Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

2. Dezember 2011

Vom transzendenten Durchschreiten des Lebens

Ich möchte einige Dinge, welche ich zuvor etwas künstlich angefaßt hatte, biographisch aufbereiten.

Es gibt bestimmte Rahmenbedingungen unserer Leben, Stationen, Phasen einerseits und Medien andererseits. Ein Medium eines Lebens ist dabei selbstverständlich ein Lebendiges, welches deshalb eine Rahmenbedingung darstellt, weil es nicht beliebig beschaffen ist. Es geht dabei also um konkret existente Ausformungen von Menschlichkeit, wie sie beispielsweise durch die vier menschlichen Geister und das Geschlecht eines Menschen gegeben sind.

Auf diese Medien sind wir nun einmal angewiesen, wir müssen sowohl uns annehmen, wie wir sind, als auch unsere Mitmenschen, wie sie sind. Und dieser Prozeß ist teils transzendent, wobei sich natürlich die Frage stellt, wozu er überhaupt nötig ist, also warum man sich von der menschlichen Beschaffenheit distanzieren wollte.

Wenn ich mein Leben daraufhin ansehe, so scheint es mir dabei um die Abschottung des Unreifen zu gehen, daß es nicht gehört und nicht gerichtet werde. Die Frage ist ja auch berechtigt, ob ein Zusammentreffen von Menschen immer sinnvoll ist oder auch nur sein kann. Man sollte schon wissen, was man von anderen will.

Aber früher oder später müssen wir alle unser Menschsein mit den Menschsein unserer Mitmenschen verhandeln. Das ist eine Facette unseres Lebens, eine Rahmenbedingung.

Zum anderen haben wir wie gesagt einen bestimmten Weg zurückzulegen. Anfangs geht es uns darum etwas zu finden, an welchem wir uns beweisen und wachsen können. Wir sind offen, zuversichtlich, drängend und suchen solche Situationen. Diese unsere Jugend müssen wir hingegen ständig bejahen, ständig darauf vertrauen, daß unser Weg schon zu uns kommen wird. In gewisser Weise betteln wir dabei fortwährend um Glück.

Stet ist diese Jugend nicht, sie strebt immer vom Erreichten fort. Stet ist die Reife, wenn wir unsere Umwelt zur Harmonie hin prägen mögen und die Weichen zeitig zu stellen suchen. Die Rede ist hier nicht ausschließlich von unseren Mitmenschen, sie mag auch im Einzelfall überhaupt nicht von ihnen sein, es geht hier nicht um die eigene Rolle in der Welt, sondern um die Ordnung, welcher wir uns verpflichten.

Und schließlich gibt es das Alter, wenn wir uns der Frage stellen müssen, ob unser Wesen frevelhaft ist. Wir tragen in unseren Herzen Ansprüche, und einst kommt die Nacht, in welcher wir sie offenbaren, Gottes Gericht erwartend. Aber zuvor müssen wir sie verstehen.

Dies alles wartet auf uns, aber selbstverständlich beschreibt es nur den Rahmen unserer Leben, welche Rolle wir spielen, was uns in unserer Jugend begegnet, welcher Ordnung wir uns reif verpflichten und welche Ansprüche in unserem Alter gerichtet werden, das beschreibt es nicht.

Von allem diesen scheinen mir die Ordnungen und Ansprüche am interessantesten, die Ordnungen bilden auch die Brücke zum letzten Beitrag, es sind dies die Dinge, an welche wir glauben. Ich werde mich ihnen wohl noch einmal stellen müssen.

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