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8. Januar 2011

Von den letzten Akten des Vertrauens

Es gibt vielerlei Vertrauensakte, und oft ist es gar nicht so leicht ersichtlich, in wiefern es sich überhaupt um solche handelt, beispielsweise bei der Jagd, aber nur zwei Vertrauensakte beziehen sich allgemein auf die Welt und nicht auf einzelne Aspekte derselben, wobei, um dort nicht Anlaß zu Verirrung zu geben, auch jene partiellen Akte über den Weg des Allgemeinen vermittelt werden.

Diese beiden Akte kann man getrost als männlich und weiblich bezeichnen, und das nicht nur, weil es sich bei ihnen um entsprechende Stereotypen handelt, sondern auch weil es einen direkten Bezug zur weiblichen und männlichen Sexualität gibt, wobei der Chiasmus beabsichtigt ist und dem Umstand entspringt, daß Sexualität zum jeweils Anderen hinüberführt.

Die beiden allgemeinen Vertrauensakte nun sind einmal, das Üble vernichten zu lassen, auch wenn man dabei selbst zu Schaden käme und das andere Mal, das Gute stärken zu lassen, ohne daß man dabei seinen weiteren Weg kennte noch beeinflussen könnte.

Offenbar finden diese Vertrauensakte auch beim Geschlechtsverkehr statt, allerdings eben mit vertauschten Rollen und in nicht allgemeiner Weise, und das ist in sofern relevant, als diese sexuelle Vertrautheit des weiblichen Aktes für den Mann, beispielsweise, ihn daran hindert, diesen Akt in allgemeiner Transzendenz zu vollziehen, er also, wenn er das versucht, mit einer Erektion zu rechnen hat und der damit einhergehenden psychischen Ablenkung.

Den männlichen Akt in allgemeiner Transzendenz zu vollziehen fällt Männern hingegen nicht übermäßig schwer, vorausgesetzt, daß sie das entsprechende Bewußtsein besitzen, welches natürlich die Voraussetzung bewußter Vertrauensakte ist. Allerdings reicht das erkennbar nicht aus, wozu das Üble vernichtet sehen, wenn das Gute nicht stärker wird?

Dabei ist es natürlich sowohl nötig, das Gute, wie auch das Üble, zuvor klar erkannt zu haben, und nur wer allgemein an der Welt ob dieser Einsicht verzweifelt, besitzt die Bereitschaft zu den beiden allgemeinen Vertrauensakten, wobei es natürlich auch sein kann, daß diese Bereitschaft auf einem Irrtum, einer vermeintlichen Einsicht also, beruht, was den Akt indes nicht unterbindet, wiewohl es ihn modifiziert, wobei kein Mensch wissen kann, nach welchen Gesetzen das geschieht.

Ich sprach schon des Öfteren aus, daß es eingedenk dieser Beeinflussungsmöglichkeit schwer fällt, allgemein an der Welt zu verzweifeln, doch das heißt natürlich nicht, daß mit der Einsicht der Möglichkeit die Möglichkeit sofort wieder dahinschwindet, die Verzweiflung ist lediglich das Tor, durch welches man eintritt. Allerdings ändert sich selbstverständlich vieles an der eigenen Ethik und damit auch der eigene Kurs.

Auch heißt es nicht, daß, wer nur davon gelesen hat, daß es eine solche Möglichkeit gebe, danach nicht mehr verzweifeln könne. Indes ist so viel wahr, daß, wenn nur eine Gemeinschaft Menschen so handelt, als ob es diese Möglichkeit gäbe, es dann bereits nicht mehr passieren wird, daß diese Gemeinschaft Anlaß zur Verzweiflung gibt und umgekehrt also gesellschaftlich verbreiteter materialistischer Atheismus die Grundvoraussetzung für diese Art der Beeinflussung ist.

Das ist, wenn man es bedenkt, leicht paradox, indes letztlich nicht weiter verwunderlich, da es sich hierbei auch nur um einen Regulationsmechanismus handelt. Wenn die Menschen glücklich sind, bleiben sie ungestört ihrem eigenen Wesen überlassen, aber wenn sie anfangen reihenweise psychisch zu erkranken, verkürzt der Herr ihre Tage.

Das ist natürlich ein durchgängiges Motiv in der Bibel, Katastrophe und paradisische Erneuerung. Es ist aber fraglich wie gut dieses Motiv ist, sicherlich sollte man den Leuten nicht einreden, daß es am besten wäre, wenn alles kaputt geht, weil nur dann wieder etwas heiles entstehen könne. Heute denken sicherlich schon zu viele so. Aber wenn man es transzendental betrachtet, so stimmt es natürlich (wenn man mal annimt, daß Frauen nicht bewußt transzendent tätig werden), zunächst wird ein Mann gewiß auf männliche Weise aktiv, bevor er es auf weibliche überhaupt kann. Jesus Christus wäre die Ausnahme, wenn man uns nicht seine männliche Akte vorenthalten hätte, wobei diese vielleicht durch das Zerreißen des Vorhangs angedeutet sind.

Aber das ist natürlich mit Bedacht so geschildert, denn gerade weil der weibliche Vertrauensakt für den Mann schwierig ist, gerade deswegen wird er zentral verherrlicht. Die Offenbarung hingegen schildert die Schatten, das Dunkel der Gottlosigkeit einerseits und der männlichen strafenden Akte andererseits. Wenn die Evangelien vom Paradies sprechen, dann die Offenbarung von der Hölle. Es wäre schön, wenn die Menschen das als Warnung verstehen würden, und nicht ernsthaft darauf hofften, daß, wenn dies nur erst alles über sie gekommen wäre, sie endlich Frieden und Erleuchtung fänden.

Letztlich liegt bereits im Johannesevangelium genug Weisheit vor ihnen ausgebreitet, um sich daraus eine paradiesische Welt zu bauen, aber dann ist es wohl auch wieder so, daß diese Weisheit wiederkehrender Konkretisierung bedarf, um sich mit der Zeit geistig entleerende Gesellschaften mit neuem Leben zu erfüllen.

Ich kann nur wiederholen, daß mir nichts an dramatischen Brüchen liegt, aber es muß andererseits auch klar sein, daß eine wellen- und schlagartige Begeisterung nur durch das Aufzehren angelegter Vorräte erreicht werden könnte und also eine schnelle Verbesserung nur durch einen Ressourcen freisetzenden Bruch erreichbar ist.

Freilich, es gibt gar nicht Wenige, welche bereits gewaltige Vorräte angelegt haben, nur verfolgen diese, ausnahmslos, mit ihnen den genau entgegengesetzten Zweck, nämlich sie gegebenenfalls einzusetzen, um entstehende Schockwellen zu stoppen. Und auch das ist ein guter Grund, warum man von schnellen Lösungen Abstand nehmen sollte. Derartig schlecht, daß die äußersten Strafen fällig würden, geht es uns noch nicht, jedenfalls nicht im körperlichen Leben, was die Verbreitung des atheistischen Materialismusses betrifft, das ist eine andere Geschichte. Nun gut, ich wende mich jedenfalls an diesem Punkt transzendental dem Konstruktiven zu.

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