Zum Hegel-Marx'schen Versuch, die Dialektik als geschichtsbestimmende Wissenschaft zu etablieren.
Es verwundert vielleicht, daß ich im vorigen Beitrag auf das I Ching, Platon, mich, Otto von Bismarck und Johannes zu sprechen kam, als ich mögliche Ansätze zu einer geschichtsbestimmenden Wissenschaft erwog, Bismarcks Ansatz wurde übrigens auch schon von William Strauss und Neil Howe aufgegriffen, aber nicht auf Friedrich Hegel und Karl Marx, aber wiewohl ich gestern schlicht nicht an sie dachte, hat es damit doch seine Richtigkeit, denn was Hegel und Marx gemacht haben, ist nichts als ein Witz, welcher in Hegels Fall auf ihn selbst zurückfällt und in Marx' auf das akademische Umfeld seiner Zeit.
Wie wir im vorigen Beitrag gesehen haben, besteht die reflexive Politikwissenschaft darin, die Folgen der bestimmenden politischen Postulate herauszuarbeiten, und eine geschichtsbestimmende Wissenschaft müßte darüberhinaus die Entwicklung der jeweilig bestimmenden Postulate vorhersagen, und genau das behauptet die Dialektik auch zu leisten.
Was Hegels Fall nun so erbärmlich macht, ist, daß er die Folgen der zu seiner Zeit bestimmenden politischen Postulate gerade nicht herausarbeitet, sondern lediglich zurückblickend behauptet, daß die bisherige Entwicklung gesetzmäßig verlaufen sei, insofern logische Mißstände erkannt wurden und Abhilfe geleistet, bis eben zu Hegels Zeit ein Zustand der logischen Vollkommenheit erreicht wurde.
Taugt das auch nur ansatzweise dazu, die Geschichte vorherzusagen? Natürlich nicht. Allerdings läßt es sich der Dialektik bemächtigen, um die Entwicklung der bestimmenden politischen Postulate zu kontrollieren und damit die natürliche Reflexion ihrer Folgen zu stören, das heißt sie durch die Betonung unwesentlicher Aspekte auf Abwege zu bringen, und so steht Hegel heute denn auch für die Diskurskontrolle durch die Kontrolle beider diskutierter Positionen, pro und contra.
Bei Marx liegt der Fall anders, denn er hat mit der Konzentration des Kapitals sehr wohl die Folgen der bestimmenden politischen Postulate seiner Zeit herausgearbeitet, und auch durchaus passabel, und es ging ihm natürlich darum, durch diese Reflexion neue Postulate zu etablieren, also ganz wie Platon, die politische Diskussion durch seine Einsichten zu bereichern, nur daß er es nicht einfach so anstellen mochte, sondern statt dessen seine Reflexion in eine Wissenschaft eingebettet hat, welche vorgibt, den Lauf der menschlichen Geschichte insgesamt vorherzusagen, was durchaus witzig ist.
Taugen tut sie natürlich nur gerade so weit, wie die Marx'sche Reflexion der seinerzeitigen und auf ihrer Grundlage vorhergesagten weiteren gesellschaftlichen Zustände belastbar ist, also nur gerade so weit, wie seine spezielle Prognose reicht.
Übrigens, auch wenn Marx dem Großkapital von Anfang an willkommen war, um Konkurrenten auszuschalten, heißt das doch nicht, daß Marx selbst seine geschichtliche Bedeutung darin gesehen hat.
Meine Reflexion und Prognose unterscheiden sich von Marxens formal gesehen, soweit es die spezielle Situation betrifft, nicht, nur daß ich weniger die Notwendigkeit sehe, sie in eine geschichtsbestimmende Wissenschaft einzubetten, als vielmehr neugierig bin, inwiefern eine solche andenkbar ist.
Jedenfalls stimmt es, daß im vorvorletzten Jahrtausend, die Offenbarung wurde nur ein paar Jahrzehnte später geschrieben, viel mehr in dieser Richtung ausgeleuchtet wurde als im letzten, wo Otto von Bismarck, einmal von mir abgesehen, ziemlich alleine dasteht, und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich es hasse, wenn Leute darüber diskutieren, wie sie soziale Einrichtungen zu ihren Gunsten benutzen könnten, anstatt darüber, was ihnen aus den bestehenden sozialen Einrichtungen erwachsen wird. Und es ist Aristoteles, welcher dafür gesorgt hat, daß, wenn jemand letzteres zu tun beabsichtigt, wie Karl Marx, er zunächst eine Pseudowissenschaft hinstellen muß, damit sich der universitäre Betrieb bemüßigt fühlt, seine Argumente zu erwägen. Nun, ich sehe diese Notwendigkeit wie gesagt nicht, denn die Änderungen, welche mir vorschweben, können sowieso nicht von Universitäten ausgehen, wiewohl sie natürlich einen Resonanzraum für alle möglichen Gedanken bilden und auch meine transportieren könnten.
Wie wir im vorigen Beitrag gesehen haben, besteht die reflexive Politikwissenschaft darin, die Folgen der bestimmenden politischen Postulate herauszuarbeiten, und eine geschichtsbestimmende Wissenschaft müßte darüberhinaus die Entwicklung der jeweilig bestimmenden Postulate vorhersagen, und genau das behauptet die Dialektik auch zu leisten.
Was Hegels Fall nun so erbärmlich macht, ist, daß er die Folgen der zu seiner Zeit bestimmenden politischen Postulate gerade nicht herausarbeitet, sondern lediglich zurückblickend behauptet, daß die bisherige Entwicklung gesetzmäßig verlaufen sei, insofern logische Mißstände erkannt wurden und Abhilfe geleistet, bis eben zu Hegels Zeit ein Zustand der logischen Vollkommenheit erreicht wurde.
Taugt das auch nur ansatzweise dazu, die Geschichte vorherzusagen? Natürlich nicht. Allerdings läßt es sich der Dialektik bemächtigen, um die Entwicklung der bestimmenden politischen Postulate zu kontrollieren und damit die natürliche Reflexion ihrer Folgen zu stören, das heißt sie durch die Betonung unwesentlicher Aspekte auf Abwege zu bringen, und so steht Hegel heute denn auch für die Diskurskontrolle durch die Kontrolle beider diskutierter Positionen, pro und contra.
Bei Marx liegt der Fall anders, denn er hat mit der Konzentration des Kapitals sehr wohl die Folgen der bestimmenden politischen Postulate seiner Zeit herausgearbeitet, und auch durchaus passabel, und es ging ihm natürlich darum, durch diese Reflexion neue Postulate zu etablieren, also ganz wie Platon, die politische Diskussion durch seine Einsichten zu bereichern, nur daß er es nicht einfach so anstellen mochte, sondern statt dessen seine Reflexion in eine Wissenschaft eingebettet hat, welche vorgibt, den Lauf der menschlichen Geschichte insgesamt vorherzusagen, was durchaus witzig ist.
Taugen tut sie natürlich nur gerade so weit, wie die Marx'sche Reflexion der seinerzeitigen und auf ihrer Grundlage vorhergesagten weiteren gesellschaftlichen Zustände belastbar ist, also nur gerade so weit, wie seine spezielle Prognose reicht.
Übrigens, auch wenn Marx dem Großkapital von Anfang an willkommen war, um Konkurrenten auszuschalten, heißt das doch nicht, daß Marx selbst seine geschichtliche Bedeutung darin gesehen hat.
Meine Reflexion und Prognose unterscheiden sich von Marxens formal gesehen, soweit es die spezielle Situation betrifft, nicht, nur daß ich weniger die Notwendigkeit sehe, sie in eine geschichtsbestimmende Wissenschaft einzubetten, als vielmehr neugierig bin, inwiefern eine solche andenkbar ist.
Jedenfalls stimmt es, daß im vorvorletzten Jahrtausend, die Offenbarung wurde nur ein paar Jahrzehnte später geschrieben, viel mehr in dieser Richtung ausgeleuchtet wurde als im letzten, wo Otto von Bismarck, einmal von mir abgesehen, ziemlich alleine dasteht, und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich es hasse, wenn Leute darüber diskutieren, wie sie soziale Einrichtungen zu ihren Gunsten benutzen könnten, anstatt darüber, was ihnen aus den bestehenden sozialen Einrichtungen erwachsen wird. Und es ist Aristoteles, welcher dafür gesorgt hat, daß, wenn jemand letzteres zu tun beabsichtigt, wie Karl Marx, er zunächst eine Pseudowissenschaft hinstellen muß, damit sich der universitäre Betrieb bemüßigt fühlt, seine Argumente zu erwägen. Nun, ich sehe diese Notwendigkeit wie gesagt nicht, denn die Änderungen, welche mir vorschweben, können sowieso nicht von Universitäten ausgehen, wiewohl sie natürlich einen Resonanzraum für alle möglichen Gedanken bilden und auch meine transportieren könnten.
Labels: 34, formalisierung, geschichte, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, rezension, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία