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17. März 2012

Von den Verbindungsinteressen

Ich sprach es im letzten Beitrag bereits an, es gibt eine weitere wichtige Klasse von Interessen neben den sexuellen Interessen an den vier Geistern und den Lenkungsinteressen zwischen (einigen von) ihnen, nämlich die Verbindungsinteressen innerhalb einer Lebensrolle.

Den Lebensrollen korrespondieren die Chakren und deshalb werde ich wieder letztere verwenden, um die Verbindungsinteressen aufzuzählen.

Wurzelchakra. Die Verbindung hier ist die gleichförmig verbundene Arbeit, etwa wenn eine Gruppe zusammen mit dem Spaten ein Loch aushebt, Ziegelsteine oder Wassereimer in einer Kette weiterreicht und dergleichen mehr. Ich taufe sie die Anstrengungsverbindung.

Sakralchakra. Diese Verbindung ist eher selten zu beobachten, etwa wenn sich eine Gruppe von Mädchen um einen Dreikäsehoch kümmert. Ich taufe sie die Ammenverbindung.

Nabelchakra. Die Verbindung hier ist das eingespielte Team mit unterschiedlichen Rollen. Beispiele brauche ich diesmal nicht anzugeben. Ihr Name sei naheliegenderweise durch Teamverbindung gegeben.

Herzchakra. Wie schon gesagt, besteht diese Verbindung darin, für einander einzustehen, wie es am deutlichsten unter Soldaten der Fall ist. Ich taufe sie die Versicherungsverbindung.

Kehlchakra. Diese Verbindung besteht darin, sich gegenseitig zuzuhören und zu -sehen, einander seine Eindrücke zu vermitteln, einen Schutzraum zu gewähren, in welchem man aus sich herausgehen kann, um sich zu entdecken, auszuprobieren und einzuüben. Ihre Richtung kann recht unterschiedlich sein, von musisch über sportlich bis kämpferisch. Ich taufe sie die Entfaltungsverbindung.

Stirnchakra. Wie auch schon gesagt, besteht diese Verbindung darin, gemeinsam etwas zu analysieren, sich zu beratschlagen, Licht in das Dunkel um einen zu bringen. Im Gegensatz zu der vorigen Verbindung ist sie objekt- und nicht subjektorientiert. Ich taufe sie die Erforschungsverbindung.

Kronenchakra. Und auch hier sagte ich schon, daß diese Verbindung in geteilter Offenheit besteht. Es gibt eigentlich nur zwei Fälle, wann es zu ihr kommen kann. Einmal, wenn Menschen zusammen aufbrechen, um nach einer unbekannten neuen Heimat zu suchen, was heute freilich nur noch dann möglich ist, wenn sie mutwillig darauf verzichten, sich vorher zu informieren, und zum anderen, wenn Menschen zusammenkommen, welche den vierten Geisteshorizont erreicht haben und zusammen wie auf der Brücke eines Schiffes zuversichtlich und gelassen in die Zukunft blicken. Ich taufe diese Verbindung die Erhoffensverbindung.

Es gibt Bedürfnisse nach diesen Verbindungen, wie gesagt sind sie Teile des Stoffes aus welchem unsere Leben bestehen, und so verwundert es nicht, daß manche es unternehmen, sich gegenseitig vorzumachen, auf eine Weise verbunden zu sein, auf welche sie es nicht sind. Dies gilt natürlich vor allem für die höheren Verbindungen. Im Falle der Entfaltungsverbindung ist es sogar so, daß eine Gruppe von Menschen von Berufs wegen gehalten ist, sich genau das vorzumachen, was in sofern ironisch ist, als jemand, welcher tatsächlich zu dieser Verbindung neigt, für diesen Beruf nicht taugt.

Ein anderer Aspekt ist natürlich die Überlagerung von Interessen unterschiedlicher Art. Während die Lenkungsinteressen, gerade wegen ihrer relativen Nähe zu den sexuellen Interessen, sich eher nicht mit diesen überlagern, so ist es üblicherweise so, daß es gleich mehrere Verbindungsinteressen auf einmal tun. Ich selbst bestehe auf dem Erforschungsinteresse, bin einmal in das Entfaltungsinteresse hineingeschlittert, und natürlich wäre es auch schön, wenn das Versicherungsinteresse vorläge, was indes meine Priorität nicht ist. Was das Erhoffensinteresse angeht, so scheint mir dessen Überlagerung eher unwahrscheinlich, einmal, weil der vierte Geisteshorizont erst relativ spät erreicht wird und sich heute ja kaum einer uninformiert eine neue Heimat sucht und zum anderen, weil es einen erheblichen Unterschied in der Verwegenheit zwischen Männern und Frauen gibt, so daß es schwerfällt zu glauben, sie könnten jemals das Selbe erhoffen.

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