Der Sog
Es gehört gar nicht viel dazu, das größte Glück in der rechten Lebensweise zu erblicken,
weil es einen Teil von einem gibt, dem diese Welt nicht schmeckt, der sich um ganz was andres müht.
Es mag idiotisch scheinen, in der Ahnung dieses Andren Befriedigung zu finden, eine Art debiler Narzißmus,
aber freut es uns nicht auch, daß wir sehen, und erwachsen unsre Gedanken nicht aus unsrer Stimmung?
Jede Weise, auf welche man Gott anerkennt, erweckt im eignen Geist das Nämliche,
Liebe, Gesetzlichkeit und was immer sonst man in der Schöpfung finden mag.
In uns hallt wider, wessem wir uns öffneten, nur was wir einließen, strebt zu seines Gleichem,
der Mensch ist Schöpfer durch Belieben, als finge er Schall, um sein Echo zu werfen.
Tauchet, und ihr werdet finden, und wenn ihr findet, könnt ihr verfolgen, seid konkret!
In der Bezeugung liegt das Versprechen der Erhörung, in der Anteilnahme das der Erkenntnis.
Denn niemand nimmt anteil, ohne zugleich zu erkennen, niemand bezeugt, ohne zugleich erhört zu werden.
Versteht dies nur und beachtet es weiterhin und empfanget die Gaben.
Mein Leben scheint leer geworden, es treibt mich etwas zu ergreifen, mich erneut zu öffnen.
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