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11. Februar 2014

Zur Einordnung der vorigen Beiträge über das menschliche Schicksal

Ein paar Worte zu meinen jüngsten Betrachtungen.

Ich würde behaupten, daß sie, psychologisch gesehen, unabweisbar wahr sind. Der Glaube wird das Gute stets in Wundern, Wacht oder Werken finden. Dies sage ich nicht aufgrund irgendeiner logischen Fallunterscheidung, welche just in diesen Glaubensausrichtungen mündete, sondern auf der Grundlage des Tenors eurasischer Märchen, denn der ist ganz offensichtlich jener der Wacht gegen böse Wunderwirker.

Freilich, man könnte einwenden, daß es letztlich keine Rolle spielt, ob eine böse Tat ein Wunder ist oder nicht, und daß die Wacht also stets ihre Berechtigung besitzt, daß, wie es gerade in japanischen Animes deutlich wird, die magischen Kräfte nur dazu dienen, die Auswirkungen von destruktiven Gefühlen zu veranschaulichen.

Aber ist es wirklich nur irgendeine Veranschaulichung oder eine Veranschaulichung, welche uns angeboren ist?

So ganz wohl fühlte sich wohl niemand, wenn ein anderer einen Fluch über ihn spräche.

Nun, abgesehen von solchen Empfindungen bleibt neben dem Faktum der Existenz solcher Geschichten auch noch das der Chronologie dieser und anderer, denn die Märchen gehen als Geschichten der Wacht ja der Bibel als einer Geschichte der Werke voran. Und ja, die Bibel ist eine Geschichte der Werke, es geht um die Umwandlung der Welt, ob nun in das Reich Gottes oder schlicht dadurch, daß wir uns sie untertan machen.

Es ist also durchaus so, daß zumindest in Form von Geschichten das Zeitalter der Wacht vom Zeitalter der Werke abgelöst wurde.

Und ich muß mich nicht groß anstrengen, um mir das Heraufdämmern von Wundergeschichten vorzustellen.

Übrigens, hätte man jemandem im Jahre 1500 gesagt, daß man mit 64 kg eines silbrig-weißen Metalls, welches sich in der Nähe von Dresden finden läßt, eine Stadt in Schutt und Asche legen kann, so hätte er einen gewiß für verrückt erklärt. Geschichten greifen also der weiteren Entwicklung des Geschehens erheblich vor, wobei sich allerdings in Ansicht der Offenbarung des Johannes die Frage stellt, warum genau das so ist.

Ich will also nicht behaupten, daß man nur irgendeine Geschichte erzählen müsse, um zusehen zu können, wie sie sich bewahrheitet. Nein, ohne objektive Gründe für das Heraufdämmern eines neuen Zeitalters wird es gewiß nicht heraufdämmern, aber wenn es diese gibt, so würden Geschichten sein Heraufdämmern als zu überliefern begonnen werdende Orientierungshilfen begleiten.

Und es gibt natürlich noch eine Frage, nämlich ob, wenn dies denn alles so wäre, es wirklich befriedigend ist. Ich sagte, daß es mir Zuversicht und ein Gefühl von Geborgenheit gibt. Nun, gewiß gibt es mir ein Gefühl von Aufgehobenheit, aber Geborgenheit und Zuversicht?

Sicher, es besagt nichts anderes, als daß aus Gründen der Natur der menschlichen Psyche durchaus geschehen mag, was geschehen muß, um der Menschheit eine Zukunft zu geben. Aber der eigene Glaubensanker liegt nie in äußeren Wendungen. Letztlich weiß ich nicht, was meinem Glauben äußerlich korrespondiert. Die Zeit wird es zeigen. Es ist besser für jeden, dem Vermittler, Gott, zu vertrauen, als sich an einzelne Elemente zu klammern. Daß ist, was ist, kann einem weder helfen noch schaden, einzig das, was wir dafür halten, indem es unser Sein befördert oder nicht. Nicht, daß ich eine Lüge der Wahrheit vorzöge, aber in diesem einen Fall mag ich dem Wahrscheinlichen nicht zugestehen, Wahrheit zu sein, denn ich machte mich zu Gott, wenn ich sagte, daß der Mensch nunmal in jenem Rad bleibt.

Es sieht so aus, und wenn es uns morgen noch geben soll, scheint es gar notwendig. Aber es steht mir nicht zu, das Schicksal der Menschheit als gegeben anzusehen.

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