Eine Erkundung des menschlichen Geschicks
Welche Bestürztheiten gibt es, und was sagen sie über unser Geschick aus?
Ich nannte gestern zwei, Besessenheit und den Geschmack von Grausamkeit oder Ruchlosigkeit. Neben ihnen gibt es auch noch die Betretenheit, welche ich gestern nicht unterbringen konnte. Doch bleiben wir zunächst bei den ersten beiden.
Es ist klar, daß sie sich auf Deformationen unseres Geschicks beziehen, und es steht zu vermuten, daß es sich dabei um Einschränkungen unserer Herrschaft über unser Geschick handelt.
Eine Vermutung, welche sich auch unschwer bestätigen läßt. Besessenheit bedeutet, in seinem Ich keinen Hebel zu erkennen, sein Geschick gestalten zu können, und ist damit der Geschmack der Auslieferung an den Herrn, welcher einen nun einmal besitzt. Und der Geschmack von Grausamkeit, welcher sich beispielsweise beim Köpfer vom 4-Meter-Turm einstellt, ist darauf zurückzuführen, daß wir es unterlassen haben, Vorkehrungen für unsere Zukunft zu treffen, und uns also potentiell allem stellen müssen.
Besessenheit ist eine Entfremdung vom Ich, der Geschmack von Grausamkeit eine Entfremdung von der Zukunft. Und Betretenheit ist eine Entfremdung vom Anfang.
Denn das bedeutet Betretenheit ja, daß man einen Raum betreten hat, in welchem man bleiben muß, weil er eine Aufgabe beinhaltet. Paradebeispiel Samenerguß in Vagina.
Aber kehren wir zur Frage nach der Gestalt des menschlichen Geschicks zurück.
Was lehren uns die drei besprochenen Bestürztheiten über sie?
Entfremdung von Zukunft und Anfang beziehen sich doch beide auf die Zukunft, nur in anderer Form, bei ersterer gibt es keine Möglichkeit zu Vorkehrungen, bei letzterer keine zu Aufbrüchen, oder, anders ausgedrückt, erstere erlaubt es nicht, zukünftigen Ereignissen auszuweichen und letztere erlaubt es nicht, sich ihnen anzunähern.
Was mehr sollte man die Zukunft betreffend wollen?
Und im Falle der Besessenheit fehlt die Möglichkeit, das Gegenwärtige anzugreifen. Und wiederum, was sollte man die Gegenwart betreffend mehr wollen?
Es bleibt noch, dem Geschmack der Grausamkeit einen Namen zu geben, bevor wir zum Resümee kommen.
Gut, das menschliche Geschick besteht also im Angreifen des Gegenwärtigen und dem Ausweichen des Zukünftigen, sowie dem Annähern an es. Und Bestürztheit bedeutet, in unruhiges Wasser geraten zu sein. Dabei lehrt sie den Willen weniger, als sie ihn modifiziert:
Und was die Verbindung zwischen dem menschlichen Geschick und den Stimmungen, welche der Überwindung vorangehen, betrifft: Sie ist durch den Vollzug gegeben.
Anmerkung. Was ich im Beitrag Regungen Besessenheit nannte, heißt auf Englisch obsession, während die Besessenheit hier auf Englisch possessedness heißt. Es sind in der Tat ganz verschiedene Dinge. Um die so entstehende Begriffsverwirrung zu vermeiden, möge erstere fortan Obsession genannt werden.
Ich nannte gestern zwei, Besessenheit und den Geschmack von Grausamkeit oder Ruchlosigkeit. Neben ihnen gibt es auch noch die Betretenheit, welche ich gestern nicht unterbringen konnte. Doch bleiben wir zunächst bei den ersten beiden.
Es ist klar, daß sie sich auf Deformationen unseres Geschicks beziehen, und es steht zu vermuten, daß es sich dabei um Einschränkungen unserer Herrschaft über unser Geschick handelt.
Eine Vermutung, welche sich auch unschwer bestätigen läßt. Besessenheit bedeutet, in seinem Ich keinen Hebel zu erkennen, sein Geschick gestalten zu können, und ist damit der Geschmack der Auslieferung an den Herrn, welcher einen nun einmal besitzt. Und der Geschmack von Grausamkeit, welcher sich beispielsweise beim Köpfer vom 4-Meter-Turm einstellt, ist darauf zurückzuführen, daß wir es unterlassen haben, Vorkehrungen für unsere Zukunft zu treffen, und uns also potentiell allem stellen müssen.
Besessenheit ist eine Entfremdung vom Ich, der Geschmack von Grausamkeit eine Entfremdung von der Zukunft. Und Betretenheit ist eine Entfremdung vom Anfang.
Denn das bedeutet Betretenheit ja, daß man einen Raum betreten hat, in welchem man bleiben muß, weil er eine Aufgabe beinhaltet. Paradebeispiel Samenerguß in Vagina.
Aber kehren wir zur Frage nach der Gestalt des menschlichen Geschicks zurück.
Was lehren uns die drei besprochenen Bestürztheiten über sie?
Entfremdung von Zukunft und Anfang beziehen sich doch beide auf die Zukunft, nur in anderer Form, bei ersterer gibt es keine Möglichkeit zu Vorkehrungen, bei letzterer keine zu Aufbrüchen, oder, anders ausgedrückt, erstere erlaubt es nicht, zukünftigen Ereignissen auszuweichen und letztere erlaubt es nicht, sich ihnen anzunähern.
Was mehr sollte man die Zukunft betreffend wollen?
Und im Falle der Besessenheit fehlt die Möglichkeit, das Gegenwärtige anzugreifen. Und wiederum, was sollte man die Gegenwart betreffend mehr wollen?
Es bleibt noch, dem Geschmack der Grausamkeit einen Namen zu geben, bevor wir zum Resümee kommen.
- Besessenheit,
- Betretenheit und... ?
- Beklommenheit.
Gut, das menschliche Geschick besteht also im Angreifen des Gegenwärtigen und dem Ausweichen des Zukünftigen, sowie dem Annähern an es. Und Bestürztheit bedeutet, in unruhiges Wasser geraten zu sein. Dabei lehrt sie den Willen weniger, als sie ihn modifiziert:
- Besessenheit macht unbedingt,
- Betretenheit folgsam und
- Beklommenheit grausam.
Und was die Verbindung zwischen dem menschlichen Geschick und den Stimmungen, welche der Überwindung vorangehen, betrifft: Sie ist durch den Vollzug gegeben.
- Vollzogene Auslieferung zeigt sich in Besessenheit,
- vollzogene Unterwerfung in Betretenheit und
- vollzogene Enthebung in Beklommenheit.
- Die Lust spendet die menschlichen Verhaltensformen und also das Mächtigste, welchem wir uns unterwerfen können, und sie wirkt zugleich darauf hin, sich etwas Zukünftigem anzunähern.
- Die Achtung bewirkt unseren Platz im Gefüge und also das Wesentliche, und sie stellt sich zugleich dem Gegenwärtigen.
- Und die Sorge erfaßt das Zusammenspiel der Kräfte und spendet damit die Bausteine des Schönen, und sie wirkt zugleich darauf hin, etwas Zukünftigem auszuweichen.
Anmerkung. Was ich im Beitrag Regungen Besessenheit nannte, heißt auf Englisch obsession, während die Besessenheit hier auf Englisch possessedness heißt. Es sind in der Tat ganz verschiedene Dinge. Um die so entstehende Begriffsverwirrung zu vermeiden, möge erstere fortan Obsession genannt werden.
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