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26. Oktober 2020

Die Motivationen zu den Lebensmodellen

Der vorige Beitrag hat mich zum Beitrag Zur Formation der geistigen Horizonte zurückgeführt und damit auch zum Beitrag Lebensmodelle.

Es stellen sich etliche Fragen zu den zwölf Lebensmodellen, welche in bündiger Weise zu beantworten unmöglich ist. Wenn wir aber verstehen, welche Motivationen hinter den einzelnen Modellen stehen, gestaltet sich die Lage schon viel übersichtlicher.

Wie ich bereits vor längerer Zeit schrieb, besteht die Motivation zu den passiven Lebensmodellen (passive Darstellung: verträumt, passives Spiel: sportlich, passive Routine: schwül) in dem Wunsch nach Gruppenzugehörigkeit, wobei das genaue Modell eine Funktion des Alters der Gruppe ist. (Damals rechnete ich auch noch die Involvierten (Parteiischen) als Gruppenendstadium zu den passiven Lebensmodellen, aber wir können diesen Punkt hier schlicht als eine von der Klassifikation unabhängige Behauptung betrachten.)

Daß die Passivität hierbei ein Ausdruck des Wunsches nach Gruppenzugehörigkeit ist, folgt aus der für die Gruppe notwendigen Uniformität und der für diese notwendigen Passivität ihrer Mitglieder bei der Wahl ihrer Lebensmodelle.

Die Motivation zu den menschlichen Lebensmodellen (menschliche Darstellung: gläubiger geistiger Horizont, menschliches Spiel: verspielt, menschliche Routine: involviert) besteht offensichtlich in dem Wunsch nach Seelenteilentsprechung.

Die Motivation zur himmlischen Darstellung (persönlicher und philosophischer geistiger Horizont) besteht in dem Wunsch nach Ansehen und die Motivation zur zweckmäßigen Darstellung (körperlicher geistiger Horizont) besteht in dem Wunsch nach Selbstverherrlichung.

Die Motivation zu den übrigen zweckmäßigen Lebensmodellen (zweckmäßiges Spiel: autoritär, zweckmäßige Routine: bindend) besteht in Pflichtbewußtsein und die Motivation zu den übrigen Rahmenlebensmodellen (stimulatives Spiel: überlassend, eröffnende Routine: schenkend) besteht in dem Interesse an Mitmenschen.

Die himmlische und zweckmäßige Darstellung scheinen mir seltener zu werden; die Vorstellung des Ansehens zerbröckelt und die Selbstherrlichkeit auch. Außerdem degenerieren das Pflichtbewußtsein und das Interesse an Mitmenschen, indem sie ihren Ernst verlieren, ja, sogar die Gruppenzugehörigkeit verliert ihren Reiz:
Erst verliert der Mensch seine Wesentlichkeit, dann seinen Bezug zu Wesentlichen.
Es scheint nur die Seelenteilsentsprechung zu bleiben, der rohe, unkultivierte Zustand.

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