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26. Dezember 2024

Glauben und Fühlen

Unser Glaube bestimmt den Weg, an welchen wir glauben, und es ist immer ein Weg, auch wenn wir eine Weile bei einer Beschäftigung, und damit an einer Stelle, verharren. Diesen Weg können wir reflektieren, und die Liebe seines Zieles wird also durch die Liebe zu den Stationen dahin bedingt, wobei wir es wiederum bei zwei Stationen bewenden lassen und nur die jeweils erste betrachten. Die Tafel der Glaubensmodi überträgt sich also wie folgt auf die gefühlsmäßigen Bewertungen der Anfänge ihrer Wege:
bedingt
Verbun-
denheit
Liebe
(i.e.S.)
Zufrieden-
heit
Verbun-
denheit
- Gewissen-
haftigkeit

(Wertschätzung, durch deren abschätzende Wirkung wir der Liebe (i.e.S.) gerecht werden)
Enthaltsamkeit
(Wertschätzung, durch deren abschätzende Wirkung wir der Zufriedenheit gerecht werden)
Liebe
(i.e.S.)
Ehrfurcht
(Liebe, durch deren lockende Wirkung wir der Verbundenheit gerecht werden)
- Sorgfalt
(Liebe, durch deren lockende Wirkung wir der Zufriedenheit gerecht werden)
Zufrieden-
heit
Bereitsein
(Stolz, durch dessen berichtigende Wirkung wir der Verbundenheit gerecht werden)
Ehre
(Stolz, durch dessen berichtigende Wirkung wir der Liebe (i.e.S.) gerecht werden)
-
  • Gewissenhaftigkeit schätzt dabei
    • die Abschätzung der Enthaltsamkeit und
    • die Berichtigung der Ehre,
  • Sorgfalt lockt zum
    • Lockenden der Ehrfurcht und
    • der Abschätzung der Enthaltsamkeit und
  • Bereitsein fordert die
    • Berichtigung der Ehre und
    • das Lockende der Ehrfurcht,
doch wenn wir im jeweils ersten Schritt verharren, laufen wir Gefahr, den Weg als Ganzes aus den Augen zu verlieren, derart wir
  • verzagen, indem wir nurmehr Verwandtheit empfinden und keine Klarheit, beziehungsweise
  • verstocken, indem wir nurmehr Verbundenheit empfinden und keine Zufriedenheit, oder
  • arriviert sind, indem wir nurmehr Stolz (im engeren Sinne) empfinden und keine (reflexive) Freude,
und wenn uns dies begegnet, sind wir seelisch schwer beschädigt. Beispielsweise können wir die Friedfertigen nur lieben, wenn wir den Frieden lieben, also Zufriedenheit empfinden können. Arriviertheit macht uns undankbar und an Begegnungen uninteressiert. Deshalb mag es besser sein, darauf zu verzichten, bereit zu sein und passiv auf die Begegnung zu warten, und stattdessen ehrfürchtig die Begegnung aktiv zu suchen - jedenfalls soweit es Gott betrifft. Und wenn wir lauter verschiedene Entwicklungen freilegen, aber uns in keiner bis zur Erreichung eines klaren Verständnisses ihrer bilden, verlieren wir das Zutrauen zu unserer Haltung.

Natürlich kann man auch schlicht sagen, daß ohne
  • Klarheit die Haltung von ungewissem Erfolg ist,
  • Zufriedenheit die Vorhaben ohne Leitstern bleiben und
  • (reflexive) Freude die Erfahrung ohne glückliche Fügung auskommen muß.

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