Bereitschaftsbeitrag

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28. Juli 2021

Zur gesellschaftlichen Erfassung von Bahn, Ordnung und Amt

Gesellschaften erfassen, wie im vorigen Beitrag beschrieben, durch Welterklärungen die Bahnen, welche ein Mensch einschlagen kann. Aber da dadurch nur drei von neun Fällen abgedeckt werden, nämlich Unterstützung (Kompaß), Teilhabe (Ratgeber) und Partnerschaft (Ansatz), muß es noch zwei weitere Dreifaltigkeiten geben, welche den Welterklärungen analog sind. Die Bahn tritt bei den ideellen transzendenten Akten auf, und neben ihr die Gnade der Ordnung und das Amt. Die letzteren beiden sollten demgemäß auch gesellschaftlich erfaßt werden, und so ist es auch, die Ordnung wird durch die Modellvorstellung erfaßt und das Amt durch das Rollenbild. Wir erhalten also  folgende Tafel der verschiedenen Rollen von Welterklärungen, Modellvorstellungen und Rollenbildern (sie in das Format der Tafel der generativen Zykel zu überführen überlasse ich als kleine Denkaufgabe, wobei ich die Definitionen von basal, irdisch und himmlisch noch einmal in Erinnerung rufe, nämlich daß sich basal auf das Entwickelte des vorigen Zeitalters bezieht, irdisch auf das des gegenwärtigen und himmlisch auf das des folgenden).

himmlisch irdisch basal
Welter-
klärungen
Kompaß Ratgeber Ansatz
Modellvor-
stellungen
Gemahnung Muster Vergewisserung
Rollen-
bilder
Rechtfertigung Anleitung Zuständigkeit
Die himmlischen Rollen stehen mit den materiellen transzendenten Akten in Beziehung, der Kompaß mit dem gebietenden, die Gemahnung mit dem spiegelnden und die Rechtfertigung mit dem fügenden, und orientieren den gesellschaftlichen Fortschritt. Die Gemahnung ist die Gemahnung an Tugenden, und höchstwahrscheinlich das, was Platon mit Wiedererinnerung gemeint hat, wozu auch paßt, daß Schopenhauer die platonischen Ideen als Musterexemplare (ein etwas konkreterer Begriff als Modellvorstellungen, aber doch sehr ähnlich) deutete. Die Rechtfertigung im Zeitalter der Wunder durch ein Rollenbild beruht darauf, daß durch die Ausfüllung der Rolle das Überleben gesichert wird.

Die irdischen Rollen erleichtern das Leben in der Gesellschaft. Bei den Mustern handelt es sich um Weisen, sich einzurichten (insbesondere sich im professionellen Sinne zu etablieren), welche von den verschiedenen Mitgliedern der Gesellschaft wie Puzzleteile an einander gelegt werden. Und im Zeitalter der Wacht, welches ein Zeitalter der Wächter oder Warte ist, leiten die Rollenbilder ganz prosaisch die Bewachung oder Wartung an.

Die basalen Rollen begründen die sozialen Verhältnisse. Die Vergewisserung stützt sich auf Einsichten, insbesondere eingesehenes Glauben, und gibt die Richtschnur im Zeitalter der Wunder vor. Und die Zuständigkeit bedeutet, daß die Ermächtigung im Zeitalter der Werke für die Rollenbilder zuständig ist, also dafür, daß die Rollenbilder im Laufe der Zeit immer größere Macht beinhalten. Das hier Gesagte ergänzt die Leitgedanken des generativen Zykels.

Ethnie und Subkultur lassen sich mit dem selben Recht auf Modellvorstellungen und Rollenbilder beziehen wie auf Welterklärungen. Es gibt einige bedenkliche gegenwärtige Strömungen im Bereich der Muster (bedingungsloses Grundeinkommen et cetera), aber keine der Lage bei den Welterklärungen vergleichbare Häresie gegen den Verstand; hier folgen die Muster dem irren Kompaß geradezu vorsichtig nach. Und was die Zuständigkeit betrifft, so ist ihr Prinzip ungebrochen und unverfälscht, nur daß naturgemäß am Ende des Zeitalters der Werke die Machtfülle der Rollenbilder zwangsläufig dazu führt, daß die allermeisten Menschen keine derartigen Rollen ausfüllen und also unwesentlich sind, was plausiblerweise der Grund für die menschengemachte Entnordung des Kompasses ist.

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