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6. April 2011

Fragen zum materiellen Eingreifen der Transzendenz

Wenn man sich den vorigen Beitrag durchliest mit der Frage im Hinterkopf, wie Transzendenz wohl in die materielle Welt eingreifen könnte, so ergibt sich als schlüssigste Erklärung, daß in bestimmten Situationen Bewußtsein und Gesetz in die Welt geboren wird, wo vorher keines war.

Freilich, wenn man das so sagt, liegt es nahe die gesamte Sorge darunter zu fassen, in welchem Fall sie nicht von außen induziert werden könnte. Dabei spielt es natürlich nur eine untergeordnete Rolle, ob man von neuem Bewußtsein spricht oder der Erweiterung schon bestehendens, objektiv unterscheiden wird man das eh nicht können. Subjektiv könnte man diese spezielle Frage schon angehen, doch möchte ich das an dieser Stelle nicht tun.

Aber wie ich schon sagte, es ist sehr unwahrscheinlich, daß unsere Sorge, welche ja auch zu einem großen Teil nicht dem Augenblick entspringt, sondern autonom ablaufenden Prozessen in unserem Gehirn, in jedem Augenblick vollständig auf göttliche Intervention zurückgeht. Vielmehr wird man eine materielle Hilfsmaschinerie annehmen müssen mit ihren eigenen Gesetzen, welche indes die Offenheit gegenüber transzendenter Beeinflussung besitzt, welche wir in ihr beobachten können, und also wiederum der Teil unseres Bewußtseins ist, in welchem wir transzendente Beeinflussung gewahren.

Diese Sicht setzt zwingend voraus, daß sich unser Bewußtsein über diese ganze Maschinerie erstreckt, ein Punktbewußtsein kann man alleine schon aus diesem Grunde ausschließen. Dafür spricht natürlich auch, daß sich beispielsweise der visuelle Kortex verorten läßt. Wir haben hier also ein System, welches in seinen Einzelteilen durch einfachere Gesetze beschrieben zu seien scheint, als Ganzes jedoch der Wirkungsraum eines höheren Gesetzes ist. Es liegt übrigens an der physikalischen Methode Experimente durchzuführen, als welche voraussetzt, daß sich alle relevanten Phänomene isolieren lassen, daß diese Art Phänomen nie in ihr Sichtfeld kommt. Aber zurück zum transzendenten Eingreifen. Dieses findet in diesem Fall also auf zwei Ebenen statt, es ist ein koordiniertes Eingreifen auf der unteren Ebene, welches also als Form der höheren Ebene erscheint.

Ich denke, ich habe mit diesen Ausführungen zunächst einmal die Zweifel beseitigt, welche man an der Durchführbarkeit des zuvor vorgestellten Ansatzes der Welterklärung haben konnte. Es gibt durchaus noch eine Menge Detailfragen, welche bisher nicht eindeutig festgelegt sind und sich prinzipiell auf subjektiv meditativem Wege untersuchen ließen, und deren Beantwortung großen Einfluß darauf hätte, wie wir der Welt Erscheinungen sehen. Andererseits ist es bedenklich, wenn das, was uns am meisten bewegt, auf dem schwankendsten Grund unserer Erkenntnis steht.

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