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10. Mai 2014

Besinnungen

Wir glauben, daß wir uns für unsere Taten entscheiden, und also im besonderen für unsere Besinnungen.

Allerdings ist es so, daß eine Entscheidung, bevor wir sie getroffen haben, noch nicht erfolgt und nachdem wir sie getroffen haben, bereits vergangen ist, und dazwischen gibt es keinen Augenblick.

Entscheidungen geschehen also nicht, und ebensowenig Besinnungen.

Bevor wir uns besonnen haben, haben wir die Erwartung der Bestätigung einer möglicherweise unvollständigen Aussage durch die Fixierung einer Einsicht, konkret die Bestätigung einer Anordenbarkeit, einer Auszeichnung oder einer vollständigen Aussage.

Nachdem wir uns besonnen haben, sehen wir diese Bestätigung entweder ein, zugleich mit der Einsicht, welche deren Erwartung bestätigt, wobei alle betroffenen Gegenstände gegenwärtig und fixiert sind, oder wir sehen die Bestätigung nicht ein und erfassen stattdessen entweder die Erwartung der Bestätigung einer präzisierten, möglicherweise unvollständigen, Aussage, im Falle deren Bestätigung die ursprüngliche Erwartung mitbestätigt wird, oder wir erleben eine Enttäuschung und halten das Mißlingen der Bestätigung unserer Erwartung fest.

Beispiel der angesprochenen Präzisierung. Was habe ich gestern Mittag gegessen? Gut, das habe ich gegessen, aber habe ich es gestern Mittag gegessen?

Übrigens ist auch in diesem Beispiel eine einstweilige Enttäuschung spürbar, an welche sich aber unversehens die Einsicht anschließt, auf eine stärkere Aussage gestoßen zu sein, beziehungsweise eine Konkretisierung der ursprünglichen Auszeichnung, so daß deren Bestätigung die Bestätigung der ursprünglichen Auszeichnung für den gefundenen Gegenstand mit sich bringt.

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