Bereitschaftsbeitrag

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29. Mai 2011

Nachbetrachtung zur Religiösität der amerikanischen Ureinwohner

Daß es für einen Ordnungsliebenden nichts weiter bedeutet, Regeln zu befolgen und ein entsprechendes Verhalten also auch bei religiösem Anstrich schlecht religiös genannt werden kann, ist eine Sache.

Die Religiösität der amerikanischen Ureinwohner ist hingegen etwas anderes. Ich denke, man kann die Vorstellung eines wie auch immer gearteten Pantheismusses getrost zu den modernen Mythen legen. Wahrnehmungen unter Drogeneinfluß sind selbstverständlich eine Sache für sich, welche ich hier nicht weiter besprechen will, aber wenn man sich die Religionen der Azteken, Mayas und Inkas anschaut, so zeigt sich, daß, wie auch beispielsweise bei den Chinesen, Gott gefürchtet wurde und zugleich seine Furchtbarkeit akzeptiert, was in Opfern seinen Ausdruck fand. Im Gegenzug wurde er auch einmal um dieses oder jenes gebeten, aber der Schwerpunkt lag doch auf der Abwendung von Katastrophen.

Eine solche Religiösität hat weder Raum zum Wachsen noch Interesse daran, wenngleich sie die Transzendenz kennt. Man könnte sie als alt geboren bezeichnen, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, was ich vom Wandel der Transzendenz im Laufe des Lebens schrieb. Allerdings ist die Jugend an sich eine notwendige Phase, ohne welche das Alter keinen rechten Sinn ergibt. Und wer tatsächlich auf diese Weise alt geboren wurde, kann in seinem Alter nur das äußern, was er von der Jugend seiner Vorfahren ererbt hat.

Der Zusammenhang zu Strenge und Ordnungsliebe ist natürlich dadurch gegeben, daß jene Strukturen voraussetzen, um überhaupt existieren zu können. Es ist ein Leben aus der Vergangenheit, aus tradierten Ansprüchen an sich selbst und andere.

Je mehr ich davon schreibe, desto weniger sieht es aus, als ob dies angeboren sein könnte, aber das ist es, wenn man die Empirie anschaut, selbst wenn man die Genetik wegläßt, wohl wirklich.

Es gibt Menschen, welche ihre Jugend selbst leben und andere, welche die Jugend ihrer Vorfahren erben, und diese Wahl selbst ist ebenfalls angeboren.

Ich denke allerdings, daß es dabei auch wiederum unterschiedliche Grade der Vergangenheitsbestimmtheit gibt. Jedenfalls lassen sich die Untergruppen von MNOPS erschreckend gut mit dieser Form der Vergangenheitsbestimmtheit in Einklang bringen.

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