Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

20. Dezember 2011

Ein bißchen mehr Spaß

Ich hatte mich bisher mit der Bewegung auf etwas zu (ant) und der Bewegung von etwas fort (af) beschäftigt. Daneben gibt es im Sächsischen noch ein allgemeines Wort für just diese Stelle, von der sich etwas fort oder auf die sich etwas zu bewegt (an), sowie ein weiteres Wort für eine nicht allzu weit davon entfernte Stelle (at).

Also, beispielsweise,

berg ant gangen, berg af gangen, berg an gangen, berg at gangen

auf deutsch

auf den Berg gehen, vom Berg herunter gehen, auf dem Berg gehen, beim Berg gehen.

Eine Unterscheidung von in, auf, an gibt es im Sächsischen nicht und muß es auch nicht geben, da man statt im Berg, was an berg nicht meint, selbstverständlich auch in der Höhle sagen kann und entsprechend statt auf dem Haus, was an hus nicht meint, auf dem Dach.

Indem man also nur sämtliche Räume oder Flächen, auf welche man sich beziehen möchte, eigens bezeichnet, braucht man nur noch ein Wort, welches das in einem Raum oder einer Fläche Sein beschreibt.

Und von hier aus ist der Schritt zur ortsbezüglichen Agglutination, wie sie im Deutschen beispielsweise bei bergan und bergab auftritt, klein. Warum nicht gleich dieses schreiben?

husant gangen, husaf gangen, husan gangen, husat gangen

auf deutsch

ins Haus gehen, aus dem Haus gehen, im Haus gehen, beim Haus gehen.

Und wenn wir das so handhabten, wäre husa offensichtlich eine naheliegende Form für den Genitiv.

Das dergestalt modifizierte Sächsische wäre mit seinen vier ortsbezüglichen Fällen dem Finnischen mit seinen sechs ortsbezüglichen Fällen sowohl an Klarheit als auch an Ausdruckskraft überlegen, letzteres jedenfalls wenn man Prä- und Postpositionen ausschließt.

Aber ant und af lassen sich auch auf andere Weise gewinnbringend mit anderen Wörtern verbinden, doch bevor wir das tun, seien mit hant und haf die entsprechenden Formen von he bezeichnet, also zu ihm und von ihm.

Ein Verb kann in einem Satz natürlich mit einer Präposition verbunden sein und diese Verbindung kann in einem neu gebildeten Verb fixiert werden, also, um bei ant und af zu bleiben, beispielsweise in ant-worten, ant-sehen, ant-gehen, ant-streiten.

Es wäre nun aber recht tölpelhaft hant antworden zu schreiben oder hant antgangen. Im ursprünglichen Satz tauchte die Präposition nur einmal auf, und dabei sollte es bleiben. Eine Verbindung muß also Vorrang vor der anderen haben, und ich entscheide mich für das verbundene Objekt, also für hant worden und hant gangen.

Übrigens, eine Antwort ist dadurch eine, daß sie sich an eine bestimmte Person richtet, entsprechend könnte man auch von einer Afwort sprechen, wenn die Person bestimmt ist, welche sich an andere richtet.

Dabei ist eine Afwort letztlich immer eine Unterart eines Befehls und eine Antwort wesenshaft die Befolgung eines Befehls, denn bei einem Befehl kommt es wesenshaft nicht darauf an, wer ihn ausführt. Daß sich eine Frage, welche offenbar eine Afwort ist, nicht nach einem Befehl anhört, liegt nur daran, daß der Fragende, als Unwissender, ohnmächtig ist und also freundlich sein muß.

Aber Achtung, haf worden ist eine grammatikalisch inkorrekte Form, da ein Verb sich ja immer auf ein Subjekt bezieht, richtig hieße es also he worded, als Gegensatz zu he worded hant wohlgemerkt. Es geht an dieser Stelle also Ausdruckskraft verloren, da durch ursprünglich verwendete Präpositionen eine Afwort von jemandem an jemanden nicht von einer Antwort von jemandem an jemanden unterschieden werden kann.

Der eleganteste Behelf aus dieser Lage besteht offenbar darin, das zweideutige he worded hant durch die beiden Varianten he afworded hant und he worded hant zu ersetzen. Es ist allerdings fraglich, ob man so viel Geistesgegenwart beim Sprechen voraussetzen kann.

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