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2. Februar 2008

Zahlensymbolik

Ich will diese meine Bemerkungen nicht mißverstanden wissen, sie geben einzig einen Rahmen, Verwirrungen zu vermeiden, denn einerseits gibt es mehr Menschen, welche an Symbolen interessiert sind, als solche, welche von Symbolen etwas verstehen, und also steten Verunstaltungsdruck, und andererseits wirken Symbole durch ihren massenhaften Gebrauch durchaus unterschwellig auf das allgemeine Wohlbefinden. Daher also sei hier einiges grundlegend Symbolisches zusammengetragen, um den allgemeinen Symbolmißbrauch nicht nur spüren zu können.

Es gibt verschiedene Weisen, auf welche Zahlen anschaulich hervortreten können, am natürlichsten aber als Eckpunkte gleichseitiger, nicht notwendigerweise gezeichneter, Vielecke oder als minimale Summe der Teile eines Verhältnisses, also 2 für 1:1, 3 für 2:1, 5 für 3:2 etc. und durch diese Erscheinungen besitzen einige von ihnen auch geradezu natürliche symbolische Bedeutungen. Diese Zahlen sind 2, 3, 4, 5, 6 und 12.

Ebenenteiler. Diese sind 3, 4 und 6, womit gemeint ist, daß man mit den entsprechenden gleichseitigen Vielecken die Ebene lückenlos kacheln kann. Die 6 nimmt hier eine besondere Stellung ein, da für sie bereits eine Kachel die vollständige Kachelung festlegt, während man für 3 und 4 die Möglichkeit hat, Bereiche der Kachelung zu einander zu verschieben. Die 6 ist also das Symbol des ordnenden Prinzips, wie es auch an jeder Bienenwabe erfahrbar wird. Die 4 hingegen besitzt die Eigenschaft, als einzige Zahl Kachelungen zu ergeben, welche die Ebene vollständig mit homogenen Bahnen überdecken, d.h., welche translationssymmetrisch sind, was für die 6, nicht aber die 3, auch gilt, und, wahlweise, parallel zu jeder Seite einer Kachel frei in eine andere Kachelung verschoben werden können, also unabhängig von der Weite der Verschiebung, was auch für die 3, nicht aber für die 6, gilt, womit bereits alles wesentliche über 3, 4 und 6, soweit es die Ebenenteilung betrifft, gesagt ist. Die symbolische Konsequenz dessen für die 4 ist indes, daß sie mit Beweglichkeit in Verbindung gebracht wird und damit mit dem, was sich im Raum bewegt, genauer gesagt dort materialisiert, nämlich der Natur.

Maximale Symmetrien. Im Eindimensionalen ist dies die 2 als Intervall, im Zweidimensionalen die 3 als gleichseitiges Dreieck und im Dreidimensionalen die 4 als Tetraeder, wobei in jedem Fall eine maximale Menge von Punkten, welche zwischen einander stets denselben Abstand aufweisen, gemeint ist. Symbolisch bedeutungsvoll ist aber wieder nur die Ebene, also die 3, welcher, als maximal symmetrisch, die Bedeutung ästhetischer Vollkommenheit zukommt und damit die Bedeutung des Idealen schlechthin.

Zur 2. Die 2 ist selbstverständlich das Andere, die Teilung schlechthin und symbolisiert dadurch insbesondere Bewußtsein, Reflexion und Logik. Aus diesem Grund sollte man es vermeiden das Verhältnis 1:1 zu verwenden, da es unangenehm ist, auf diese Dinge ästhetisch hingewiesen zu werden.

Zusätzlich zur 6. Die 6 besitzt noch eine weitere, ihre Universalität unterstreichende Eigenschaft, nämlich daß man einem Kreis ein gleichseitiges Sechseck durch Abtragung sechs ebenso großer Kreise auf ihm und ihren Schnittpunkten mit ihm einbeschreiben kann, was über das vorige hinaus zeigt, daß auch keine Richtung der Ebene von ihr ausgelassen wird.

Zur 12. Zum einen ist die 12 das kleinste gemeinsame Vielfache von 2, 3, 4 und 6 und erlaubt somit die Einbeschreibung jener gleichseitigen Vielecke in ihres, zum anderen ist die Fläche des gleichseitigen Zwölfecks genau das Dreifache des Quadrats des Radiusses des es umschreibenden Kreises und damit die einzige ganzzahlige Approximation von π durch Einbeschreibung eines gleichseitigen Vielecks, womit die 12 sowohl alles enthaltend als auch unübertreffbar ist und damit ein Symbol des Einen-Ganzen, ein Symbol Gottes.

Zur 5. Es ist fraglich, ob die geometrische Besonderheit der 5, das Auftreten des goldenen Schnitts im Pentagramm, intuitiv erfaßbar ist. Was allerdings sogleich intuitiv am gleichseitigen Fünfeck erfaßt wird ist, daß es einen Hintergrund bildet, welchem sich ein Mensch mit ausgestreckten Armen und gespreizten Beinen einbeschreiben läßt, oder wahlweise einen Torso, welchem Gliedmaßen umschrieben werden können, wodurch die 5 ein Symbol des Menschen und also ein Symbol menschlicher Herrschaft und menschlicher Anordnung ist, was sich sogar noch vom goldenen Schnitt sagen ließe, welcher ja durch die passende Erweiterung eines Quadrats, also der Natur, um ein Rechteck zu seiner Ähnlichkeit zum erweiterten Ganzen entsteht, was sich als Beschreibung der Vernunft lesen läßt, welche ja den Menschen ausmacht oder indem die Eigenschaft des goldenen Schnittes betont wird, sich von akkumulativen, und also unorganischen, Verhältnissen besonders abzusetzen.

Wie man sieht, paßt die 5 nicht so recht unter die übrigen Zahlen, wird aber in der 60 mit ihnen zwangsvereinigt, was auch eine lange Tradition hat. Ohne sich dessen so recht bewußt zu sein, hat sich unsere Gesellschaft in den letzten paar hundert Jahren immer stärker auf die beiden Teiler der 10, 2 und 5, konzentriert, die Symbole der Logik und des Menschen, bezeichnenderweise, wobei die Verleihung von Orden in Pentagonform allerdings schon bewußt über's Knie gebrochen wurde, denn dämlicher als einen Helden als Menschen auszuzeichnen wird's nicht mehr und niemand wäre intuitiv so verfahren, wenn er nicht von Freimaurerdogmen verunstaltet gewesen wäre. Üblich für Orden, auch für's Kruzifix, ist das Kreuz, welches auf der 4 gründet und also die Natur und damit auch die Gattung, welcher der Held den Dienst erwies, symbolisiert.

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