Und noch ein paar Worte zum deutschen Wesen
Ladies und Gentlemen,
welcher Sprache entstammen diese Redensarten?
Na, na, na, schon so daran gewöhnt?
So gewöhnt an diese Grobheiten, diese Übertreibungen und Brutalitäten?
Wer sind Sie denn?
Lassen sich deutsche Konzernlenker eigentlich chauffieren oder fahren sie selber?
Jemand anders mit 240 Sachen über die Autobahn brettern lassen?
Wo man doch selbst das Auto verdient?
Nein, wirklich zu tun hat das Eine mit dem Anderen nichts, jedenfalls nicht, soweit es den Ursprung des jeweilgen Verhaltens betrifft. Dem Deutschen gefällt halt die Übertreibung und Direktheit - und das Autofahren. Und doch, von einer bestimmten Warte aus betrachtet gibt es einen Zusammenhang, dann nämlich, wenn man sich fragt, warum beides so uniform verbreitet ist, warum es kaum einen Deutschen gibt, welcher anders empfindet.
Worauf führt das? Nicht auf eine geteilte Hatz, in welcher die Gründe des gemeinsamen Laufens nie zur Sprache kommen und kommen können?
Einerseits sind diese nie besprochenen Selbstverständlichkeiten eine feine Sache, weil sie Einführungen und Vorstellungen überflüssig machen, andererseits aber auch gerade darum allgemein entwürdigend, denn Würde ist allseitige Ansprechbarkeit: Wer nur in eine Richtung denkt und blickt, er könnte Khan der Goldenen Horde sein, er bliebe klein. Freilich, das heißt weder, daß Würde voraussetzt, diese Offenheit allen gegenüber zur Schau zu stellen, noch, daß darauf verzichtet werden müsse, Schlüsse aus dem bereits Erfahrenen zu ziehen.
Ich denke, die Situation hat sich in Deutschland deshalb so entwickelt, weil es bei gut laufenden Geschäften zu keiner bleibenden Identifizierung mit den Herrschaftsstrukturen gekommen ist, die Regierung war stets schwach gegenüber den Regierten, aus deren innerer Dynamik der Lauf der Geschichte zumeist entstand, ohne daß auch nur einer Anlaß gehabt hätte, sie zu reflektieren, jedenfalls kein Deutscher, und die Reflexionen Fremder verfehlen stets das Wesentliche.
Unbeherrschter Überschwang als verbindendes Element, geschuldet einem wohl eher gutmütigen Eigensinn, welcher erst einmal einen Zuhörer will, bevor er sich überlegt, was er ihm gesagt hat.
Nun, rein deutsch ist das nicht, aber in Deutschland liegt es in sonst beispielloser Reinheit zu Tage.
Ja, liegt es. Auch Besonnenheit kann man spielen, nur Würde, Würde nicht.
welcher Sprache entstammen diese Redensarten?
- Be careful that you are not eaten by dogs! als warnender Hinweis bei Anzeichen von Disziplinlosigkeit.
- She tore his arse up. als Beschreibung eines Ehestreits.
- Do you want an eardrum rupture? als Mahnung für ein ungezogenes Kind.
- Hold the client by the pole! als Aufforderung, es einem Kunden nicht langweilig werden zu lassen.
Na, na, na, schon so daran gewöhnt?
So gewöhnt an diese Grobheiten, diese Übertreibungen und Brutalitäten?
Wer sind Sie denn?
Lassen sich deutsche Konzernlenker eigentlich chauffieren oder fahren sie selber?
Jemand anders mit 240 Sachen über die Autobahn brettern lassen?
Wo man doch selbst das Auto verdient?
Nein, wirklich zu tun hat das Eine mit dem Anderen nichts, jedenfalls nicht, soweit es den Ursprung des jeweilgen Verhaltens betrifft. Dem Deutschen gefällt halt die Übertreibung und Direktheit - und das Autofahren. Und doch, von einer bestimmten Warte aus betrachtet gibt es einen Zusammenhang, dann nämlich, wenn man sich fragt, warum beides so uniform verbreitet ist, warum es kaum einen Deutschen gibt, welcher anders empfindet.
Worauf führt das? Nicht auf eine geteilte Hatz, in welcher die Gründe des gemeinsamen Laufens nie zur Sprache kommen und kommen können?
Einerseits sind diese nie besprochenen Selbstverständlichkeiten eine feine Sache, weil sie Einführungen und Vorstellungen überflüssig machen, andererseits aber auch gerade darum allgemein entwürdigend, denn Würde ist allseitige Ansprechbarkeit: Wer nur in eine Richtung denkt und blickt, er könnte Khan der Goldenen Horde sein, er bliebe klein. Freilich, das heißt weder, daß Würde voraussetzt, diese Offenheit allen gegenüber zur Schau zu stellen, noch, daß darauf verzichtet werden müsse, Schlüsse aus dem bereits Erfahrenen zu ziehen.
Ich denke, die Situation hat sich in Deutschland deshalb so entwickelt, weil es bei gut laufenden Geschäften zu keiner bleibenden Identifizierung mit den Herrschaftsstrukturen gekommen ist, die Regierung war stets schwach gegenüber den Regierten, aus deren innerer Dynamik der Lauf der Geschichte zumeist entstand, ohne daß auch nur einer Anlaß gehabt hätte, sie zu reflektieren, jedenfalls kein Deutscher, und die Reflexionen Fremder verfehlen stets das Wesentliche.
Unbeherrschter Überschwang als verbindendes Element, geschuldet einem wohl eher gutmütigen Eigensinn, welcher erst einmal einen Zuhörer will, bevor er sich überlegt, was er ihm gesagt hat.
Nun, rein deutsch ist das nicht, aber in Deutschland liegt es in sonst beispielloser Reinheit zu Tage.
Ja, liegt es. Auch Besonnenheit kann man spielen, nur Würde, Würde nicht.
Labels: 07, identitäten, ἰδέα, φιλοσοφία