Von der allumfassenden Liebe
Es ist nicht schwer, eine Pflanze dafür zu lieben, was sie ist, ihren Wuchs, ihren Geruch und ihre Farben zu bewundern.
Bei Tieren fällt es schwerer, bei Menschen auch. Hingegen ist es bei Tieren klar, was man bewundern kann und was nicht. Ihre Kraft ist bewunderswert, ihre Möglichkeiten sind es, ihr Verhalten ist es nicht, jedenfalls nicht im einzelnen, ihr Gruppenverhalten ist es wieder.
Der Mensch ist in dieser Beziehung indes mehr als ein Tier, denn sein Verhalten läßt sich unter Umständen schon bewundern, nämlich dann, wenn er seelisch gesund ist. Allerdings ist der Mensch seelisch hochgradig anfällig und neigt als Gruppe stark dazu, daß eigene seelische Leiden zu verschlimmern.
Gerade deswegen ist es wichtig, das gesunde Urbild im Kranken Gegenüber zu lieben und ihm auf diese Weise dabei zu helfen, sich wieder aufzurichten. Allerdings setzt das voraus, daß ein solches gesundes Urbild im Gegenüber überhaupt (noch) existiert. Ich möchte niemandem in sein Herz hineinreden, aber die Evangelien jedenfalls geben es nicht her, daß Jesus sich vorzugsweise um jene gekümmert hätte, welche sich nicht um sich selbst kümmern konnten. Jesus ist nicht als Vormund der Unmündigen durch's Land gezogen, sondern als Heiler der Verletzten, Besessenen, Verbitterten und Verzweifelten.
Der Hang zur Vormundschaft in weiten Teilen der heutigen Christenheit ist pathologisch, meilenweit von wahrer Nachfolge entfernt, eine Nachfolge, welche unsere Gesellschaft bitter nötig hätte, um zu gesunden.
Die Heutigen mißtrauen dem gesunden Leben auch, sie glauben, es wäre zu primitiv, um den hohen Anforderungen unserer modernen Gesellschaft gewachsen zu sein, insbesondere glauben sie, es wäre zu aggressiv. Der Kampf kann unter bestimmten Umständen zum gesunden Leben gehören, nämlich dann, wenn er unausweichlich ist, aber ihm nach besten Kräften auszuweichen, gehört auch zum gesunden Leben. Allerdings werden diese Kräfte manchmal nicht reichen, verstärkt dann, wenn man allgemein eher machtlos ist.
Freilich sind die meisten Kriege nicht von dieser Art, meistens steht eine Verletzung am Anfang, welche die Aggression speist. Aber es gehört zur natürlichen Ordnung der Dinge, daß der Erfolg im Kampf das Gemüt besänftigt und es, wenn alles andere nicht half, jedenfalls so wieder zu einer Gesundung kommt, freilich nicht, ohne inzwischen andere wieder verletzt zu haben. Doch trotz diesem letzteren Umstand ist es möglich, daß die Gesundeten ihre Gesundheit bewahren und sie fortan zu guten Zwecken ins Werk setzen.
Und dafür brauchen sie sich nicht zu schämen, jeder Anfang pflegt in Leid und Elend zu bestehen, was einzig unser Werk ist, ist wie lange und zu welchem Grade wir uns gesund erhalten und kein unausweichlicher Kampf minderte es.
Bei Tieren fällt es schwerer, bei Menschen auch. Hingegen ist es bei Tieren klar, was man bewundern kann und was nicht. Ihre Kraft ist bewunderswert, ihre Möglichkeiten sind es, ihr Verhalten ist es nicht, jedenfalls nicht im einzelnen, ihr Gruppenverhalten ist es wieder.
Der Mensch ist in dieser Beziehung indes mehr als ein Tier, denn sein Verhalten läßt sich unter Umständen schon bewundern, nämlich dann, wenn er seelisch gesund ist. Allerdings ist der Mensch seelisch hochgradig anfällig und neigt als Gruppe stark dazu, daß eigene seelische Leiden zu verschlimmern.
Gerade deswegen ist es wichtig, das gesunde Urbild im Kranken Gegenüber zu lieben und ihm auf diese Weise dabei zu helfen, sich wieder aufzurichten. Allerdings setzt das voraus, daß ein solches gesundes Urbild im Gegenüber überhaupt (noch) existiert. Ich möchte niemandem in sein Herz hineinreden, aber die Evangelien jedenfalls geben es nicht her, daß Jesus sich vorzugsweise um jene gekümmert hätte, welche sich nicht um sich selbst kümmern konnten. Jesus ist nicht als Vormund der Unmündigen durch's Land gezogen, sondern als Heiler der Verletzten, Besessenen, Verbitterten und Verzweifelten.
Der Hang zur Vormundschaft in weiten Teilen der heutigen Christenheit ist pathologisch, meilenweit von wahrer Nachfolge entfernt, eine Nachfolge, welche unsere Gesellschaft bitter nötig hätte, um zu gesunden.
Die Heutigen mißtrauen dem gesunden Leben auch, sie glauben, es wäre zu primitiv, um den hohen Anforderungen unserer modernen Gesellschaft gewachsen zu sein, insbesondere glauben sie, es wäre zu aggressiv. Der Kampf kann unter bestimmten Umständen zum gesunden Leben gehören, nämlich dann, wenn er unausweichlich ist, aber ihm nach besten Kräften auszuweichen, gehört auch zum gesunden Leben. Allerdings werden diese Kräfte manchmal nicht reichen, verstärkt dann, wenn man allgemein eher machtlos ist.
Freilich sind die meisten Kriege nicht von dieser Art, meistens steht eine Verletzung am Anfang, welche die Aggression speist. Aber es gehört zur natürlichen Ordnung der Dinge, daß der Erfolg im Kampf das Gemüt besänftigt und es, wenn alles andere nicht half, jedenfalls so wieder zu einer Gesundung kommt, freilich nicht, ohne inzwischen andere wieder verletzt zu haben. Doch trotz diesem letzteren Umstand ist es möglich, daß die Gesundeten ihre Gesundheit bewahren und sie fortan zu guten Zwecken ins Werk setzen.
Und dafür brauchen sie sich nicht zu schämen, jeder Anfang pflegt in Leid und Elend zu bestehen, was einzig unser Werk ist, ist wie lange und zu welchem Grade wir uns gesund erhalten und kein unausweichlicher Kampf minderte es.
Labels: 02, geschichte, gesellschaftskritik, gesetze, zeitgeschichte, φιλοσοφία