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27. März 2011

Sinnlichkeit, Gemüt, Vernunft und Seinssinn in der aktuellen Architektur

Sinnlichkeit, Gemüt, Vernunft und Seinssinn waren als Verbindungen definiert worden, zwischen Wahrnehmung und Tat, Stimmung und Haltung, Gegenstand und Begriff und zwischen Not und Vertrauen, mit der innewohnenden Aufgabe, die richtige Antwort auf die vorliegende Situation zu finden, wobei sich die Richtigkeit in den ersten drei Fällen aus einer zugehörigen Form des Gefallens ergibt und im letzten Fall aus einer Zusammenfassung dieser drei Formen.

In der jetzigen Architektur wirken diese Definitionen und Behauptungen sehr krumm, wobei es wenigstens jene Verbindungen gibt. Aber sind sie so, wie sie sind, auch nur sinnvoll?

Gehen wir es mal anders an. Die Gesinnungen sollten sich als unterschiedliche Schwerpunkte der Besorgtheit zeigen. Und sie sollten menschlich sein, also auf Vernunft beruhen. Also wäre der Materialist um seine Erfahrung besorgt, wie sie sich ihm durch Vernunft darstellt und ihm gefällt. Die Brücke zur Tat ergibt sich daraus, daß Taten Sprünge in andere Erfahrungen sind. Der Held wäre hingegen nicht direkt um seine Erfahrung besorgt, sondern um seine Haltung zu ihr und allgemeiner zur Sinnlichkeit, wie sie sich ihm durch Vernunft darstellt und ihm gefällt. Und der Philosoph wäre um seine Darstellung der Gewahrung durch Vernunft, wie sie sich ihm durch Vernunft darstellt und ihm gefällt, besorgt.

Die Darstellung der Gewahrung durch Vernunft ist, wie gesagt, eine Haltung und resultiert also in einer Stimmung. Sie ist indes keine Haltung zur Sinnlichkeit, sondern zum Assoziationsgeflecht der Begrifflichkeit, welches durch Verstand und Vernunft entsteht. Durch Verstand alleine entstehen lediglich Assoziationen von Eindrücken, welche allerdings selten gesondert betrachtet werden (ausgenommen von der modernen Psychologie) und zwar eine Stimmung erzeugen, aber keine spezielle Sorge um sie, da niemand gerne traumatisiert ist, mit anderen Worten hier lediglich für die eigene Gesundheit Sorge getragen wird, ohne daß es in diesem Bereich so etwas wie eine positive Leistung gäbe. Gäbe es nur Philosophie und keine Mathematik, könnte man, wenn man boshaft wäre, das selbe freilich auch von der Begrifflichkeit sagen. Dann wäre es allerdings erstaunlich, daß die Massen in diesem Punkt schwerkrank wären.

Der Grund für die drei Gesinnungen besteht also im wesentlichen aus dem Vorhandensein der Haltung, durchaus meiner anfänglichen Darstellung entsprechend, wenngleich ich damals die Dinge unzulässig vereinfacht hatte.

Der geistige Horizont ergibt sich aus der Beschäftigung mit den Zusammenhängen, welche ja für Gemüt und Vernunft mit den obigen Verbindungen mehr oder weniger übereinstimmen und, wenn man großzügig ist, für die Sinnlichkeit auch. Natürlich ist all dies auch ein stückweit vage geblieben und mußte zu allen Zeiten geeignet gedeutet werden, wobei ich aber denke, daß diese letzte Darstellung jetzt doch einigermaßen eindeutig ist.

Die Verbindung zwischen Vertrauen und Not wurde ja bereits in den letzten beiden Beiträgen gesondert behandelt und ist natürlich weitgehend unverändert übernommen worden.

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