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10. Mai 2023

Die Adäquanzgefühle als Ahnungen der transzendenten Bedeutung

Insofern
  • eine Abhängigkeit auf einer Auslösung beruht, ist sie bereitet,
  • eine Gültigkeit auf einer Verfolgung, ist sie gewählt und
  • eine Verantwortlichkeit auf einer Einlösung, ist sie gesetzmäßig,
 im Einklang mit den vorigen Benennungen, und dasjenige, was
  • bereitet wird, ist ein Zugang,
  • gewählt wird, ein Umstand und
  • gesetzmäßig bestimmt wird, ein Hebel.
Wenn ein Mensch das Gefühl von Bedeutsamkeit eines Verhältnisses empfindet, so besteht die Bedeutung stets darin, daß das erkannte Verhältnis es erlaubt, einen Hebel zu bestimmen, welcher es erlaubt, eine Entwicklung gesetzmäßig auszulösen. Diese Art der Bedeutung heiße praktische Bedeutung. Ihr gegenüber steht die logische Bedeutung, welche darin besteht, daß die Kenntnis eines Teils des Gültigen Aussagen über andere Teile erlaubt.

Ein allmächtiger und allwissender Gott ist die Ursache und die Kenntnis aller Gültigkeit, und indem wir uns in ihr wiederfinden, erscheint es uns manches Mal so, als ob es Ihn geben müsse, insbesondere jetzt, da Hesperos in diesen Breiten stundenlang am Himmel steht, wenn nicht die ganze Nacht, aber wachgeblieben bin ich seinetwegen noch nicht. Alles scheint bekannt zu sein, ja, uns bekannt zu sein, wenn auch durch eine nur halb durchsichtige Wand von uns getrennt. Dieses, was da bekannt zu sein scheint, nenne ich die transzendente Bedeutung, und sie ist eine logische Bedeutung.

Die Art und Weise, wie sich uns die transzendente Bedeutung durch die halb durchsichtige Wand mitteilt, fällt sie, wird sie offenbart, indem wir statt der praktischen Bedeutsamkeit, welche unseren Geist betrifft, die logische Bedeutsamkeit des Geistes Gottes empfinden und erkennen, aus welchem Grund, als Voraussetzung welcher logischen Folgen etwas existiert, beruht auf den Gefühlen der Aufgerufenheit, sowie der Bestätigung, wie ich das Gefühl der Zuversicht, beziehungsweise Sinnhaftigkeit an dieser Stelle sinnfälligerweise nennen möchte.

Gedanken haben unterschiedliche Geschmäcker, an welchen wir die Aufgerufenheit zu ihnen erkennen können,
  • Entsprechungen schmecken ekstatisch (salzig),
  • Verbindungen lästig (bitter),
  • Anstreben betroffen (sauer),
  • Veränderungen lohnend (süß) und
  • Erlebnisse anstoßend (scharf; ein Schmerz, mögen Sie einwenden, keiner der Geschmacksnerven, aber wen schert's),
und das, was da genauer schmeckt, sind
  • die Wiederkehr von etwas entsprechendem,
  • Komplikationen, welche uns zur Verbindung zwingen,
  • Herausforderungen, welchen wir uns anstrebend stellen,
  • Anbahnungen, deren Veränderungen wir beobachten, und
  • Durchbrüche, deren Erleben wir reflektieren.
Genauer gesagt beobachten wir bei Anbahnungen, welche Zugänge sich neu eröffnen, und es sind diese Zugänge, welche lohnend oder süß schmecken.

Bestätigt werden wir nach dem vorigen nur in Herausforderungen, wobei es bei besonders großem Durchscheinen der transzendenten Bedeutung als des die Herausforderung definierenden göttlichen Gesetzes so erscheint, als ob uns ein Engel das Zukünftige als Summe im Verborgenen wirkender Kräfte mitteilte, damit wir unseren Mut gezielt aufwenden können.

Und wenn die transzendente Bedeutung besonders schwer und süßlich auf der Anbahnung neuer Zugänge liegt, spüren wir eben den Abendstern. Gibt eine ganze Reihe von Popsongs, welche das ausdrücken, wie etwa dieser hier (für eine ganze Play-Liste bin ich zu faul, aber Hot Chocolate's Put Your Love in Me und Valerie Dore's The Night seien noch genannt, ach Gott, Godley & Creme's Under Your Thumb auch):


Die übrigen Aufgerufenheiten verraten ihre Herkunft weniger spektakulär, aber ein interessanter Punkt ist noch geblieben, nämlich die Frage, ob sich die transzendente Bedeutung leugnen ließe und wie das aussähe.

Nun, die einzige wirkliche Bedeutung wäre dann die praktische, zu welchen Aushebelungen etwas taugt, und ihre Verhältnisse wären die existenten, welchen logische Bedeutung zukommt, und ehrlich gesagt, wenn ich das auch nur so schreibe, regt sich schon ein Zweifel an der Sinnhaftigkeit dessen, Beobachtungen auf Manipulationen zu gründen, so als ob die Manipulationen keinen unbeobachtbaren Einfluß auf das zu Beobachtende hätten, so daß sich doch ein seltsam verwirrtes Bild der Wirklichkeit einstellen muß, was auch Einstein durch den Kopf ging, wofür ihm Bohr aber denselben abriß, und was mich auch auf ein ganz anderes Gleis führt und nicht zu dem, worum es mir hier einzig geht, nämlich, daß die moderne Physik genau dies tut und damit so, als ob es nichts gäbe, was seine Existenz nicht potentiell erfolgten menschlichen Aushebelungen verdanke - eine reichlich bescheuerte ontologische Position hinsichtlich der Frage nach dem Wesen dieser Aushebelungen, welche ja nichts anderes sind, als die Vorstellungen eines Geistes, welcher die Welt als gegeben und sich als ihren Manipulator denkt, wonach also dieser Geist selbst durch potentielle Anwendung seiner eigenen Vorstellungen entstanden wäre. Tatsächlich? Das Objektive existiert subjektiv - und das Subjekt objektiv? Aber vielleicht gilt diese Überbrückung der Kategorien ja, und die Menschheit muß versuchen, der Gott zu werden, welcher die Welt aus ihren Grundelementen heraus hätte bilden können. Oder auch nicht, in welchem Fall unsere Wissenschaft eine gefährliche Häresie ist.

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