich war zwei Mal in Florida, ein Mal sogar in Key West. Ich kenne die Ecke also. Ist es möglich zwischen Sand, Meer und Palmen an Taten oder gar Willen zu denken? In der Karibik wenigstens nicht, wie mich dünkt. Alles ist Alltag, alles erscheint, verweilt und verschwindet wieder.
  • Wo das Leben rar wird, wird der Wille klar, in der Spiegelung der Hitze oder Kälte.
  • Wo die Menschen sich geschäftig zusammendrängen, wird ihr Tun bedeutend.
  • Und wo die Natur im Überfluß gibt, da richtet sich alles nach dem Geschehen.

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