Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

26. Dezember 2015

Die Christusmörder

Diese Weihnachten ist wieder einmal der geballte Mist abgesondert worden. Wahrscheinlich benutzen 70% unserer Zeitgenossen den Namen Christi nur noch zum Zwecke der stalinistischen Gewissenszurechtweisung.

Hat Christus uns das Gebot erlassen, uns töten zu lassen, um unsere Gottförmigkeit zu beweisen?

Nachweislich nicht, denn er sagt:
Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wo du hinwolltest; wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst.
Wäre dies ein allgemeines Gebot, hätte Christus es nicht nötig gehabt, dies Petrus noch nach dem Ende seiner Lehrtätigkeit mit auf den Weg zu geben.

Wann immer die Bibel vom nötigen Tod eines Menschen spricht, und das fängt mit Isaak an, fällt dem Opfer eine Schlüsselrolle zu.

Gott fordert Isaak von Abraham, um Abrahams Prioritäten klarzustellen, damit die Juden fortan nicht im diesbezüglichen Zweifel wären. Gott fordert Christi Leben, um klarzustellen, daß Christus seine Worte aus seinem Glauben heraus sprach. Und er fordert Petri Leben, um klarzustellen, daß Petrus seinen Hirtenauftrag vollumfänglich annahm.

Dieses sind Zeugnisse und Gründungsurkunden. Und nur in diesem Zusammenhang kennt die Bibel die Pflicht, sein Leben zu lassen, wobei es im Falle Abrahams nicht weniger, sondern mehr als sein Leben ist.

Aber was geschieht, wenn das Besondere allgemein verlangt wird?

Petrus haut Malchus das Ohr ab, er war mit einem Schwert bewaffnet, also hatte Christus nichts dagegen, daß seine Jünger bewaffnet waren.

Es ist in der Tat stalinistische Gewissenszurechtweisung, wenn gepredigt wird, daß das Neue Testament den Einsatz von Gewalt zur Herstellung von Recht und Ordnung ablehnt.

Freilich steht es jedem Christen frei, seinen Glauben durch den Märtyrertod zu beweisen, so es denn dazu käme, aber nur dann fügte sich ein solcher Tod in Gottes Bau, wenn er eine aussäende Wirkung hätte.

Häufiger freilich kommt es gar nicht auf den tatsächlichen Tod an, sondern wie im Falle Abrahams nur auf die Bereitschaft zu ihm, um das Recht aufrechtzuerhalten und sich nicht einschüchtern zu lassen. Dies ist eine weit allgemeinere Pflicht, aber sie ist nicht die Pflicht, sich schlachten zu lassen, sondern die Pflicht, sich nicht zu schonen, aus welcher erstere nur in Sonderfällen erwächst.

Also, was geschieht, wenn man das Besondere allgemein verlangt?

Man streut zur einen Seite Befremden und zur anderen Gleichgültigkeit, im allgemeinen wird der Anspruch abgelehnt, und wo ihm entsprochen wird, verliert das Besondere seine Besonderheit.

Sie stellen sich hin und geben vor, den Glauben zu verteidigen.

In Wirklichkeit aber ziehen sie ihn durch den Dreck. Ihr grundlegender Makel ist, daß sie die Rechte der Heiligkeit des Lebens nicht halten. Aus ihrem Herzen spricht die satt gewordene Ungerechtigkeit der schaffenden Kraft Hohn.

Labels: , , , , , ,