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30. Mai 2015

Ein Semikolon zu viel.

Man mag über meine Bibelübersetzungen die Nase rümpfen, in einem Fall, wie ich jetzt feststellen mußte, auch nachweislich zu Recht.

Ich kann nicht mehr machen, als aus den Wortbedeutungen, welche greekbible.com anbietet, dasjenige auszuwählen, was stilistisch und inhaltlich den größten Sinn ergibt, und ich habe einiges gefunden, was recht schlecht übersetzt wurde, darunter auch Johannes 14:2.

Allerdings, daß im Griechischen Fragen und Aussagen die gleiche Form haben, wobei Fragen durch ein Semikolon am Ende der Frage anstelle eines Punktes gekennzeichnet werden, wußte ich nicht. Entsprechend verfehlte ich den Sinn des Verses. Richtig muß er heißen:
ἐν τῇ οἰκίᾳ τοῦ πατρός μου μοναὶ πολλαί εἰσιν: εἰ δὲ μή, εἶπον ἂν ὑμῖν ὅτι πορεύομαι ἑτοιμάσαι τόπον ὑμῖν;
In meines Vaters Behausung sind viele Gefäße, wenn aber nicht, hätte ich euch versichert zu folgen, um euch den Platz einzurichten?
Weiterhin mag man darüber lachen, daß ich sowohl im Fall, daß Jesus dies unter dieser Bedingung versichert, als auch in dem, daß er es unter ihr nicht versichert, einen biblischen Sinn in dem Vers erkenne, aber zu meiner Verteidigung: Dadurch, daß er den Christen den Platz einrichtet, richtet er sich auch selbst den Platz ein, wenn er wiederkehren wird.

Nur der Präzision halber: Im ersten Fall bezieht sich der Platz auf das Gefäß, im zweiten auf die Behausung.

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