Gesellschaftliche Ausdrücke des Ehrens
Resolutheit trägt die Gerechtigkeit, Eingeständigkeit die Bereitschaft und Nachdrücklichkeit die Tapferkeit, und eine Gesellschaft ist in ihren Mitgliedern
Der stückweise zusammengetragene Charakter der Eigentlichkeit bringt es mit sich, daß sie bereits bei kleinen Eingriffen zu zerfallen beginnt. Ein bloßes Das können wir uns nicht leisten. genügt, und seit der veränderten militärischen Bedrohungslage ab Napoléon, das heißt seit den Massenarmeen, können wir uns vieles nicht mehr leisten, wobei die Vereinigten Staaten, da weniger bedroht, bei dieser Art der Modernisierung etwas hinterherhinkten und sich so den Ruf ihrer Freiheitlichkeit erhielten.
Formenreichtum gibt es heute meist bei Ferienhäusern, den ausgesparten Refugien unserer Eigentlichkeit und Freiheit, die Innenstädte hingegen haben seit dem Mittelalter daran verloren. An dem Argument, daß in einer Monarchie nur einer gefürchtet wird, in einer Demokratie aber alle, ist schon etwas dran, wenngleich es mittlerweile wieder dahingekommen ist, vornehmlich einige Wenige zu fürchten - den Ausschlag hierbei gibt natürlich die allgemeine Bedrohtheit des Menschen durch den Menschen bei sich weiterentwickelnder Technik, welche hinsichtlich unserer Eigentlichkeit den Einfluß der Staatsform jedenfalls bisher überwogen hat und ohne bewußte Inkaufnahme ihrer auch weiterhin überwiegen wird. (Ich weiß nicht, ob ich die Vorstellung, daß der Mensch seine Bedrohtheit durch seinesgleichen vergäße, wenn er mit ihnen zusammen die Umwelt schützt, debil oder infantil nennen sollte.)
Die Eigentlichkeit leidet also direkt unter den zunehmenden technischen Notwendigkeiten, das Vertrauen hingegen erodiert indirekt mit der Verbitterung - oder dem Zynismus, - welcher sich unter jenen ausbreitet, welche sich auf das Leistungstragen verlegen.
Wie ich sagte, war es das Ziel der amerikanischen Kultur der 1950er Jahre, die amerikanische Bevölkerung für einen europäischen Lebensstil zu gewinnen, welchen sie nur in den Städten finden konnte, um die Vereinigten Staaten urbaner und damit moderner zu machen. Anfänglich verband sich dies nur punktuell mit bewußtem Zynismus, aber seit circa 2000 gehört er mit zum urbanen Lebensgefühl: Man könnte sagen Harper steht am Anfang dieser Entwicklung und R.E.M. an ihrem Ende.
Wie sehr der Zynismus, und mit ihm das Mißtrauen, verbreitet ist, hängt aber wie gesagt davon ab, wie sehr ein Milieu aus Leistungsträgern besteht, und auch ganze Länder können sich ein größeres gesellschaftliches Vertrauen dadurch erhalten, daß ihre Leistung keine entscheidende Rolle spielt.
Zudem sollte das Mißtrauen nach dem Grad seiner Intensität unterschieden werden, also ob die Funktion, auf welche sich der Zyniker verlegt hat, in Feindschaft umschlägt, was dann der Fall ist, wenn er sich nicht nur rücksichtslos verhält, sondern seinen Gewinn im Schaden Anderer sucht.
Um zwei Parteien dabei einander zu verfeinden, bedarf es nichts weiter als einer abhängigen Partei, welcher man die feindliche Rolle als Weg aus ihrer Abhängigkeit anbietet - und manchmal bietet sie sich auch selber an.
Der Verlust des Vertrauens ist also zu verschiedenem Grade fortgeschritten und wird wohl auch noch weiter fortschreiten. In jedem Falle sollte man sich aber mühen, seinem Fortschritt zu wehren.
Was die Initiative betrifft, so ist sie unserer Gesellschaft bisher nicht verloren gegangen und wird ihr auch nicht dadurch verloren gehen, daß ihr Glauben immer mehr Menschen in unabhängige Richtungen führt, denn gleich ob sie dies zu unterdrücken versucht oder nicht, wird es immer genug Menschen für ihre Stellvertretung geben, welche ihr Glauben zum Leistungstragen antreibt, jedenfalls wenn man diese Kanalisierung der Initiative nicht als ihren Verlust begreift, und auch wenn: Glauben läßt sich nur schwer unterdrücken und Initiativen werden oft ergriffen.
Das größte Problem unserer Zeit besteht darin, daß zu viele ihre Rolle als eine Rolle in einem Spiel ansehen: Es ist eine arrogante Form des Zynismusses, welche sich auf einen guten Zweck beruft, zumeist bei Hohlköpfen, welchen es an Erfahrung und Instinkt mangelt. Ohrfeigen werden die sich nicht alle lassen, das heißt, nicht physisch, denn Rahmen und Wirkung ihres Tuns lassen sich ihnen vielleicht schon vor Augen führen. Freilich, nicht immer ist es so, daß diese Rollen wichtige Leistungen erbringen, manche ähneln tatsächlich Spielen, aber auch dann sind sie so angelegt, daß sie unter veränderten Bedingungen wichtige Leistungen erbringen könnten, und das sollte sich jeder bewußt machen (lassen).
- stückweise eigentlich,
- beisteuernd vertrauensvoll und
- stellvertreten initiativ
- ihre Eigentlichkeit stückweise,
- ihr Vertrauen gegensteuernd und
- ihre Initiative stellvertreten.
Der stückweise zusammengetragene Charakter der Eigentlichkeit bringt es mit sich, daß sie bereits bei kleinen Eingriffen zu zerfallen beginnt. Ein bloßes Das können wir uns nicht leisten. genügt, und seit der veränderten militärischen Bedrohungslage ab Napoléon, das heißt seit den Massenarmeen, können wir uns vieles nicht mehr leisten, wobei die Vereinigten Staaten, da weniger bedroht, bei dieser Art der Modernisierung etwas hinterherhinkten und sich so den Ruf ihrer Freiheitlichkeit erhielten.
Formenreichtum gibt es heute meist bei Ferienhäusern, den ausgesparten Refugien unserer Eigentlichkeit und Freiheit, die Innenstädte hingegen haben seit dem Mittelalter daran verloren. An dem Argument, daß in einer Monarchie nur einer gefürchtet wird, in einer Demokratie aber alle, ist schon etwas dran, wenngleich es mittlerweile wieder dahingekommen ist, vornehmlich einige Wenige zu fürchten - den Ausschlag hierbei gibt natürlich die allgemeine Bedrohtheit des Menschen durch den Menschen bei sich weiterentwickelnder Technik, welche hinsichtlich unserer Eigentlichkeit den Einfluß der Staatsform jedenfalls bisher überwogen hat und ohne bewußte Inkaufnahme ihrer auch weiterhin überwiegen wird. (Ich weiß nicht, ob ich die Vorstellung, daß der Mensch seine Bedrohtheit durch seinesgleichen vergäße, wenn er mit ihnen zusammen die Umwelt schützt, debil oder infantil nennen sollte.)
Die Eigentlichkeit leidet also direkt unter den zunehmenden technischen Notwendigkeiten, das Vertrauen hingegen erodiert indirekt mit der Verbitterung - oder dem Zynismus, - welcher sich unter jenen ausbreitet, welche sich auf das Leistungstragen verlegen.
Wie ich sagte, war es das Ziel der amerikanischen Kultur der 1950er Jahre, die amerikanische Bevölkerung für einen europäischen Lebensstil zu gewinnen, welchen sie nur in den Städten finden konnte, um die Vereinigten Staaten urbaner und damit moderner zu machen. Anfänglich verband sich dies nur punktuell mit bewußtem Zynismus, aber seit circa 2000 gehört er mit zum urbanen Lebensgefühl: Man könnte sagen Harper steht am Anfang dieser Entwicklung und R.E.M. an ihrem Ende.
Wie sehr der Zynismus, und mit ihm das Mißtrauen, verbreitet ist, hängt aber wie gesagt davon ab, wie sehr ein Milieu aus Leistungsträgern besteht, und auch ganze Länder können sich ein größeres gesellschaftliches Vertrauen dadurch erhalten, daß ihre Leistung keine entscheidende Rolle spielt.
Zudem sollte das Mißtrauen nach dem Grad seiner Intensität unterschieden werden, also ob die Funktion, auf welche sich der Zyniker verlegt hat, in Feindschaft umschlägt, was dann der Fall ist, wenn er sich nicht nur rücksichtslos verhält, sondern seinen Gewinn im Schaden Anderer sucht.
Um zwei Parteien dabei einander zu verfeinden, bedarf es nichts weiter als einer abhängigen Partei, welcher man die feindliche Rolle als Weg aus ihrer Abhängigkeit anbietet - und manchmal bietet sie sich auch selber an.
Der Verlust des Vertrauens ist also zu verschiedenem Grade fortgeschritten und wird wohl auch noch weiter fortschreiten. In jedem Falle sollte man sich aber mühen, seinem Fortschritt zu wehren.
Was die Initiative betrifft, so ist sie unserer Gesellschaft bisher nicht verloren gegangen und wird ihr auch nicht dadurch verloren gehen, daß ihr Glauben immer mehr Menschen in unabhängige Richtungen führt, denn gleich ob sie dies zu unterdrücken versucht oder nicht, wird es immer genug Menschen für ihre Stellvertretung geben, welche ihr Glauben zum Leistungstragen antreibt, jedenfalls wenn man diese Kanalisierung der Initiative nicht als ihren Verlust begreift, und auch wenn: Glauben läßt sich nur schwer unterdrücken und Initiativen werden oft ergriffen.
Das größte Problem unserer Zeit besteht darin, daß zu viele ihre Rolle als eine Rolle in einem Spiel ansehen: Es ist eine arrogante Form des Zynismusses, welche sich auf einen guten Zweck beruft, zumeist bei Hohlköpfen, welchen es an Erfahrung und Instinkt mangelt. Ohrfeigen werden die sich nicht alle lassen, das heißt, nicht physisch, denn Rahmen und Wirkung ihres Tuns lassen sich ihnen vielleicht schon vor Augen führen. Freilich, nicht immer ist es so, daß diese Rollen wichtige Leistungen erbringen, manche ähneln tatsächlich Spielen, aber auch dann sind sie so angelegt, daß sie unter veränderten Bedingungen wichtige Leistungen erbringen könnten, und das sollte sich jeder bewußt machen (lassen).
Labels: 36, formalisierung, geschichte, gesellschaftsentwurf, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, sehhilfen, wahrnehmungen, zeitgeschichte, ἰδέα, φιλοσοφία