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22. März 2014

Wasser über Feuer

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Der Himmel steht offen,
der Glaube wird erhoben,
Lösung und Bindung prallen auf einander,
die Hitze schmilzt, die Kälte gefriert,
jäher Umschwung erschüttert,
doch er geht vorbei,
was sich neu fügt,
sollen die Edlen erhalten,
und es genießen,
für die nächste Zeit.

Bei der Befragung des I Chings kommt es immer auf die Frage an, welche man stellt. Ich hatte nicht nach politischen Ereignissen gefragt, sondern nach dem Sinn der geistigen Scheidung, welche sich in ihnen zeigt.

Noch bevor ich die beiden Münzen warf, war ich zu der Einsicht gelangt, daß diese Scheidung die Folge der Zunahme des Gewichts des Glaubens ist, welche mit dem Ende eines Glaubenszykels einhergeht.

Doch wozu dieser Gegensatz? Zwischen Festhalten und Auflösen, Gnade und Zerstörungswut? Worauf zielt er? Was ist seine Dynamik?

Es ist eine allgegenwärtige Versuchung und Entscheidung, welche aber nicht frei ist, sondern von der Lage abhängt, in welcher man sich befindet. Es ist eine Bewegung, in welcher das Gute aus dem Bösen und das Böse aus dem Guten gelöst wird.

Nur wozu?

Weil jeder Wandel eine Verschiebung ist, weil es Schollen braucht, um sie gegen einander zu verschieben, damit sich zugleich etwas ändert und etwas bleibt. Weil weder Lösung, noch Verbindung alleine umgestalten können.

Soviel ist a priori klar. Und dahinein fällt das obige Hexagramm, nach der Vollendung.

Die beiden Zeilen sprechen von geistlichen Fehlern in der Zeit des Aufstiegs, welche indes vergeben werden können, und von der Verantwortung derjenigen, welche nach allem festen Boden unter ihren Füßen finden werden. Der Verweis auf das Hexagramm Stillstand wäre in diesem Zusammenhang als Verweis auf das Ende des kommenden Glaubenszykels zu verstehen, wenn man ihn denn überhaupt ernstnimmt.

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