Und nochmals ein Ausblick auf die nächsten 50 Jahre
Ich habe zuletzt verschiedene Dinge betrachtet, welche alle zusammen dazu beitragen, einen klareren Blick auf die Zukunft Europas zu erhalten.
Da ist einmal die fixe Idee, daß es sich beim ideologischen Kopf des Gegners um eine Gruppe handeln müsse, welche mittels Propaganda nach Belieben mobilmachen kann.
Die Fähigkeit, einen solchen Kopf abzuschlagen, wurde seit dem Zweiten Weltkrieg perfektioniert, und auch in der jüngsten Zeit wurden viele solche Versuche unternommen, welche, wo zielgerichtet, auch erfolgreich waren.
Was indes so nach Stärke aussieht, ist in Wirklichkeit eine Schwäche, nämlich die Unfähigkeit einen ideologischen Kampf anders zu führen als dadurch, daß man die ideologisch Verantwortlichen aus ihren Machtpositionen entfernt, was offensichtlich nur da gelingen kann, wo die Macht der ideologisch Verantwortlichen ihrer jeweiligen Position entspringt.
Der Plan, Europa betreffend, sah ursprünglich vor, das ideologische Rückgrat der Nicht-Säkularen zu brechen, und sie dann durch die eigene ideologische Dominanz weiter zu desorganisieren, das heißt den Zustand mittlerer Ausgrenzung in einen Zustand niederer Ausgrenzung zu überführen (siehe Lokale soziale Zustände).
Was stattdessen passiert ist, ist daß sich die Nicht-Säkularen weiterhin in einem Zustand hoher Ausgrenzung befinden, während die Säkularen unfähig sind, den ideologischen Kampf als solchen zu führen, weil ihre eigene Ideologie es ihnen verbietet, sich als positiv bestimmte Gruppe zu betrachten. Wie gesagt, das ist eine Schwäche, und sie ist den Säkularen bisher nur deshalb nicht auf die Füße gefallen, weil sie in der Lage waren, den ideologischen Kopf des Gegners zu identifizieren und mit nicht-ideologischen Mitteln zu vernichten.
Die Ideologie der Säkularen nimmt an, daß es unmöglich ist, ohne nicht-ideologische Gewalt auszuüben ideologische Macht zu besitzen, und sie gehen entsprechend vor. Der Grund ihrer Ansicht ist das Wesen des Christentums, als in welchem sich ideologische Vorbildlichkeit nicht mit Macht verbindet, so daß der Gläubige weltlich nichts von ihm hat, jedenfalls nicht individuell. Und also hat auch der Priester kein Pfund, mit welchem er wuchern kann, sondern muß vielmehr zu anderen Mitteln greifen, wenn er seinen gesellschaftlichen Einfluß bewahren möchte. Verbindet sich ideologische Vorbildlichkeit hingegen mit Macht, so werden Priester zu Königsmachern und haben erhebliche Macht, ohne dafür irgendetwas weiter tun zu müssen.
Natürlich bezahlt eine solche Ideologie dafür aber auch einen Preis, nämlich die Schwächung des gemeinnützigen Elements in der eigenen Gesellschaft. Ob dieser Preis hoch oder niedrig ist, hängt davon ab, wie groß das altruistische Potential einer Gesellschaft ist.
Das Christentum nun ist sich dieser seiner Schwäche durchaus bewußt und hat von Anfang an, nämlich in der Offenbarung, den Weg gewiesen, auf welchem seine Macht nach der erfolgreichen Zurückdrängung seines weltlichen Einflusses wiederherzustellen wäre, nämlich durch die bewußte Herbeiführung gesellschaftlicher Mißstände eines ausreichenden Ausmaßes, um sein Heilsversprechen zum begehrtesten Gut werden zu lassen, wiederum wie ich schon sagte, individuell hat der Gläubige weltlich nichts vom Christentum, kollektiv hingegen durchaus.
Soviel zur Unterfütterung meiner Sichtweise. Kommen wir auf die heutige Situation zurück, die Säkularen haben die Kampfzone ausgeweitet, darauf vertrauend, daß sie den Gegner ideologisch enthaupten könnten, was ihnen hingegen nicht gelungen ist.
Nun befindet sich der Gegner im eigenen Lager, in welchem ihre Ideologie es den Säkularen verbietet, ihn zu bekämpfen. Was hier also passiert ist, ist daß die Organisation der Säkularen aufgrund ihres Hanges zur Selbstdarstellung einen Parasiten gefunden hat, welchen sie nicht abzuschütteln vermag, und daran wird sie zwangsläufig zu Grunde gehen.
Theoretisch wäre ein Kampf in mittlerer Ausgrenzung möglich, der Säkularismus verhindert das nicht, Individualismus und Sozialstaat aber schon, und Individualismus ist dem Säkularismus zumeist heilig und der Sozialstaat für ihn zum Zwecke der Beherrschung der Gesellschaft bis zu einem gewissen Grade notwendig.
Innerhalb des Säkularismusses findet also kein Kampf mehr statt, und damit ist sein Ende besiegelt. Wenn er allerdings kollabiert, so wird etwas anderes an seine Stelle treten, entweder die katholische Restauration oder eine Ideologie, welche bis zu diesem Kollaps eine hinreichend große Zahl an Menschen einbinden konnte.
Die letztere Eventualität betreffend ist es sicher notwendig, daß eine solche Ideologie eine große Gegensätze überwindende Kraft an den Tag legt und über eine entsprechende Ausstrahlung verfügt. Heute schiene das am ehesten die libertäre Bewegung zu sein, welche allerdings einen Großteil ihrer Attraktivität daraus bezieht, daß sie sich nicht mit den häßlichen Seiten des Lebens auseinandersetzt. Ohne Substanz bleibt jede Bewegung aber ein Strohfeuer, wobei die libertäre Bewegung heute durchaus eine negative Substanz in Form der Mißstände, gegen welche sie sich richtet, besitzt, aber nichts darüber hinausgehendes.
Indes, der Säkularismus hat mittlerweile sein eigenes Versagen erkannt, und steuert dort, wo es ihm noch möglich ist, seinem vormaligen Kurs entgegen, das heißt die Kampfzone wird zur Zeit kontrahiert, Amputationen in Betracht gezogen. Der Sozialstaat wird sicherlich vermehrt als ein Problem und eine Gefahr wahrgenommen und selbstverständlich steht die gerade erwähnte libertäre Bewegung auch damit in Zusammenhang, wobei es allerdings noch kein schlüssiges Alternativkonzept gibt, vielmehr versucht man sich an möglichst viel Altbewährtes zu halten, was in den letzten Jahrzehnten über Bord geworfen wurde.
In Ländern wie Frankreich und England, wahrscheinlich auch Deutschland, ist der dortige Säkularismus unhaltbar geworden, in Holland hingegen vielleicht nicht, da er dort eine sehr viel stärkere koerzive Komponente besitzt, mithin dort Kämpfe in mittlerer Ausgrenzung möglich sein könnten, genauer gesagt Kämpfe um die richtige Parteilinie und nicht wirtschaftlichen Kämpfe, letztere mag England in Betracht ziehen, aber das würde schwierig werden, ebenso wie wenn Deutschland Hollands wahrscheinlichen Weg wählte.
Die angelsächsische Welt in Übersee wird hingegen die Situation überdenken und sehen wie sie weitermachen wird und ähnliches werden sicher auch die nicht so stark betroffenen Länder Europas tun.
Da ist einmal die fixe Idee, daß es sich beim ideologischen Kopf des Gegners um eine Gruppe handeln müsse, welche mittels Propaganda nach Belieben mobilmachen kann.
Die Fähigkeit, einen solchen Kopf abzuschlagen, wurde seit dem Zweiten Weltkrieg perfektioniert, und auch in der jüngsten Zeit wurden viele solche Versuche unternommen, welche, wo zielgerichtet, auch erfolgreich waren.
Was indes so nach Stärke aussieht, ist in Wirklichkeit eine Schwäche, nämlich die Unfähigkeit einen ideologischen Kampf anders zu führen als dadurch, daß man die ideologisch Verantwortlichen aus ihren Machtpositionen entfernt, was offensichtlich nur da gelingen kann, wo die Macht der ideologisch Verantwortlichen ihrer jeweiligen Position entspringt.
Der Plan, Europa betreffend, sah ursprünglich vor, das ideologische Rückgrat der Nicht-Säkularen zu brechen, und sie dann durch die eigene ideologische Dominanz weiter zu desorganisieren, das heißt den Zustand mittlerer Ausgrenzung in einen Zustand niederer Ausgrenzung zu überführen (siehe Lokale soziale Zustände).
Was stattdessen passiert ist, ist daß sich die Nicht-Säkularen weiterhin in einem Zustand hoher Ausgrenzung befinden, während die Säkularen unfähig sind, den ideologischen Kampf als solchen zu führen, weil ihre eigene Ideologie es ihnen verbietet, sich als positiv bestimmte Gruppe zu betrachten. Wie gesagt, das ist eine Schwäche, und sie ist den Säkularen bisher nur deshalb nicht auf die Füße gefallen, weil sie in der Lage waren, den ideologischen Kopf des Gegners zu identifizieren und mit nicht-ideologischen Mitteln zu vernichten.
Die Ideologie der Säkularen nimmt an, daß es unmöglich ist, ohne nicht-ideologische Gewalt auszuüben ideologische Macht zu besitzen, und sie gehen entsprechend vor. Der Grund ihrer Ansicht ist das Wesen des Christentums, als in welchem sich ideologische Vorbildlichkeit nicht mit Macht verbindet, so daß der Gläubige weltlich nichts von ihm hat, jedenfalls nicht individuell. Und also hat auch der Priester kein Pfund, mit welchem er wuchern kann, sondern muß vielmehr zu anderen Mitteln greifen, wenn er seinen gesellschaftlichen Einfluß bewahren möchte. Verbindet sich ideologische Vorbildlichkeit hingegen mit Macht, so werden Priester zu Königsmachern und haben erhebliche Macht, ohne dafür irgendetwas weiter tun zu müssen.
Natürlich bezahlt eine solche Ideologie dafür aber auch einen Preis, nämlich die Schwächung des gemeinnützigen Elements in der eigenen Gesellschaft. Ob dieser Preis hoch oder niedrig ist, hängt davon ab, wie groß das altruistische Potential einer Gesellschaft ist.
Das Christentum nun ist sich dieser seiner Schwäche durchaus bewußt und hat von Anfang an, nämlich in der Offenbarung, den Weg gewiesen, auf welchem seine Macht nach der erfolgreichen Zurückdrängung seines weltlichen Einflusses wiederherzustellen wäre, nämlich durch die bewußte Herbeiführung gesellschaftlicher Mißstände eines ausreichenden Ausmaßes, um sein Heilsversprechen zum begehrtesten Gut werden zu lassen, wiederum wie ich schon sagte, individuell hat der Gläubige weltlich nichts vom Christentum, kollektiv hingegen durchaus.
Soviel zur Unterfütterung meiner Sichtweise. Kommen wir auf die heutige Situation zurück, die Säkularen haben die Kampfzone ausgeweitet, darauf vertrauend, daß sie den Gegner ideologisch enthaupten könnten, was ihnen hingegen nicht gelungen ist.
Nun befindet sich der Gegner im eigenen Lager, in welchem ihre Ideologie es den Säkularen verbietet, ihn zu bekämpfen. Was hier also passiert ist, ist daß die Organisation der Säkularen aufgrund ihres Hanges zur Selbstdarstellung einen Parasiten gefunden hat, welchen sie nicht abzuschütteln vermag, und daran wird sie zwangsläufig zu Grunde gehen.
Theoretisch wäre ein Kampf in mittlerer Ausgrenzung möglich, der Säkularismus verhindert das nicht, Individualismus und Sozialstaat aber schon, und Individualismus ist dem Säkularismus zumeist heilig und der Sozialstaat für ihn zum Zwecke der Beherrschung der Gesellschaft bis zu einem gewissen Grade notwendig.
Innerhalb des Säkularismusses findet also kein Kampf mehr statt, und damit ist sein Ende besiegelt. Wenn er allerdings kollabiert, so wird etwas anderes an seine Stelle treten, entweder die katholische Restauration oder eine Ideologie, welche bis zu diesem Kollaps eine hinreichend große Zahl an Menschen einbinden konnte.
Die letztere Eventualität betreffend ist es sicher notwendig, daß eine solche Ideologie eine große Gegensätze überwindende Kraft an den Tag legt und über eine entsprechende Ausstrahlung verfügt. Heute schiene das am ehesten die libertäre Bewegung zu sein, welche allerdings einen Großteil ihrer Attraktivität daraus bezieht, daß sie sich nicht mit den häßlichen Seiten des Lebens auseinandersetzt. Ohne Substanz bleibt jede Bewegung aber ein Strohfeuer, wobei die libertäre Bewegung heute durchaus eine negative Substanz in Form der Mißstände, gegen welche sie sich richtet, besitzt, aber nichts darüber hinausgehendes.
Indes, der Säkularismus hat mittlerweile sein eigenes Versagen erkannt, und steuert dort, wo es ihm noch möglich ist, seinem vormaligen Kurs entgegen, das heißt die Kampfzone wird zur Zeit kontrahiert, Amputationen in Betracht gezogen. Der Sozialstaat wird sicherlich vermehrt als ein Problem und eine Gefahr wahrgenommen und selbstverständlich steht die gerade erwähnte libertäre Bewegung auch damit in Zusammenhang, wobei es allerdings noch kein schlüssiges Alternativkonzept gibt, vielmehr versucht man sich an möglichst viel Altbewährtes zu halten, was in den letzten Jahrzehnten über Bord geworfen wurde.
In Ländern wie Frankreich und England, wahrscheinlich auch Deutschland, ist der dortige Säkularismus unhaltbar geworden, in Holland hingegen vielleicht nicht, da er dort eine sehr viel stärkere koerzive Komponente besitzt, mithin dort Kämpfe in mittlerer Ausgrenzung möglich sein könnten, genauer gesagt Kämpfe um die richtige Parteilinie und nicht wirtschaftlichen Kämpfe, letztere mag England in Betracht ziehen, aber das würde schwierig werden, ebenso wie wenn Deutschland Hollands wahrscheinlichen Weg wählte.
Die angelsächsische Welt in Übersee wird hingegen die Situation überdenken und sehen wie sie weitermachen wird und ähnliches werden sicher auch die nicht so stark betroffenen Länder Europas tun.
Labels: 06, geschichte, zeitgeschichte, φιλοσοφία