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11. August 2024

Verschworenheit und Reziprozität

Reziprozität bedeute, Gutes mit Gutem und Schlechtes mit Schlechtem zu vergelten, und Verschworenheit, mehr auf die soziale Verbundenheit als auf die Rechtschaffenheit der Reziprozität zu vertrauen, also in etwa das, was in diesem Filmausschnitt anklingt: Auch wenn die Rache in diesem Fall gerecht ist, sind Jugendbanden im allgemeinen doch nicht die gerechtesten Richter.



Um nun die Reziprozität außer Kraft zu setzen, bedienen sich Verschworene zweier Methoden, nämlich
  1. die eigenen Bestreben gegebenenfalls zu verhehlen und
  2. die Bestreben Außenstehender gegebenenfalls zu verleumden,
was ihnen einen willkürlicheren Umgang mit letzteren erlaubt, jedoch nicht, ohne vermeidbares Unrecht in die Welt zu bringen und gegebenenfalls dafür belangt zu werden.

In vielen Fällen entspringt die Verschworenheit dem primitiven Wunsch, sich eine Sphäre der eigenen Rechtsprechung zu verschaffen, wie bei den erwähnten Jugendbanden, was jedoch in dem Maße anachronistisch wird, in welchem Gerechtigkeit erkannt und anerkannt wird.

Dennoch gibt es Staatsphilosophien, welche Verschworenheit als Fundament jeglichen Friedens betrachten, also daß den Herrschenden zugestanden wird, nach Herzenslust zu verhehlen und zu verleumden, weil ihnen geglaubt wird, daß es dem Gemeinwohl dient. Zu einer solchen Einrichtung gehört dann notwendig auch das Gnadengesuch und die Begnadigung, um auf diese Weise einen Teil des selbstverursachten Unrechts aus der Welt zu schaffen. Insbesondere gedenkt die katholische Kirche, auf diese Weise Frieden zu stiften, und das Christentum fungiert aus dieser Sicht heraus schlicht als das Gleitmittel, welches verhindert, daß den Leuten das verbleibende Unrecht im Halse stecken bleibt: Was auch immer die internen Folgen davon sein mögen, ein Experte der Deformationen der katholischen Seele bin ich nicht, extern äußert sich diese Art der Verschworenheit in einem Hin- und Herpendeln zwischen den Polen der apathischen Duldung und fanatischen Verfolgung, wie es die letzten 462 (2024-462=1562) Jahre bestimmt hat.

Ich bin kein Freund der Verschworenheit, sie ist ein Angriff auf die Klarheit, und ich würde sie liebend gerne aus der Welt schaffen, allerdings nicht, indem alle Menschen, welche zu ihr neigen, aus der Welt geschafft würden, denn diese Gruppe überschneidet sich zu sehr mit Jenen, welche treu ihr Amt ausfüllen. Was ich indessen mit neigen meine ist dies: Jede Organisation verfügt über die folgenden beiden Möglichkeiten, um sich zu sammeln,
  1. potentielle Mitglieder vormachen zu lassen, was sie macht, also etwa einen X-Beliebigen zu erschießen, um einer Bande beizutreten, oder
  2. potentielle Mitglieder bei dem mitmachen zu lassen, was sie macht, und ihnen anschließend klar zu machen, bei was sie mitgemacht haben,
und sich auf letzteres einzulassen, meine ich mit (zur Organisation) neigen, wobei die Überschneidung mit anderen Gruppen dadurch zustandekommt, daß die eigene Beteiligung anders aufgefaßt wird.

Ja, das ist seltsam spezifisch, nicht wahr? Ich denke freilich auch an ein spezifisches Beispiel. Als ich zur Beerdigung von Tante Brigitte (einer Freundin meiner Mutter) gegangen war, buchstäblich, mein Vater wollte mich nicht dabei haben, obwohl ich eingeladen war, und nahm mich also nicht im Auto mit, spazierte ich auf dem Friedhof herum, bis es endlich losging, und setzte mir dann die Maske auf, um in die Kirche zu gehen, was die (protestantischen!) Geistlichen auch überwachten, doch sobald wir alle d'rin waren, sagten sie: Jetzt können Sie die Maske auch wieder abnehmen.

Hmm, was heißt das? Corona ist nicht gefährlich, aber danke, daß sie alle dabei mitgemacht haben, die Leute einzuschüchtern? Auf der Basis wollte ich Keinen ins Höllenfeuer werfen. Natürlich wurde auf der Basis auch niemand ins Höllenfeuer geworfen, aber die Sache mit der Impfung dürfte in vielen Fällen analog gewesen sein - Fatty Finn kommt ja auch schon seit einiger Zeit nicht mehr im Fernsehen, zu anachronistisch, aber daß ein Staat, welcher gezielt Jagd auf die Wahrhaftigen macht, welche auf die Reziprozität vertrauen, sich gegen Gott selbst versündigt, und einer, welcher sie auf jene, welche der Verschworenheit mehr vertrauen, anstellt, weltfremd ist, habe ich von Anfang an in Bezug auf mögliche Klassenselektionen durch biologische Waffen gedacht, also daß sie zu dieser speziellen Selektion nicht eingesetzt würden oder jedenfalls nicht eingesetzt werden sollten.

Ich betrachte das mangelnde Bewußtsein unserer Verantwortungsträger, in welchen zivilisatorischen Zusammenhängen sie sich bewegen, mit zunehmendem Unbehagen.

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