Bereitschaftsbeitrag

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21. September 2014

Eine Klassifikation des menschlichen Sozialverhaltens

Alle menschliche Motivation entspringt einem seiner Seelenteile, und jeder Seelenteil strebt ein bestimmtes Verhältnis zur Welt an, welches sie, von ihr geweckt, forthin umgestaltet, nämlich
  1. die Lust den Genuß,
  2. die Achtung die Sicherheit und
  3. die Sorge die Offenheit.
Diese Verhältnisse gelten indes nur sehr eingeschränkt anderen Menschen, genauer gesagt tut es nur die Lust im Rahmen des Genusses der Anwesenheit des oder der Geliebten.

Alle übrigen Verhältnisse zwischen Menschen ergeben sich indirekt aus dem Verhältnis, in welchem sie zur Welt stehen. Genauer gesagt gibt es die folgenden drei abgeleiteten Verhältnisse zwischen ihnen:
  1. Streit zum Zwecke der Verteidigung oder Erlangung von Genuß, Sicherheit oder Offenheit,
  2. Handel zum Zwecke des Austauschs von Genuß, Sicherheit oder Offenheit und
  3. Kooperation zum Zwecke der gemeinschaftlichen Verfolgung von Genuß, Sicherheit oder Offenheit.
Es ist wichtig festzuhalten, daß diese abgeleiteten Verhältnisse nur dort bestehen, wo sie wirksame Mittel zum Zweck zu sein scheinen.

Im Falle des Streites führt dies auf das Feld der psychologischen Kriegsführung, im Falle der Kooperation auf das Problem der Konzentration der Macht, denn fortschreitende Konzentration von Macht bedeutet zunehmende Zwecklosigkeit von Kooperation und damit ihr Ausbleiben.

Eine Gesellschaft ohne Kooperation ist aber nicht stabil, Handel wird überhaupt nur aus der Abschätzung seiner Auswirkung auf die betroffenen Kooperativen heraus verantwortet. Fallen jene weg, werden die Auswirkungen des Handels unabsehbar, und die Gesellschaft zerfällt.

Einen Sinn kann ich in dieser Auflösung nur erblicken, wenn die allgemeine Unsicherheit dem Wachstum neuer Sicherheit förderlich wäre, indes, bei gleichzeitiger Konzentration der Macht, wie soll das von Statten gehen?

Überhaupt nicht, ohne Änderung der Grundlagen der Macht sind wir ausgeliefert.

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