Bereitschaftsbeitrag

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22. März 2012

Rob Zombie

Kunst, und auch dies:



Was ist ihr Thema?

Der Vorrang der Form.

Rob Zombie's Ansatz ist dabei nicht, die ethische Überlegung der Form in den Mittelpunkt zu stellen, vielmehr tut er das genaue Gegenteil, beschränkt sich also auf höchst unethische Formen, aber reale, manifestierte Formen, keine bloßen Phantasien, und betont (selbst) deren überlegene Macht, denn die Form zwingt den Menschen, welcher ihr begegnet, sie in seine gedankliche Welt aufzunehmen.

Wir gestalten die Welt dadurch, daß wir dieser oder jener Form treu sind, oder anders ausgedrückt, Rob Zombie ist ein Prediger der Seelenpflichten.

Er ist in der Tat das genaue Gegenteil der EMO Szene, welche sich ja gerade dadurch auszeichnet, daß ihre Mitglieder einfach keine Form für ihr Leben finden können. Verwunderlich ist es bei dieser Konstellation natürlich nicht, daß sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Aber auch er bleibt sich in der Form seiner Abweisung dieser Liebe treu.

Es erinnert ein wenig an den Gegensatz zwischen Mann und Frau, und Rob Zombie wählt seine Formen auch ersichtlich in dem Bemühen, klassisch männliche Züge in ihnen anklingen zu lassen.

Natürlich ist der Gegensatz zwischen Mann und Frau der zwischen Bestimmung und Gewährung, aber dies bezieht sich auf die Umsetzung des geschlechtslos gedachten Willens, wie er beispielsweise in den vier Geistern gefaßt ist. Aber das ist nicht der ganze Wille und seine geschlechtsspezifischen Anteile besitzen natürlich auch Formen. Deshalb ist der Gegensatz zwischen Seelentreue und -untreue nicht von Natur aus der zwischen Mann und Frau, wird das allerdings, wenn Frauen Männer daran hindern, die geschlechtslosen Willensanteile nach eigenem Gutdünken umzusetzen. Eine derartige Hinderung kann natürlich nur eine sittliche sein.

Rob Zombie ist indes in diesem Punkt nur Spiegel der Realität, er gibt dem Geschlechterkampf genau das Gewicht, welches er unter dem Blickwinkel der Seelentreue verdient, ohne letzteren jemals zu verlassen.

Übrigens ist es ganz töricht, die Asozialität all dessen anzuprangern. Der Verzicht auf Ethik ist viel mehr als nur Provokation, er begünstigt die nüchterne Wahrnehmung von Notwendigkeiten ganz ungemein.

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