Bereitschaftsbeitrag

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8. Februar 2014

Der wahre Fortschritt der letzten 2000 Jahre

Ich habe zu diesem Thema schon etwas geschrieben, allerdings nur deshalb, weil ich eine Skizze brauchte.

Sonderlich weit ist es mit dem also nicht her, und ich unternehme hier den ersten ernsthaften Versuch, den Kurs zu bestimmen, auf welchem wir durch die sich stets wiederholenden Glaubenszykel treiben.

Die Krisis des vorigen Zykels bestand in einer rechtfertigungsfreien gewachsenen Machtverteilung, da die Rechtfertigung bereits mit dem Machterwerb abgeschlossen war und die späteren sozialen Aktivitäten dadurch in das Bett persönlichen Wohlgefallens gelegt wurden.

Dieser Prozeß stieß keinesfalls überall in Europa auf sein natürliches Ende, sondern nur im Zentrum der damaligen Wirtschaft, also im Römischen Reich.

Das Christentum brach diese Krisis auf zwei eng mit einander verknüpfte Weisen auf.
  1. Hilfe für die Armen
  2. Das Gemeinwohl als gesellschaftsverbindende Idee
Ich nannte dies zuvor nicht gänzlich unzutreffend Progressivität, aber auf diese Weise ist es erstmals klar umrissen und eingeordnet.

Interessanterweise erfolgte die kräftigste Umsetzung dieses neuen Kurses aber nicht im verbrauchten Zentrum, sondern an der noch gar nicht bis an's natürliche Ende des alten Zykels gekommenen Peripherie, also im Frankenreich.

Doch alles hat einen Preis. Der neue Kurs erforderte zum ersten, daß Macht leichtsinniger vergeben wurde, und zum zweiten, daß die Gesellschaft ihre ständige Reperaturbedürftigkeit verinnerlichte.

Die langfristige Folge dessen lag in der gesellschaftlichen Befürwortung der Entwicklung einer die Menschen zu kontrollieren vermögenden Technologie. Niemals haben Christen gesagt, daß ein Problem dadurch zu lösen sei, daß man sich den Schwierigkeiten gewachsen zeigt, sondern stets drängten sie auf die generelle Ausschaltung von Schwierigkeiten, der Vorstellung folgend, dadurch das Gemeinwohl zu erreichen.

Und das führte also mit einiger Zwangsläufigkeit in die heutige Krisis, welche interessanterweise bereits in der Offenbarung des Johannes wesensmäßig als eine technologische Krisis erfaßt wurde, einerseits durch unmittelbare Beschreibung von Technologie, wie etwa von Panzern und vom Fernsehen, und andererseits durch den Hinweis auf den leicht verballhornten Apollon, das heißt Apollyon.

Eine Krisis, welche wesentlich gravierender als die letzte ist, da es innerhalb der heute vorherrschenden Daseinsauffassung nicht an uns liegt, ihr durch eine Verhaltensänderung zu entkommen. Wir sind im Laufe der letzten 2000 Jahre immer weiter geschrumpft, und heute sind wir so unbedeutend, daß es unserem angestammten Glauben gemäß nicht mehr auf uns ankommt.

Man könnte es auch anders sagen: Wir haben die letzte Krisis dadurch gelöst, daß wir einen Kurs eingeschlagen haben, welcher uns auf kürzestem Wege in den grundlegendsten Widerspruch zur göttlichen Ordnung gebracht hat, nämlich den der Prädetermination bewußten Daseins. Nie haben wir uns vertraut, immer der Kontrolle über uns im Namen des Gemeinwohls.

Wir müssen unsere Bedeutung durch Vertrauen auf Gott wiedererlangen. Wenn uns das gelingt, können wir uns vielleicht auf eine Weise, welche dem entspricht, was ich Bereitschaft genannt habe, verbinden, die Schwierigkeiten des Lebens weder aufzuheben suchend, noch starr verteilend, sondern im Geiste großzügiger Unterstützung gemeinsam schulternd.

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