Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

3. Oktober 2014

Zur ewigen Revolution

Wie ich im Beitrag Parlamentarismus schrieb, obliegt es der Linken die Verkörperung des Glaubens der Polis voranzutreiben und der Rechten, sie zu revidieren.

Jedenfalls muß es so sein, wenn man die Rechte mit Konservativität in Verbindung bringt. Und doch stört die lapidare Feststellung
Voting is like driving; if you want to go backwards, choose R... If you want to move forward choose D.
viele selbsterklärte Rechte.

Nun, der Grund dafür liegt stets darin, daß der darob verärgerte Rechte über den Blüten, welche die Linke gerade aus dem grundlegenden Glauben der Polis treibt, eben diesen aus den Augen verliert, so daß er wähnt, selbst einen gänzlich neuen Pfad zu beschreiten.

Und dann gibt es selbstverständlich auch noch solche, welche tatsächlich an etwas grundsätzlich anderes glauben und einfach keinen anderen Platz finden, um sich selbst zu verorten. Aber das sind naturgemäß die Allerwenigsten.

Mir geht es hier aber um etwas ganz anderes, nämlich die grundsätzliche Lächerlichkeit dieser politischen Einrichtung.

Freilich, Gesellschaften glauben an etwas und arbeiten an der Verkörperung dieses Glaubens. Und dabei mag es eine Phase geben, in welcher die Anstrengung aller politischen Kräfte zur Erreichung der Glaubensziele von Nöten ist, nein, mag es nicht nur, sondern gibt es auch, nämlich wenn der Glaube den Schritt vom Entwurf zur Gesellschaftsordnung macht, aber das tut er nicht alle 20 Jahre.

Im Falle der Geschichte Irans läßt sich eine Beschleunigung dieses Zykels von anfangs 600 zu heute vielleicht 100 Jahren beobachten, wir in Europa befinden uns immer noch in unserem 2000 jährigen Zykel.

Aber die Aufgabe der Linken ist die permanente Errichtung des 1000 jährigen Reichs der Heiligen (Offenbarung 2:26-27).

Und was ist die Aufgabe der Rechten? Zuzusehen, daß dabei nichts kaputt geht?

Wer den Punkt dieser Kritik nicht versteht, es geht um die Art der Verkörperung des Glaubens, ob sie das Werk von Einzelnen ist oder ein orchestriertes Zusammenspiel. Letzteres ist immer nur nach der Konzeption eines Glaubens angebracht, welche hingegen nur selten ansteht. Und wenn ersteres angemessen ist, so ist es völlig verfehlt, die Angelegenheit in die Hände einer Partei zu legen.

Gut überlegt haben wir uns das alles nicht.

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