Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

22. November 2020

Zur Empfänglichkeit der Menschen für das Ehrbare

Die sieben Engel der sieben Gemeinden ergeben sich aus den Ehrbarkeiten, der Rechtschaffenheit, der Verbundenheit und dem Frieden.

Ich habe mich dabei mit den Bezeichnungen immer etwas schwer getan, wahrscheinlich, weil diese Siebenfaltigkeit sich nicht aus meinen eigenen Überlegungen ergeben hat, sondern nachträglich in meine Überlegungen eingegliedert wurde. Deshalb möchte ich an dieser Stelle an den Anfang zurückkehren und die Menschen so beschreiben, wie sie mir hinsichtlich ihrer Empfänglichkeit für das Ehrbare erscheinen.

Die Empfänglichkeit
  • für die Rechtschaffenheit ist die Gerechtigkeit,
  • für die Verbundenheit die Einfühlsamkeit und
  • für den Frieden die Tapferkeit.
Der Akzent in Ephesus liegt auf der Gerechtigkeit, in Smyrna auf der Einfühlsamkeit und in Pergamus auf der Tapferkeit, doch möchte ich die Empfänglichkeiten jetzt differenzierter betrachten.

Exklusive Empfänglichkeit

Wenn Menschen nur für eine Ehrbarkeit empfänglich sind, so ist das nicht gerade ein Glücksfall, denn der Umgang mit solchen Menschen ist nicht gerade einfach. Genauer gesagt macht exklusive
  • Gerechtigkeit unerbittlich,
  • Einfühlsamkeit mitreißend und
  • Tapferkeit einseitig,
und unter Unerbittlichen, Mitreißenden oder Einseitigen lebt es sich nur anstrengend.

Kombinierte Empfänglichkeiten

Wie schon vom I Ching gewohnt betrachte ich nur Empfänglichkeitspaare, denn was läßt sich schon groß zur Ausgewogenheit sagen?

Die Kombination also
  • von Gerechtigkeit und Einfühlsamkeit macht familiär,
  • von Gerechtigkeit und Tapferkeit standhaft und
  • von Einfühlsamkeit und Tapferkeit streitbar.
Allerdings kann es hier zur Verfälschung der kombinierten Empfänglichkeiten dadurch kommen, daß das Unternehmen des höheren Seelenteils ein angenommenes ist und nicht dem eigenen Streben entspringt. Zur Erinnerung: Jeder Mensch kann vertreten (verkörpern) und sich auf ein Abenteuer einlassen (spielen), aber es bedarf des entsprechenden geistigen Horizonts, um die Bedeutung der Vertretung oder des Abenteuers für das eigene Leben zu erkennen, weshalb es bei Fehlen desselben möglich wird, Menschen eine Vertretung oder ein Abenteuer aufzuschwatzen.

Für die Verfälschungen aber gilt, daß
  • angenommene Gerechtigkeitsvertretung und Einfühlsamkeit werberisch macht,
  • angenommene Gerechtigkeitsvertretung und Tapferkeit söldnerisch und
  • angenommenes Einfühlsamkeitsabenteuer und Tapferkeit pflegerisch,
wobei
  • der Werberische für eine fremde Familie wirbt,
  • der Söldnerische einen fremden Standpunkt verteidigt und
  • der Pflegerische einen fremden Streit auf sich nimmt.
Werber, Söldner und Pfleger sind selbstverständlich nützlich, aber würde man einem geliebten Menschen wünschen, daß er wirbt, statt Teil seiner Familie zu sein?, fremde Standpunkte verteidigt, statt seine eigenen? oder sich um die Lage Anderer kümmert, statt um seine eigene? Und wenn man das verneint, dann muß man auch auf die gezielte Ausnutzung von Werbern, Söldnern und Pflegern verzichten.

Labels: , , , , , , , , ,