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6. August 2020

Heil und Gebet

Ich  habe einen Zusammenhang zwischen Heil und Gebet festgestellt und beschrieben, dabei aber nicht deutlich genug gemacht, daß es sich nur um einen Zusammenhang handelt.

Infolgedessen haben sich einige irreführende Vorstellungen eingenistet, welche ich mit diesem Beitrag beseitigen möchte.

Wie gesagt bestehen bei transzendenten Akten Besinnungsabhängigkeiten, und zwar genauer gesagt bei ideellen Akten die Abhängigkeit von Gefordertheiten, also von Dringlichkeit, Bedeutsamkeit und Sinnhaftigkeit, und bei materiellen Akten die Abhängigkeit von Ehrbarkeiten, also von Verbundenheit, Rechtschaffenheit und Frieden.

Das Heil drückt sich gerade in soweit in den Gefordertheiten aus, wie
  • die Dringlichkeit der Vorliebe entspringt,
  • die Bedeutsamkeit dem (subjektiven) Glauben und
  • die Sinnhaftigkeit dem Gewissen.
Diese drei, Vorliebe, Glauben und Gewissen, habe ich auch als Leben oder Licht bezeichnet, und ebenfalls als das gebundene Heil.

Und mit dem freien Heil verhält es sich selbstverständlich analog, das heißt, daß das Heil sich gerade in soweit in den Ehrbarkeiten ausdrückt, wie
  • die Verbundenheit der Freundlichkeit und Treue entspringt,
  • die Rechtschaffenheit der Gerechtigkeit und Meisterschaft und
  • der Friede der Tapferkeit und Barmherzigkeit.
Ich weiß, daß ich Verbundenheit, Rechtschaffenheit und Frieden gerade so definiert habe, aber mit Blick auf die praktische Anwendung in materiellen transzendenten Akten kann man das nicht wirklich machen, denn bei dem Aufreißenlassen der Wolkendecke, beispielsweise, handelt es sich schon in gewisser Weise um Rechtschaffenheit, aber von Gerechtigkeit oder Meisterschaft sollte man nicht reden. Ebenso entspricht das Ertragen großer Hitze in der Sauna in gewisser Weise dem Frieden, aber Tapferkeit oder Barmherzigkeit sollte man es nicht nennen.

Und im Hinblick auf dieses habe ich nur die gebietenden materiellen transzendenten Akte als Ausdruck des freien Heils bezeichnet. Der Grund dafür besteht aber letztlich nur darin, daß im Zeitalter
  • der Werke die Feinfühligkeit dafür sorgt, daß Freundlichkeit und Treue die Verfolgung der Verbundenheit bestimmen,
  • der Wunder die Überzeugtheit dafür sorgt, daß Tapferkeit und Barmherzigkeit die Auslösung des Friedens bestimmen und
  • der Wacht die Entschiedenheit dafür sorgt, daß Gerechtigkeit und Meisterschaft die Einlösung der Rechtschaffenheit bestimmen.
Feinfühligkeit, Überzeugtheit und Entschiedenheit sind also Sensibilitäten für das freie Heil.

Diese Sensibilitäten sind aber negativer Art, also angstbasiert,
  • der Feinfühlige fürchtet die Entwicklung des Gebietenden und möchte es daher heiligen,
  • der Überzeugte fürchtet die Wirkung des Abgeschirmten und heiligt es daher und
  • der Entschiedene fürchtet die Ordnung des Entlohnenden und möchte es daher heiligen,
und deshalb gibt es keinen Grund, sich auf das Heilige zu beschränken, wenn Verbundenheit, Rechtschaffenheit oder Frieden gerade keinen Grund zur Beunruhigung geben, weshalb es in jedem Zeitalter auch Raum für frivole materielle transzendente Akte gibt.

Das Beispiel des Tauchens zeigt natürlich, daß es selbst bei entsprechender Sensibilität noch einen kleinen Raum für solche Akte gibt, aber grundsätzlich wird die Leichtsinnigkeit im Umgang mit materiellen transzendenten Akten schon vom Zeitalter bestimmt.

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