Zur Pervertierung der Achtung durch die Rechtfertigung der Rollenausfüllung durch die Vorleistung
Die Achtung kann nicht nur mißachtet werden und unter Bevormundung leiden, sondern auch dadurch pervertiert, daß die Rollenausfüllung nicht als ein Dienst verstanden wird, welcher sich durch seine Leistung rechtfertigt, sondern als ein Vorrecht, welches es durch seine Vorleistung tut.
Indem wir uns durch unsere Leistung rechtfertigen, bemühen wir uns auch um sie, doch wenn wir es durch unsere Vorleistung tun, bemühen wir uns lediglich um deren Anerkennung.
Freilich gibt es auch den gemischten Fall, daß unsere Leistung stets auch Vorleistung ist, wann wir von einer Karriere sprechen.
Karrieren gibt es in ihrer reinsten Form in der sich um Forschungsgelder bemühenden Wissenschaft und beim Militär, und nach Maßgabe des Leumunds auch in der Privatwirtschaft Sie haben es an sich, den Karrieristen auf eine vorbestimmte Bahn zu lenken, welche den Vorstellungen der ihm Vorrechte Gewährenden folgt.
Nicht immer dürfte das der Sache am besten dienen, doch beschränkt sich die Pervertierung der Achtung beim Karrieristen auf übertriebene Stromlinienförmigkeit, und darum geht es in diesem Beitrag nicht.
Es geht um solche, welche ihre Rolle ausschließlich als Vorrecht begreifen, und allenfalls ein Auge darauf werfen, was sie tun müssen, um es nicht zu verlieren.
Daß sie auf letzteres ein Auge werfen müssen, liegt angesichts der erzürnbaren Natur des Menschen auf der Hand. In der Tat ist es so, daß, je mehr Menschen ihre Rolle als Vorrecht begreifen, desto stärker das Vorrecht des einzelnen bedroht wird, da die allgegenwärtige Willkür sich zu einer spürbaren Gewalt aufaddiert, welche beginnt, zur einzigen Quelle aller Vorrechte zu werden.
Wenn letzteres eingetreten ist, kippt der Zustand in den Karrierismus, denn es wird zu einer Leistung, seine Vorrechte zu behalten und neue hinzuzugewinnen. Diese spezielle Leistung, welche einzig in dem Erwerb und der Erhaltung willkürlich verliehener Vorrechte besteht, möchte ich die robespierre'sche nennen.
Ich habe mir gestern Les Visiteurs: La Révolution angesehen, und wenn es auch schwer war, beim Lesen der Untertitel mitzukommen, muß ich doch sagen, daß ich mich beeumelt habe und absolut nicht verstehen kann, warum neojakobinische Kritik und Zuschauer den Film 2016 zerrissen haben. Meines Erachtens eine solide 6.9 bei IMDb.
Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet, raubet nicht, auf daß ihr nicht beraubt, und schikaniert nicht, auf daß ihr nicht schikaniert werdet.
Nun, ich sprach davon, daß es heute nur zwei institutional angelegte Umgangsweisen mit der Hypereffizienz gäbe, erstens die Einführung von Sex- und zweitens jene von Arbeitssklaven, und letztere ist ohne Robespierre'ismus nicht zu haben.
Auch sagte ich, daß die heutigen Oligarchen dazu bewegt worden seien, sich eine Kohorte von Warenlagerarbeitern heranzuziehen, welche ihre Weisungen wortwörtlich, wenn auch innerlich abgewandt, befolgen würden. Daran knüpfen sich eine ganze Menge Fragen derart, wie das doch sein könne, weshalb ich es im folgenden näher ausführen möchte.
Natürlich möchte niemand ein Warenlagerarbeiter werden. Aber sich das Vorrecht zu erwerben, die Gesellschaft nach eigenem Ermessen zum Besseren gestalten zu können, ist zweifellos verlockend, und deshalb möchte ich als erstes die Warenlagerarbeiterkohorte die philanthropische Brigade nennen, denn unter dem Mantel der Philanthropie fischen die heutigen Oligarchen in jakobinischen Gewässern, indem sie so genannte Nichtregierungsorganisationen finanzieren. Zum Teil dürften sie dies aus recht abgefeimten Gründen tun, aber das ist auch nicht Gegenstand dieses Beitrags, also nehmen wir schlicht an, daß sie es tun, weil sie sich vor einem ungezügelten Jakobinismus fürchten, welcher sich etwa im Namen des Umweltschutzes an Bohrplattformen vergeht oder Tankstellenketten boykottiert. Worauf sie dabei bauen ist, daß ihre Interessen als Finanziers implizit berücksichtigt werden, und in der Tat haben sie es geschafft, sich selbst aus und den Verbraucher in die Schußlinie zu bringen, derart sich das Jungvolk am Bürger austobt, während die alten Hasen verstehen, daß sie nichts weiter als Warenlagerarbeiter sind, welche sich aber gerne ihr öffentliches Ansehen erhalten möchten und das Jungvolk deshalb genau so einspannen, wie es den Geldgebern gefällt.
Es ist ein Spiel mit dem Feuer, aber so lange das Jungvolk nicht damit anfängt, Schutzgelder einzutreiben und sich damit finanziell selbständig macht, bleibt der Willkürakt der Protegierung durch den Philanthropen der meistbeachtete Faktor bei der Vorrechtswahrung.
Die eigentliche Gefahr ist aber wie gesagt nicht das Ausbrechen der Weltverbesserer, sondern die Erkenntnis des Staatsbürgers, in einem despotischen Staatswesen zu leben, in welchem als Philanthropen verkleidete Oligarchen Banden von Aufsehern mit dem Ziel befehligen, die Bürger zu brechen und in Warenlagerarbeiter zu verwandeln, denn indem dieselbe aufleuchtet, erlischt das Interesse an diesem Staatswesen.
Indem wir uns durch unsere Leistung rechtfertigen, bemühen wir uns auch um sie, doch wenn wir es durch unsere Vorleistung tun, bemühen wir uns lediglich um deren Anerkennung.
Freilich gibt es auch den gemischten Fall, daß unsere Leistung stets auch Vorleistung ist, wann wir von einer Karriere sprechen.
Karrieren gibt es in ihrer reinsten Form in der sich um Forschungsgelder bemühenden Wissenschaft und beim Militär, und nach Maßgabe des Leumunds auch in der Privatwirtschaft Sie haben es an sich, den Karrieristen auf eine vorbestimmte Bahn zu lenken, welche den Vorstellungen der ihm Vorrechte Gewährenden folgt.
Nicht immer dürfte das der Sache am besten dienen, doch beschränkt sich die Pervertierung der Achtung beim Karrieristen auf übertriebene Stromlinienförmigkeit, und darum geht es in diesem Beitrag nicht.
Es geht um solche, welche ihre Rolle ausschließlich als Vorrecht begreifen, und allenfalls ein Auge darauf werfen, was sie tun müssen, um es nicht zu verlieren.
Daß sie auf letzteres ein Auge werfen müssen, liegt angesichts der erzürnbaren Natur des Menschen auf der Hand. In der Tat ist es so, daß, je mehr Menschen ihre Rolle als Vorrecht begreifen, desto stärker das Vorrecht des einzelnen bedroht wird, da die allgegenwärtige Willkür sich zu einer spürbaren Gewalt aufaddiert, welche beginnt, zur einzigen Quelle aller Vorrechte zu werden.
Wenn letzteres eingetreten ist, kippt der Zustand in den Karrierismus, denn es wird zu einer Leistung, seine Vorrechte zu behalten und neue hinzuzugewinnen. Diese spezielle Leistung, welche einzig in dem Erwerb und der Erhaltung willkürlich verliehener Vorrechte besteht, möchte ich die robespierre'sche nennen.
Ich habe mir gestern Les Visiteurs: La Révolution angesehen, und wenn es auch schwer war, beim Lesen der Untertitel mitzukommen, muß ich doch sagen, daß ich mich beeumelt habe und absolut nicht verstehen kann, warum neojakobinische Kritik und Zuschauer den Film 2016 zerrissen haben. Meines Erachtens eine solide 6.9 bei IMDb.
Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet, raubet nicht, auf daß ihr nicht beraubt, und schikaniert nicht, auf daß ihr nicht schikaniert werdet.
Nun, ich sprach davon, daß es heute nur zwei institutional angelegte Umgangsweisen mit der Hypereffizienz gäbe, erstens die Einführung von Sex- und zweitens jene von Arbeitssklaven, und letztere ist ohne Robespierre'ismus nicht zu haben.
Auch sagte ich, daß die heutigen Oligarchen dazu bewegt worden seien, sich eine Kohorte von Warenlagerarbeitern heranzuziehen, welche ihre Weisungen wortwörtlich, wenn auch innerlich abgewandt, befolgen würden. Daran knüpfen sich eine ganze Menge Fragen derart, wie das doch sein könne, weshalb ich es im folgenden näher ausführen möchte.
Natürlich möchte niemand ein Warenlagerarbeiter werden. Aber sich das Vorrecht zu erwerben, die Gesellschaft nach eigenem Ermessen zum Besseren gestalten zu können, ist zweifellos verlockend, und deshalb möchte ich als erstes die Warenlagerarbeiterkohorte die philanthropische Brigade nennen, denn unter dem Mantel der Philanthropie fischen die heutigen Oligarchen in jakobinischen Gewässern, indem sie so genannte Nichtregierungsorganisationen finanzieren. Zum Teil dürften sie dies aus recht abgefeimten Gründen tun, aber das ist auch nicht Gegenstand dieses Beitrags, also nehmen wir schlicht an, daß sie es tun, weil sie sich vor einem ungezügelten Jakobinismus fürchten, welcher sich etwa im Namen des Umweltschutzes an Bohrplattformen vergeht oder Tankstellenketten boykottiert. Worauf sie dabei bauen ist, daß ihre Interessen als Finanziers implizit berücksichtigt werden, und in der Tat haben sie es geschafft, sich selbst aus und den Verbraucher in die Schußlinie zu bringen, derart sich das Jungvolk am Bürger austobt, während die alten Hasen verstehen, daß sie nichts weiter als Warenlagerarbeiter sind, welche sich aber gerne ihr öffentliches Ansehen erhalten möchten und das Jungvolk deshalb genau so einspannen, wie es den Geldgebern gefällt.
Es ist ein Spiel mit dem Feuer, aber so lange das Jungvolk nicht damit anfängt, Schutzgelder einzutreiben und sich damit finanziell selbständig macht, bleibt der Willkürakt der Protegierung durch den Philanthropen der meistbeachtete Faktor bei der Vorrechtswahrung.
Die eigentliche Gefahr ist aber wie gesagt nicht das Ausbrechen der Weltverbesserer, sondern die Erkenntnis des Staatsbürgers, in einem despotischen Staatswesen zu leben, in welchem als Philanthropen verkleidete Oligarchen Banden von Aufsehern mit dem Ziel befehligen, die Bürger zu brechen und in Warenlagerarbeiter zu verwandeln, denn indem dieselbe aufleuchtet, erlischt das Interesse an diesem Staatswesen.
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