Zur grundlegenden Architektur
Ich habe zuletzt Sinnlichkeit, Gemüt, Vernunft (die vorherige Verwendung des Wortes Verstand hierfür ist höchst unvorteilhaft, siehe unten) und Vertrauen als separate Teile behandelt, was aber so, wenn man sich mit der Beschaffenheit des Bewußtseins beschäftigt, nicht stimmt.
Sinnlichkeit ist die frühere Anschauung. In ihr ist alles enthalten. Sie liefert einen Zustand, welcher wiederum in ihr selbst bewegt erscheint. Die Bewegung begleitet unser Wollen, ein Streben hin zu einer angenehmeren Form, welches doch keine andere Möglichkeit eröffnet als an dieser Bewegung leidend, wenn wir nämlich ohnmächtig sind, uns anderen Mächten anzuvertrauen.
Es gibt keine Sinnlichkeit ohne Vertrauen und kein Vertrauen ohne Sinnlichkeit. Diese beiden bilden zusammen in ihrer vorstehenden Beziehung die einfachste Form von Bewußtsein.
Das Gemüt ist eine Erweiterung der Sinnlichkeit innerhalb der Sinnlichkeit, deren Zuständigkeitsbereich aus den durch einen Verstand im Schopenhauerschen Sinne zum Zwecke der Analyse der Sinnlichkeit gebildeten Verhältnissen besteht. Wo Vernunft fehlt, richtet sich das Gemüt nur auf die Gegenwart und die Art und Weise, auf welche sie zu verbessern ist, also beispielsweise Ungerechtigkeit durch einen Wutausbruch. Wo Vernunft vorhanden ist, werden die eigentlichen Emotionen um Stimmungen ergänzt, deren Gegenpart durch die in der Haltung zusammengefaßten begrifflich festgelegten Verhaltensweisen gegeben ist. Man wird also niemals ein Tier melancholisch finden oder sonstwie gestimmt. Ich kann an dieser Stelle nur betonen, daß meine Gleichsetzung des Gemüts mit dem Thymus rein gleichnishaft gemeint war. Ein Gleichnis freilich, daß sich nur dem erschließt, wer sowohl Gemüt als auch Thymus genau versteht.
Die Vernunft schließlich ergibt sich daraus, daß die Verhältnisse, welche der Verstand liefert, selbst in den Bereich der Sinnlichkeit rücken und dort auch wieder vom Verstand analysiert werden, also durch die so genannte Fähigkeit zur Reflexion, wohingegen das Gemüt diese Verhältnisse bearbeitet, ohne mehr als sein Wollen dabei der Sinnlichkeit zu offenbaren. Die Vernunft als bewegende Kraft, als Erkenntnisdrang, das Bestehen von Verhältnissen zwischen Gegenständen aufzufinden, ist also wieder Teil des Gemüts, da auch dies eine Verbesserung der Gegenwart nach Maßgabe der Verstandesanalyse ist.
Freilich kann auch das Wollen des Gemüts nicht grundsätzlich vom organischen Wollen der Sinnlichkeit unterschieden werden, sondern stellt vielmehr eine Spezialisierung durch ein bestimmtes Organ, nämlich das Gehirn, dar, welches in ein Kontinuum Fallunterscheidungen bringt.
Sinnlichkeit ist die frühere Anschauung. In ihr ist alles enthalten. Sie liefert einen Zustand, welcher wiederum in ihr selbst bewegt erscheint. Die Bewegung begleitet unser Wollen, ein Streben hin zu einer angenehmeren Form, welches doch keine andere Möglichkeit eröffnet als an dieser Bewegung leidend, wenn wir nämlich ohnmächtig sind, uns anderen Mächten anzuvertrauen.
Es gibt keine Sinnlichkeit ohne Vertrauen und kein Vertrauen ohne Sinnlichkeit. Diese beiden bilden zusammen in ihrer vorstehenden Beziehung die einfachste Form von Bewußtsein.
Das Gemüt ist eine Erweiterung der Sinnlichkeit innerhalb der Sinnlichkeit, deren Zuständigkeitsbereich aus den durch einen Verstand im Schopenhauerschen Sinne zum Zwecke der Analyse der Sinnlichkeit gebildeten Verhältnissen besteht. Wo Vernunft fehlt, richtet sich das Gemüt nur auf die Gegenwart und die Art und Weise, auf welche sie zu verbessern ist, also beispielsweise Ungerechtigkeit durch einen Wutausbruch. Wo Vernunft vorhanden ist, werden die eigentlichen Emotionen um Stimmungen ergänzt, deren Gegenpart durch die in der Haltung zusammengefaßten begrifflich festgelegten Verhaltensweisen gegeben ist. Man wird also niemals ein Tier melancholisch finden oder sonstwie gestimmt. Ich kann an dieser Stelle nur betonen, daß meine Gleichsetzung des Gemüts mit dem Thymus rein gleichnishaft gemeint war. Ein Gleichnis freilich, daß sich nur dem erschließt, wer sowohl Gemüt als auch Thymus genau versteht.
Die Vernunft schließlich ergibt sich daraus, daß die Verhältnisse, welche der Verstand liefert, selbst in den Bereich der Sinnlichkeit rücken und dort auch wieder vom Verstand analysiert werden, also durch die so genannte Fähigkeit zur Reflexion, wohingegen das Gemüt diese Verhältnisse bearbeitet, ohne mehr als sein Wollen dabei der Sinnlichkeit zu offenbaren. Die Vernunft als bewegende Kraft, als Erkenntnisdrang, das Bestehen von Verhältnissen zwischen Gegenständen aufzufinden, ist also wieder Teil des Gemüts, da auch dies eine Verbesserung der Gegenwart nach Maßgabe der Verstandesanalyse ist.
Freilich kann auch das Wollen des Gemüts nicht grundsätzlich vom organischen Wollen der Sinnlichkeit unterschieden werden, sondern stellt vielmehr eine Spezialisierung durch ein bestimmtes Organ, nämlich das Gehirn, dar, welches in ein Kontinuum Fallunterscheidungen bringt.
Labels: 02, formalisierung, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία