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25. November 2020

Vom Zerren der Erwartung an der Haltung

Unsere Erwartung zerrt auf zwei Weisen an unserer Haltung,
  1. als Stimmung und
  2. als Erschütterung.
Unsere Stimmung trübt sich, sobald wir (uneigentlich) erwarten, daß sich aus unserer Haltung Unannehmlichkeiten ergeben. Zugleich ist unsere Stimmung auch der einzige Ausdruck unserer uneigentlichen Erwartung, welche also nur dadurch Aussagen über die Erwartbarkeit regelgemäßen Verhaltens erlaubt, daß wir von ihm ausgehen und anschließend unsere Stimmung beobachten.

Erschüttert werden wir hingegen, wenn wir etwas (eigentlich) erwarten, was die Unzulänglichkeit unserer Haltung erweist. Oftmals geschieht das erst dann, wenn wir etwas mit eigenen Augen sehen, aber ich kenne genug Fälle, in welchen ich räumlich vom mich erschütternden Ereignis getrennt war und ich es also nur erwartete (etwa wie ein Hund den Tod seines Herrens spürt), wie auch, daß ich erschüttert wurde, obwohl mir der Grund der Unzulänglichkeit einstweilen verborgen blieb und ich ihn erst später in Erfahrung bringen konnte (etwa daß ein Feiertag vorlag, an welchem sich ein bestimmtes Verhalten nicht geziemt). Die Erschütterung ist aber im Gegensatz zur Stimmung nur ein Modus der eigentlichen Erwartung, welche nicht die Spannung zu unserer Haltung braucht, um sich auszudrücken.

Ich schließe lyrisch.
The demons that haunt us
are nothing but the consequences of the stance we've taken
and the dagger that stabs us
is nothing but the wind of the world finding its way through the halls of ours.

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