Perikopen bis Trinitatis
Das Kirchenjahr bis Trinitatis wird vom Nacherleben von Jesu Wirkungsgeschichte bestimmt.
Die römischen Ziffern bezeichnen im folgenden die Perikopenreihen.
Vom 1. Advent bis zum Epiphanias
1. Advent:
Vom 1. Sonntag nach Epiphanias bis Ostermontag
1. Sonntag nach Epiphanias:
Ich weiß, daß dies über das bisher Zitierte hinausgeht, aber wenn man noch die Warnung mit dem Mühlstein bedenkt (Mt 18:6) und sie neben Joh 5:23
Von Quasimodogeniti bis Trinitatis
Quasimodogeniti:
Die Perikopen bilden eine Animationswissenschaft für Kirchenpersonal und Laien gleichermaßen, welche es ersterem erlaubt, sich selbst und letztere am laufen zu halten, aber beiden ihre soziale moralische Autorität entzieht, also ihre Möglichkeit, auf gesellschaftliche Moralvorstellungen Einfluß zu nehmen, da sie beide in ein Korsett des Weltentzugs zwingt, welches nicht länger gerechtfertigt ist, als es der freien Durchdringung der weltlichen Ordnung dient, und da dürfte ich zu den letzten gehören, welche noch Frucht tragen.
Die Kirche besteht also aus Heizern, welche Kohlen ins Feuer werfen, und so ist es auch bei Marxisten und Freimaurern: alle haben bereits eine Maschine am laufen, für deren Drehzahl sie einzig verantwortlich sind. Die Zielvorgaben haben große Denker seit wenigstens 150 Jahren entschieden, seitdem üben sich die Eliten nurmehr in ihren Spielen. Wir steuern vielleicht noch unsere Autos, aber schon lange nicht mehr unser Schicksal, das ist längst auf Autopilot geschaltet. Der Dampfer fräst sich durch die Geschichte, und niemand steht auf der Brücke. Es ist gespenstisch.
Die römischen Ziffern bezeichnen im folgenden die Perikopenreihen.
Vom 1. Advent bis zum Epiphanias
1. Advent:
I Mt 21:1–11 Einzug in Jerusalem2. Advent:
V Offb 3:14–22 Laodizea, Mahnung zur Dankbarkeit
Lk 21:28 Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.3. Advent::
II Lk 21:25–33 Kommen in der Wolke
VI Offb 3:7–13 Philadelphia, Bestärkung in der Barmherzigkeit
II Lk 3:1–20 Johannes der Täufer4. Advent:
III Lk 1:67–79 Zacharias' Lobgesang
VI Mt 11:2–10 Antwort an Johannes
I/IV Lk 1:26–56 Ankündigung JesuChristvesper:
Lk 2:10b–11 Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.Christnacht:
V Lk 2:1–20 Jesu Geburt
Lk 2:10b–11 Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.1. Weihnachtstag:
III Mt 1:18–25 Jesu Geburt
VI Lk 2:1–20 Jesu Geburt
Joh 1:14b Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.2. Weihnachtstag:
I Joh 1:1–5.9–14, 16–18 Ho Logos
Joh 1:14b Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.1. Sonntag nach Weihnachten:
II Mt 1:18–25 Jesu Geburt
V Mt 1:1–17 Jesu Stammbaum
Joh 1:14b Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.Altjahrsabend:
I Mt 2:13–23 Flucht nach Ägypten
III Lk 2:22–40 Weissagungen über Jesus
VI Joh 12:44–50 Licht der Welt
IV Mt 13:24–30 Vom Unkraut und WeizenNeujahrstag:
II Joh 14:1–6 Wohnungen in des Vaters Haus2. Sonntag nach Weihnachten:
V Lk 4:16–21 Jesajas Prophezeiung Christi
Joh 1:14 Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.Epiphanias:
III/VI Lk 2:41–52 Der zwölfjährige Jesus im Tempel
I Mt 2:1–12 Heilige drei KönigeBemerkung. Einzig der Altjahrsabend sticht mit seinem Ausblick auf die Ernte, das Ende der Geschichte von Abel und Kain, heraus.
IV Joh 1:15–18 Gnadenfülle
Vom 1. Sonntag nach Epiphanias bis Ostermontag
1. Sonntag nach Epiphanias:
II Mt 3:13–17 Jesu Taufe2. Sonntag nach Epiphanias:
V Joh 1:29–34 Die Taube
Joh 1:16 Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.3. Sonntag nach Epiphanias:
III Joh 2:1–11 Wasser zu Wein
Lk 13:29 Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.Letzter Sonntag nach Epiphanias:
I Joh 4:5–14 Brunnenwasser und lebendiges Wasser
IV Mt 8:5–13 Glaube zu Kapernaum
II Offb 1:9–18 Christus à la Hesekiel5. Sonntag vor der Passionszeit:
V Mt 17:1–9 Verklärung Christi
III/VI Mt 21:28–32 Leichtfertiger und reuiger Sohn4. Sonntag vor der Passionszeit:
I Mk 4:35–41 Stillung des SturmsSeptuagesimä:
IV Mt 14:22–33 Sinkender Petrus
V Mk 5:24b–34 Blutflüssige Frau
II Mt 20:1–16a Lohn der Arbeiter im WeinbergSexagesimä:
V Mt 9:9–13 Matthäus der Zöllner
III Lk 8:4–15 Vom SämannEstomihi:
VI Mk 4:26–29 Saat und Ernte
Lk 18:31 Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.Aschermittwoch:
I Lk 10:38–42 Maria und Marta
II Lk 18:31–43 Dritte Leidenankündigung
IV Mk 8:31–38 Sein Kreuz auf sich nehmen
Lk 18:31 Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.Invokavit:
II Mt 9:14–17 Neue und alte Schläuche
V Mt 6:16–21 Stilles Fasten
III Joh 13:21–30 Eingetauchter BissenReminiszere:
V Lk 22:31–34 Ankündigung von Petri Verleugnung
VI Mt 4:1–11 Jesus in der Wüste
I Joh 3:14–21 Licht der WeltOkuli:
IV Mt 26:36–46 Gethsemane
V Mk 12:1–12 Böse Weingärtner
Lk 9:62 Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.Lätare:
II Lk 9:57–62 Ernst der Nachfolge
V Lk 22:47–53 Jesu Gefangennahme
Joh 12:24 Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.Judika:
I Joh 6:47–51 Brot des Lebens
III Joh 12:20–26 Weizenkorn
VI Lk 22:54–62 Petri Verleugnung
Mt 20:28 Dienen lassen und dienenPalmsonntag:
I Joh 18:28 – 19:5 Pilatus
IV Mk 10:35–45 Gottes Ehrenplätze
Joh 3:14–15 Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.Gründonnerstag:
II Mk 14:1–9 Salbung
IV Joh 17:1–8 Anfang hohepriesterliches Gebet
V Joh 12:12–19 Einzug in Jerusalem
III Mt 26:17–30 AbendmahlKarfreitag
V Lk 22:39–46 Gethsemane
VI Joh 13:1–15.34–35 Fußwaschung
Joh 3:16 Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.Karfreitag – Vesper:
I Joh 19:16–30 Kreuzigung
IV Lk 23:33–49 Kreuzigung
VI Mt 27:33–54 Kreuzigung
I Joh 19:31–42 GrablegungKarsamstag:
II Mt 27:57–66 GrablegungOsternacht:
V Joh 19:31–42 Grablegung
Offb 1:18 Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.Ostersonntag:
III Mt 28:1–10 Auferstehung
VI Joh 5:19–21 Vollmacht des Sohnes
Offb 1:18 Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.Ostermontag:
I Joh 20:11–18 Jesus erscheint Maria
IV Mk 16:1–8 Jüngling allein im Grab
Offb 1:18 Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.Bemerkungen. Die Offenbarung wird zusammenhangslos zu ornamentalen Zwecken zitiert. Ab dem 5. Sonntag vor der Passionszeit beginnt die Hinführung auf Ostern. Sie durchläuft die folgenden Stadien:
II Lk 24,36–45 Jesus erscheint seinen Jüngern
III Offb 5,6–14 Öffnung des Buchs mit den sieben Siegeln
V Lk 24:13–35 Emmausjünger
- Appell an das Gewissen (5 Wochen vor ihr),
- Appell an die Festigkeit (4. Wochen vor ihr),
- Appell an die Demut (Septuagesimä),
- Appell an die Verantwortung (Sexagesimä)
- Appell an den Entschluß (Estomihi)
- Appell an die Eigenständigkeit (Aschermittwoch)
- Warnung vor der Verirrung (Invokavit)
- Warnung vor der Feindschaft der Welt (Reminiszere)
- Warnung vor der Isoliertheit (Okuli)
- Eröffnung der Notwendigkeit, über den eigenen Tod hinaus zu denken (Lätare)
- Eröffnung der Rangordnung unter Gott (Judika)
Denn der Vater richtet niemand; sondern alles Gericht hat er dem Sohn gegeben.Dieser Ausspruch scheint im direkten Widerspruch zu Joh 3:17
Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn selig werde.zu stehen, und auch Joh 8:16
So ich aber richte, so ist mein Gericht recht; denn ich bin nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat.ist interessant in diesem Zusammenhang. Nun, Christus sagt weiterhin (Joh 5:19), daß er nur aufgrund dessen, was ihm der Vater zeigt, richtet, und das ermöglicht es, die ganze Sache als unerheblich abzutun, aber wenn das, was ich sage, stimmt, also daß wir alle Sensoren Gottes sind, welche ihre subjektive Wahrnehmung Gott zur Harmonisierung mitteilen, so muß man sich in der Frage des Richtens geradezu auf so seltsame Weise ausdrücken, denn erst durch das Leben kommt die Frage des Richtens in die Welt, nämlich dadurch, daß es an seinen Umständen leidet, und erst durch die menschliche Vernunft wird das Leiden mit der Ordnung der Welt verbunden, und wenn Gott also richtet, so nimmt er dieses Flehen auf: Gottes Kinder beklagen sich, und ohne ihr Klagen richtet Gott nicht, doch wenn er richtet, so sind ihre Klagen gerecht, weil er ihnen stattgab.
Ich weiß, daß dies über das bisher Zitierte hinausgeht, aber wenn man noch die Warnung mit dem Mühlstein bedenkt (Mt 18:6) und sie neben Joh 5:23
auf daß sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren.hält, wird klar, daß Christus hier nicht von sich selbst spricht, sondern von den Kindern Gottes allgemein, und es ist eben seine Lehre, welche verhindert, daß wir uns an den Kindern Gottes, welche auf Gott hören, vergehen, weil sie uns selbst dahin führt, auf Gott zu hören.
Von Quasimodogeniti bis Trinitatis
Quasimodogeniti:
III Joh 21:1–14 Fische zur RechtenMisericordias Domini:
VI Joh 20:19–29 Vollmacht der Jünger
Joh 10:11.27–28 Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.Jubilate:
I Joh 10:11–16,27–30 Guter Hirte
IV Joh 21:15–19 Auftrag an Petrus
II Joh 15:1–8 Wahrer WeinstockKantate:
V Joh 16:16–23a Über ein Kleines
III Lk 19:37–40 Gelobt sei, der da kommt.Rogate:
VI Offb 15:2–4 Gläsernes Meer
I Joh 16:23b–33 Bitte in Christi NamenChristi Himmelfahrt:
II Mt 6:5–15 Vater unser
IV Lk 11:1–1 Vater unser
Joh 12:32 Christus spricht: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“Exaudi:
II Joh 17:20–26 Ende hohepriesterliches Gebet
V Lk 24:44–53 Mission der Völker
Joh 12:32 Christus spricht: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“Pfingstsonntag:
III Joh 7:37–39 Ströme lebendigen Wassers
VI Joh 16:5–15 Tröster
I Joh 14:15–23a,23b–27 Geist der WahrheitPfingstmontag:
I Mt 16:13–19 Petrus, Felsen der KircheTrinitatis:
II Joh 20:19–23 Vollmacht der Jünger
V Joh 4:19–26 In Wahrheit anbeten
III Joh 3:1–15 Verdeutlichung für NikodemusBemerkung. Diese Gottesdienste betreffen die Aufgabe der Kirche:
- die christliche Gemeinde zu definieren (Quasimodogeniti)
- die christliche Gemeinde zu leiten (Misericordias Domini)
- Christi Werk weiterzuführen (Jubilate)
- Gott zu verherrlichen (Kantate)
- das Gebet der christlichen Gemeinde zu leiten (Rogate)
- Christus den Völkern zu verkünden (Christi Himmelfahrt)
- die Begeisterung für das ewige Leben zu verbreiten (Exaudi)
- den Geist der Wahrheit zu hüten (Pfingstsonntag)
- und ihm ein organisationelles Rückgrad geben (Pfingstmontag)
Die Perikopen bilden eine Animationswissenschaft für Kirchenpersonal und Laien gleichermaßen, welche es ersterem erlaubt, sich selbst und letztere am laufen zu halten, aber beiden ihre soziale moralische Autorität entzieht, also ihre Möglichkeit, auf gesellschaftliche Moralvorstellungen Einfluß zu nehmen, da sie beide in ein Korsett des Weltentzugs zwingt, welches nicht länger gerechtfertigt ist, als es der freien Durchdringung der weltlichen Ordnung dient, und da dürfte ich zu den letzten gehören, welche noch Frucht tragen.
Die Kirche besteht also aus Heizern, welche Kohlen ins Feuer werfen, und so ist es auch bei Marxisten und Freimaurern: alle haben bereits eine Maschine am laufen, für deren Drehzahl sie einzig verantwortlich sind. Die Zielvorgaben haben große Denker seit wenigstens 150 Jahren entschieden, seitdem üben sich die Eliten nurmehr in ihren Spielen. Wir steuern vielleicht noch unsere Autos, aber schon lange nicht mehr unser Schicksal, das ist längst auf Autopilot geschaltet. Der Dampfer fräst sich durch die Geschichte, und niemand steht auf der Brücke. Es ist gespenstisch.
Labels: 34, bibelkommentar, formalisierung, geschichte, gesellschaftsentwurf, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, kommentar, rezension, sehhilfen, wahrnehmungen, zeitgeschichte, ἰδέα, φιλοσοφία