Bereitschaftsbeitrag

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30. April 2017

Zu Besuch bei Gespenstern

Manchmal ist es mir, als könnte ich den Rauch im Tempel riechen.

Ganz so war es heute in der Kirche nicht, aber die Tore der Zeit standen offen und das zeitlose Maß strömte durch sie herein.

Es geht ja nicht nur darum, daß der Bau voller Menschen ist! Er ist in seinen Proportionen dazu gedacht, das schlichte Kleid der Fülle Christi zu sein.

Hier kommen sie zusammen, um ihr Recht gemeinsam zu bekennen, der Raum ist voller robuster, aber durch das gemeinsame Anliegen gehobener Geister. Die Reihe der Kronleuchter scheint sich über ihnen zu wölben.

Und dann zieht etwas anderes ein, die Ausschüttung der Gunst dankbarer Herzen, welche sich in verantwortungserfreuter Zärtlichkeit der Welt annehmen.

Der Bau scheint nun still und entrückt und das Altarfenster wie ein Auskuck in die Welt.

Hier ist das Recht, hier ist die Kraft, welche die umgebende Welt gestalten und erhalten.

Doch die Kirche ist zu schlicht gehalten, um auch noch die gesunde Anteilnahme der Menschen an einander zu bekleiden. Dazu bräuchte es Zierrat und Ränge.

Das Abendmahl naht. Die Reihe Kronleuchter scheint auf einmal sehr weit zu führen. Doch im Altarraum springt mich das Fenster an in seiner urtümlichen Herrlichkeit: ein Licht und zugleich Ordnung.

Gott hat gesprochen, und noch immer hallt sein Wort in diesen Mauern nach, und so jenseitig der Widerhall auch wirkt, es ist für alle Zeiten da und sein Geleitschutz gegenwärtig nah.

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