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14. September 2014

Nachtrag zu den Fünfergruppen im I Ching Mandala

Vorneweg, ich habe x in y so verwendet, daß damit das Vorhandensein des Einflusses x in y gemeint ist, mit anderen Worte ist y das Subjekt und x das Objekt. Nun kann man sich aber auch ein Subjekt x vorstellen, welches unter dem Einfluß des Objekts y steht, und zwar ganz einfach dadurch, daß sich das Subjekt x in der Gegenwart des Objekts y befindet.

Die in-Relation dreht sich dann also um, beispielsweise Hexagramm 11 in der oberen rechten Ecke: Der helle Mann ist in der dunklen Frau, also ist ihr Einfluß in ihm.

Wahrscheinlich ist es weniger verwirrend, sich auf den Handelnden zu konzentrieren und zu sagen, daß er sich im Einflußbereich und nicht umgekehrt der Einfluß in ihm befindet. Ich kehre die in-Relation also entsprechend um.

Das Zentrum einer der sechs Fünfergruppen wird von einer Verdoppelung eines Trigramms gebildet, welche für dessen Verstärkung steht: Entziehung verstärkt Wahrheit, Entschlossenheit Harmonie, Vorsicht Glanz, Unerschütterlichkeit Macht und Ermahnung Größe.

Die beiden Achsen beschreiben jeweils Anfang und Ende des Schöpferischen und des Empfänglichen. Im Anfang ist das Schöpferische, beziehungsweise das Empfängliche das Handelnde im Menschen und am Ende ist der Mensch der Handelnde im Schöpferischen, beziehungsweise Empfänglichen, wobei das Empfängliche hier auch weltlich genannt werden kann und das Schöpferische geistlich.

Lenkt das Weltliche die Schritte, öffnet sich die Welt, lenkt man seine Schritte in der Welt, nimmt man ein weltliches Ende.

Lenkt das Geistliche die Schritte, beherrscht man die Welt, lenkt man seine Schritte im Geistlichen, nimmt man ein geistliches Ende.

Gehen wir die Fünfergruppen einzeln durch und sehen, was sich ergibt.

Die Wahrheit. Der weltliche Anfang der Wahrheit, das Empfängliche in ihr, besteht in der Bereitschaft, die Welt als das zu nehmen, was sie ist, wodurch die Wahrheit sie abzusehen vermag. Und ihr weltliches Ende ist die Schlichtheit, daß heißt der Verzicht auf das ihr Fremde.

Ihr geistlicher Anfang, das Schöpferische in ihr, ist die Kraft zu überzeugen, und ihr geistliches Ende ist der Rückzug in ihre eigenen Gefilde.

Die Rolle ihrer Verstärkung auf ihrem Weg dabei ist klar.

Die Harmonie. Der weltliche Anfang der Harmonie, das Empfängliche in ihr, ist die Bereitschaft zum Studium, ihr weltliches Ende die Freisetzung prometheischer Kräfte. Im Gegensatz zur reinen Wahrheit hat die Harmonie ein Verhältnis zur Welt, welches sie umgestaltet.

Der geistliche Anfang der Harmonie, das Schöpferische in ihr, ist die Bescheidenheit, sich nur an dem zu versuchen, was sie versteht. Ihr geistliches Ende ist die Nachlässigkeit, also ihr Gefallen an ihren eigenen Werken.

Die Entschlossenheit der Harmonie ist die stets wiederkehrende Versöhnung von Wahrheit und Werk. Die Armut der prometheischen Kräfte liegt darin, daß sie keiner übergeordneten Harmonie mehr folgen.

Der Glanz. Der weltliche Anfang des Glanzes, das Empfängliche in ihm, ist die Bereitschaft zur Vereinigung, sein weltliches Ende die Konservierung der Tradition.

Sein geistlicher Anfang, das Schöpferische in ihm, ist die Anerkennung, sein geistliches Ende der Konflikt zwischen den ihn Ausstrahlenden.

Und die Vorsicht ist es, welche gewährt, daß der Glanz keinen Schaden nimmt.

Die Ewigkeit. Der weltliche Anfang der Ewigkeit, das Empfängliche in ihr, ist die Befreundung, ihr weltliches Ende die Verwirrung.

Ihr geistlicher Anfang, das Schöpferische in ihr, ist die Kritik, verstanden als Verbindung von Anerkennung und Bezwingung, ihr geistliches Ende die Torheit.

Die Torheit steht unter dem Schutz der Götter, sie ist ein glückliches Durchkommen, welches sich seiner bewußt ist.

Und die Herzensreinheit erlaubt die Fortführung dieses ungewissen Wegs.

Die Macht. Der weltliche Anfang der Macht, das Empfängliche in ihr, ist die Bereitschaft zur Tat und ihr weltliches Ende die Verhaftung am Geliebten, wenn es nichts mehr zu holen gibt.

Ihr geistlicher Anfang, das Schöpferische in ihr, ist die Bezwingung und ihr geistliches Ende die Unschuld dessen, welcher vor klaren Alternativen steht.

Die Rolle der Unerschütterlichkeit zu ihrer Verstärkung ist klar.

Die Größe. Der weltliche Anfang der Größe, das Empfängliche in ihr, ist die Vorbereitung zur planmäßigen Akquisition, das Abstecken von Zielen und Stationen. Ihr weltliches Ende ist die Auflösung der Ordnung in Folge der eigenen Überhebung.

Der geistliche Anfang der Größe, das Schöpferische in ihr, ist die Selbstachtung, ihr geistliches Ende die unstete Ordnung, also die Verschmelzung von öffentlichem und persönlichem Geschick.

Die Rolle zum Zwecke ihrer Verstärkung ist wiederum klar.

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