O du selige!
Es entspricht meiner These, daß die Wesentlichkeit am Ende des Zeitalters der Werke so in Vergessenheit gerät, daß ihre Erneuerung durch das Zeitalter der Wunder unvermeidlich wird.
Dieses anhand des technologischen Fortschritts vorauszusagen, durch welchen der Mensch insgesamt immer unwesentlicher wird, also alles, was er für wesentlich hält, für das erschaffene System in zunehmendem Maße immer unwesentlicher wird, ist das Eine.
Ein Anderes ist es aber, konkret zu sehen, wie sich dieser Prozeß im modernen Gottesdienst und in den modernen Positionen insbesondere der protestantischen Kirchen zeigt. Genauer gesagt mag es sogar angemessener sein, von der modernen englischen Geistlichkeit zu sprechen.
Wenn man sich etwas über Mann und Frau besinnt, gelangt man zu dem Schluß, daß ihr Zusammenleben weniger auf Freundschaft beruht, denn auf dem Zweck der Ergänzung, wie es ja auch explizit in der Bibel steht, doch was moderne Kirche nicht davon abhält, die Einheit des Fleisches rein sexuell zu verstehen. Diese Ergänzung ist aber nicht rein sexuell, der Ansatz des Mannes und die Ziele der Frau bilden eine Einheit, welche sich in den aus der Verbindung hervorgehenden Kindern manifestiert und die Politik der Familie bestimmt. Erst durch sie gewinnt die Familie den Charakter der Keimzelle der Gesellschaft, also des sich politisch vertreten sehen wollenden Kerns, denn etwas anderes sind die Wünsche des Einzelnen von den Interessen selbst des kleinsten politischen Gemeinwesens, in welchem stets bereits reale Möglichkeiten und Ziele moderiert sind.
Es ist aus diesem Blickwinkel offensichtlich, daß das Zusammenleben von Freunden, insbesondere solchen, deren Freundschaft auf der Ähnlichkeit ihrer Sichtweisen beruht, etwas funktional anderes ist, also zu anderen gesellschaftlichen Verhältnissen beiträgt. Genauer gesagt dienen solche Freundschaften der Ermächtigung der gemeinsamen Position, und bei einer größeren nach diesem Prinzip organisierten Gruppe handelt es sich um ein Heer, und nicht um eine Gesellschaft.
Aber welchen Bedarf hat ein moderner industrieller Staat auch an einer Gesellschaft? Einstweilen braucht er noch Arbeitsheere, aber die Idee des sozialen Geflechts ist schon seit längerem zunehmend anachronistisch.
Es weist also ein direkter Verbindungsfaden von der Beseeltheit durch Freundschaft zu den Interessen der modernen Industrie. Und genauso, wie dies bei der Verkennung der Eigenart der Beziehung zwischen Mann und Frau der Fall ist, ist es auch bei der Verkennung der Eigenart verschiedener Völker der Fall. Mit anderen Worten wird auch dort genau der Teil vergessen, welcher ein Volk erst zu dem macht, was es ist, indem es die von ihm angenommene Lebensweise begründet, dabei aber den Interessen der Industrie allenfalls im Einzelfall dient.
Diese beiden Dinge aber, eheliche Pflichten und eigene Natur, sind die beiden Bereiche, in welchen uns das Wesentliche im Alltag am ehesten begegnet, und es ist nur folgerichtig, daß ihre Verdrängung aus dem Bewußtsein zu einer allgemeinen Abtrennung von der Erfahrung des Wesentlichen führt, wie ich sie in den sieben Feuern des Gerichts skizziert habe:
Der Wesentlichkeit und dem Zeitalter der Wunder entspricht die Besessenheit, der Schöbnheit und dem Zeitalter der Werke die Beklommenheit, und da letzteres ja auch schon lange anhält, ist es auch kein Wunder, daß die traditionellen protestantischen Kirchenlieder von Ergebenheit geprägt sind, wie beispielsweise Lob Gott getrost mit Singen, denn dieses Gefühl stellt den Anfang der Würdigkeit in der Bestürztheit der Beklommenheit dar, also in einer Lage, in welcher man keinen Einfluß darauf hat, was man sich stellen muß, sehr wohl aber Maßnahmen ergreifen kann, um sich zu rüsten.
Heutzutage höre ich hingegen meistens Geduldetheit und Seligkeit aus protestantischen Kirchenliedern heraus, wobei Seligkeit die Behaglichkeit des Gewissens ist, womit sie also entweder auf eine Verfehlung des Pfades oder auf sein glückliches Ende verweisen, in jedem Falle aber eine eher passive Haltung in der Bestürztheit der Beklommenheit transportieren.
Gar nicht hingegen höre ich heute Fröhlichkeit in protestantischen Kirchenliedern, wenn sie nicht gerade aus anderen Zeiten oder Kulturen importiert wird. Der Grund dafür ist eben, daß die Bestürztheit der Besessenheit, daß man in der eigenen Lage nichts aus eigener Kraft tun kann, also nur beten kann, daß Gott einem den Weg ebnet, wie sie sich alltäglich in der Ehe und vor der eigenen Natur zeigt, heute gänzlich aus den Kirchen verschwunden ist. Fröhlich ist nur, wem Gott geholfen hat. Aber dazu muß man erst einmal Anlaß haben, ihn zu bitten.
Dies ist aber kein kleines Versäumnis, denn es ist nicht die Aufgabe der Kirche, dem Staat das Staatsvolk psychologisch zuzurichten, sondern eine Vorstellung in den Menschen davon zu erzeugen, wie es einmal sein könnte, nachdem sie über ihr gegenwärtiges Stadium hinausgekommen sind, und in unserer Zeit bedeutet das gerade, die Abhängigkeit von Gott und das Erfahren Seiner Hilfe zu betonen, denn unser Weg in der Bestürztheit der Beklommenheit kommt naturgemäß an sein Ende, da uns nichts Unvorhergesehenes mehr begegnet und es das Vorhersehbare ist, welches uns in Not bringt.
Aber gerade jetzt entfernen sich die Kirchen von dieser Aufgabe und helfen mit, den Menschen jegliches Gefühl für Wesentlichkeit zu nehmen. Es ist niemandem dadurch geholfen, daß man ihn in selig lächelnde Farblosigkeit taucht. Nachdem wir gelebt haben, mögen wir zu lächelnder Seligkeit Zuflucht nehmen, im Anblick unseres Lebens, doch zuvor müssen wir uns dem stellen, was da ist. Und was da ist, ist unsere gänzliche Abhängigkeit von Gott und die Notwendigkeit, Seine Gnade zu erlangen.
Dieses anhand des technologischen Fortschritts vorauszusagen, durch welchen der Mensch insgesamt immer unwesentlicher wird, also alles, was er für wesentlich hält, für das erschaffene System in zunehmendem Maße immer unwesentlicher wird, ist das Eine.
Ein Anderes ist es aber, konkret zu sehen, wie sich dieser Prozeß im modernen Gottesdienst und in den modernen Positionen insbesondere der protestantischen Kirchen zeigt. Genauer gesagt mag es sogar angemessener sein, von der modernen englischen Geistlichkeit zu sprechen.
Wenn man sich etwas über Mann und Frau besinnt, gelangt man zu dem Schluß, daß ihr Zusammenleben weniger auf Freundschaft beruht, denn auf dem Zweck der Ergänzung, wie es ja auch explizit in der Bibel steht, doch was moderne Kirche nicht davon abhält, die Einheit des Fleisches rein sexuell zu verstehen. Diese Ergänzung ist aber nicht rein sexuell, der Ansatz des Mannes und die Ziele der Frau bilden eine Einheit, welche sich in den aus der Verbindung hervorgehenden Kindern manifestiert und die Politik der Familie bestimmt. Erst durch sie gewinnt die Familie den Charakter der Keimzelle der Gesellschaft, also des sich politisch vertreten sehen wollenden Kerns, denn etwas anderes sind die Wünsche des Einzelnen von den Interessen selbst des kleinsten politischen Gemeinwesens, in welchem stets bereits reale Möglichkeiten und Ziele moderiert sind.
Es ist aus diesem Blickwinkel offensichtlich, daß das Zusammenleben von Freunden, insbesondere solchen, deren Freundschaft auf der Ähnlichkeit ihrer Sichtweisen beruht, etwas funktional anderes ist, also zu anderen gesellschaftlichen Verhältnissen beiträgt. Genauer gesagt dienen solche Freundschaften der Ermächtigung der gemeinsamen Position, und bei einer größeren nach diesem Prinzip organisierten Gruppe handelt es sich um ein Heer, und nicht um eine Gesellschaft.
Aber welchen Bedarf hat ein moderner industrieller Staat auch an einer Gesellschaft? Einstweilen braucht er noch Arbeitsheere, aber die Idee des sozialen Geflechts ist schon seit längerem zunehmend anachronistisch.
Es weist also ein direkter Verbindungsfaden von der Beseeltheit durch Freundschaft zu den Interessen der modernen Industrie. Und genauso, wie dies bei der Verkennung der Eigenart der Beziehung zwischen Mann und Frau der Fall ist, ist es auch bei der Verkennung der Eigenart verschiedener Völker der Fall. Mit anderen Worten wird auch dort genau der Teil vergessen, welcher ein Volk erst zu dem macht, was es ist, indem es die von ihm angenommene Lebensweise begründet, dabei aber den Interessen der Industrie allenfalls im Einzelfall dient.
Diese beiden Dinge aber, eheliche Pflichten und eigene Natur, sind die beiden Bereiche, in welchen uns das Wesentliche im Alltag am ehesten begegnet, und es ist nur folgerichtig, daß ihre Verdrängung aus dem Bewußtsein zu einer allgemeinen Abtrennung von der Erfahrung des Wesentlichen führt, wie ich sie in den sieben Feuern des Gerichts skizziert habe:
Der Wesentlichkeit und dem Zeitalter der Wunder entspricht die Besessenheit, der Schöbnheit und dem Zeitalter der Werke die Beklommenheit, und da letzteres ja auch schon lange anhält, ist es auch kein Wunder, daß die traditionellen protestantischen Kirchenlieder von Ergebenheit geprägt sind, wie beispielsweise Lob Gott getrost mit Singen, denn dieses Gefühl stellt den Anfang der Würdigkeit in der Bestürztheit der Beklommenheit dar, also in einer Lage, in welcher man keinen Einfluß darauf hat, was man sich stellen muß, sehr wohl aber Maßnahmen ergreifen kann, um sich zu rüsten.
Heutzutage höre ich hingegen meistens Geduldetheit und Seligkeit aus protestantischen Kirchenliedern heraus, wobei Seligkeit die Behaglichkeit des Gewissens ist, womit sie also entweder auf eine Verfehlung des Pfades oder auf sein glückliches Ende verweisen, in jedem Falle aber eine eher passive Haltung in der Bestürztheit der Beklommenheit transportieren.
Gar nicht hingegen höre ich heute Fröhlichkeit in protestantischen Kirchenliedern, wenn sie nicht gerade aus anderen Zeiten oder Kulturen importiert wird. Der Grund dafür ist eben, daß die Bestürztheit der Besessenheit, daß man in der eigenen Lage nichts aus eigener Kraft tun kann, also nur beten kann, daß Gott einem den Weg ebnet, wie sie sich alltäglich in der Ehe und vor der eigenen Natur zeigt, heute gänzlich aus den Kirchen verschwunden ist. Fröhlich ist nur, wem Gott geholfen hat. Aber dazu muß man erst einmal Anlaß haben, ihn zu bitten.
Dies ist aber kein kleines Versäumnis, denn es ist nicht die Aufgabe der Kirche, dem Staat das Staatsvolk psychologisch zuzurichten, sondern eine Vorstellung in den Menschen davon zu erzeugen, wie es einmal sein könnte, nachdem sie über ihr gegenwärtiges Stadium hinausgekommen sind, und in unserer Zeit bedeutet das gerade, die Abhängigkeit von Gott und das Erfahren Seiner Hilfe zu betonen, denn unser Weg in der Bestürztheit der Beklommenheit kommt naturgemäß an sein Ende, da uns nichts Unvorhergesehenes mehr begegnet und es das Vorhersehbare ist, welches uns in Not bringt.
Aber gerade jetzt entfernen sich die Kirchen von dieser Aufgabe und helfen mit, den Menschen jegliches Gefühl für Wesentlichkeit zu nehmen. Es ist niemandem dadurch geholfen, daß man ihn in selig lächelnde Farblosigkeit taucht. Nachdem wir gelebt haben, mögen wir zu lächelnder Seligkeit Zuflucht nehmen, im Anblick unseres Lebens, doch zuvor müssen wir uns dem stellen, was da ist. Und was da ist, ist unsere gänzliche Abhängigkeit von Gott und die Notwendigkeit, Seine Gnade zu erlangen.
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